Holger Sanwald, Vorstandschef von Zweitligist 1. FC Heidenheim, sieht eine gewisse Skepsis bei einem Aufstieg des „Dorfklubs“ gelassen. Wenn er Berichte über eine etwaige Verzwergung der Bundesliga lese, „muss ich schmunzeln. Das Ligasystem lebt gerade davon, dass es atmet und immer Platz für Neues entsteht. Ohne das gäbe es beispielsweise auch nicht den 1. FC Kaiserslautern“, sagte Sanwald im Interview mit Web.de News.
Heidenheim: „Echte Stabilität ganz ohne Bling-Bling“
Laut dem FCH-Boss böte Heidenheim für das Oberhaus sogar einen Mehrwert. "Bei manchen anderen Vereinen haben die Verantwortlichen einen Zwei- oder Dreijahresvertrag und treffen dadurch auch andere Entscheidungen, weil sie nur daran denken müssen, bis morgen zu überleben", betonte er: "Bei uns ist das anders ? wir könnten in der Glitzerwelt Bundesliga echte Werte, echte Stabilität und wirklich nachhaltige Entscheidungen bieten ? ganz ohne Bling-Bling."
Heidenheim wäre mit einem Sieg im Saisonfinale am Sonntag bei Jahn Regensburg erstmals in der Vereinshistorie erstklassig. Der Hamburger SV liegt als Dritter derzeit einen Punkt hinter dem Klub von der Ostalb.
"Für uns alle wäre es ein Traum, aufzusteigen", sagte Sanwald, der bereits seit 1994 verschiedene Funktionen beim FCH ausübt. "Aber wenn nicht", ergänzte er, "wäre auch nichts kaputt. Vielleicht ist es gerade diese Lockerheit, die man jetzt braucht, um das durchzuziehen."
Das Erfolgsrezept des Klubs beschreibt Sanwald so: „Man muss ein gutes Team bilden, einen schlauen Plan machen und gemeinsam beharrlich und nachhaltig daran arbeiten.“ Trainer Frank Schmidt etwa betreut das Team seit 2007 und ist damit dienstältester Trainer im deutschen Profifußball.