Zum 108. Mal standen sich der FC St. Pauli und der Hamburger SV am frühen Abend im Stadtderby gegenüber.
Brutale Szenen in Hamburg
Das Millerntor-Stadion war mit fast 30.000 Fans ausverkauft, hitzige Atmosphäre garantiert. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)
Auch schon im Vorfeld warf das Derby seine Schatten voraus – mit einigen unschönen Szenen. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)
Wie die Polizei mitteilte, wurden insgesamt 47 Personen in Gewahrsam genommen. 1445 Beamte waren beim Hamburger Stadt-Derby im Einsatz, wovon fünf verletzt wurden.
Doch der Reihe nach: Gegen 15 Uhr starteten circa 3.000 HSV-Fans am Altonaer Balkon ihren gemeinsamen Marsch Richtung Reeperbahn – begleitet von einem großen Polizeiaufgebot. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)
Polizeigewalt gegen Fans von St. Pauli?
Bis zu 200 teils maskierte Fans von St. Pauli sollen dabei versucht haben, die Beteiligten auf dem Heiligengeistfeld zu attackieren. Die Polizei ging dazwischen und unterband Zusammenstöße. „Das war eine gezielte Aktion“, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün gegenüber dpa. „Wir sind dazwischengegangen und haben damit verhindert, dass die HSV-Fans massiv angegriffen wurden.“
Auf einem Video bei Twitter ist allerdings zu sehen, wie Sicherheitskräfte rabiate Gewalt gegen Anhänger von St. Pauli angewandt haben. An der Südtribüne ringen die Beamten Fans zu Boden, fixieren sie und schlagen weiter auf sie ein.
Die Polizei teilte mit, dass „Teile dieser Gruppe in Gewahrsam genommen“ wurden. „Ein im Internet kursierendes Video zeigt eine solche Ingewahrsamnahme, bei der ein Polizist Zwang in Form von körperlicher Gewalt anwendet“, twitterte die Polizei. „Ob die Verhältnismäßigkeit gewahrt wurde, gilt es zu prüfen“, teilte sie ebenfalls via Twitter mit.
„Diese Videos sehen nie schön aus“, sagte Levgrün. „Aber das macht kein Kollege aus Spaß!“
St. Pauli fordert Aufklärung
St. Pauli wiederum mahnte in einem Tweet das Vorgehen an und forderte eine Stellungnahme: „Auf dem Heiligengeistfeld hat es einen massiven Polizeieinsatz gegeben, mehrere Personen wurden verletzt. Angesichts vorliegender Videos und Augenzeugenberichten stellt sich die dringende Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Der FC St. Pauli fordert Aufklärung.“
Fußball gespielt wurde dann aber auch noch. Die Kiezkicker setzen sich mit 3:0 (0:0) durch und krönten sich zum Derby-Sieger.
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