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Aleksandar Ristic: „Fortuna war meine große Liebe“

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Aleksandar Ristic: „Fortuna war meine große Liebe“

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Ristic: „Fortuna war meine große Liebe“

Aleksandar Ristic war als Trainer auch durch seine Bonbons Kult. Vor dem Zweitliga-Topspiel zwischen Eintracht Braunschwieg und Fortuna Düsseldorf spricht der 78-Jährige bei SPORT1 über seine Ex-Klubs.
Nach der vergangenen Saison, die sehr turbulent war für Fortuna Düsseldorf, soll jetzt mit Daniel Thioune die Konstanz in der 2. Liga gefunden werden.
Aleksandar Ristic war als Trainer auch durch seine Bonbons Kult. Vor dem Zweitliga-Topspiel zwischen Eintracht Braunschwieg und Fortuna Düsseldorf spricht der 78-Jährige bei SPORT1 über seine Ex-Klubs.

Tabellarisch ist die Sache klar, wenn am Samstag Eintracht Braunschweig im Topspiel der 2. Liga Fortuna Düsseldorf empfängt (2. Bundesliga: Eintracht Braunschweig - Fortuna Düsseldorf, ab 20.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1). Die Löwen belegen nach vier Spieltagen abgeschlagen den letzten Tabellenplatz - null Punkte und 0:9 Tore. Die Fortuna steht auf Rang acht mit sieben Zählern.

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Sollten die Braunschweiger erneut verlieren, dürfte es für Trainer Michael Schiele eng werden. Der 44-Jährige schaffte im Sommer den direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga. Doch außer der Sensation in der ersten Pokalrunde - ein 6:5-Sieg nach Elfmeterschießen zu Hause gegen Hertha BSC - blieben die Niedersachsen in der Liga bislang vieles schuldig. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)

Beim früheren Kulttrainer Aleksandar Ristic weckt die Partie am Samstagabend Erinnerungen. Der inzwischen 78-Jährige lebt heute in Dubrovnik in Kroatien und denkt gerne zurück an seine Zeit in Deutschland. Bei der Eintracht spielte er von 1974 bis 1978, danach startete Ristic seine Trainerkarriere. Er war ausschließlich in Deutschland tätig.

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Bei der Eintracht begann er noch als aktiver Profi 1977 seine Trainerlaufbahn als Assistenzcoach der U19 - von 1983 bis 1985 war er Chefcoach der Profis.

Seine erfolgreichste Zeit hatte Ristic bei Fortuna Düsseldorf. Hier war er mit Zwischenstationen bei Schalke 04 und Rot-Weiß Oberhausen insgesamt acht Jahre tätig. Kein Wunder, dass das Topspiel zwischen der Eintracht und der Fortuna am Samstag bei ihm ein Thema ist. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)

Ristic: „Es hat sich im Fußball viel verändert“

„Das liegt schon lange zurück, dass ich in beiden Vereinen Trainer war, aber ich habe Fortuna und Eintracht immer im Herzen“, sagt Ristic im Gespräch mit SPORT1. Etwas wehmütig ergänzt er: „Es ist viel Zeit vergangen und es hat sich im Fußball viel verändert. Der Sport hat seine ganz eigene Politik, und es gibt leider viel Ärger, weil das Geld regiert. Das war zu meiner Zeit anders.“

Dann beginnt Ristic zu erzählen. „Als ich als Profi nach Braunschweig kam, war ich schon 30 Jahre alt, also ein erfahrener Spieler. Ich kam in ein Fußball-Land mit einer großen Tradition. Branko Zebec (damaliger Eintracht-Trainer, d. Red.) hat mich damals nach Braunschweig geholt. Die Eintracht war gerade in die Bundesliga aufgestiegen und er kam zusammen mit mir.“ Im Mittelfeld der Eintracht absolvierte Ristic in vier Jahren 78 Ligaspiele und erzielte drei Tore. Hinzu kamen vier Einsätze im Europapokal.

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„Die Zeit war besonders, weil ich kein Deutsch sprechen konnte. Ich sollte eine Position spielen, die so noch keiner bekleidet hatte. Es war der heutige Sechser. Wir haben mehr Raum- als Mann-Deckung gespielt“, erinnert sich Ristic. „Ich habe beides beherrscht. Einmal hat sich Jürgen Grabowski (Legende von Eintracht Frankfurt, am 19. März dieses Jahres verstorben, d. Red.) gewundert, warum ich nicht an ihm dran war, aber ich habe im Raum gedeckt.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)

Ristic lernte unter Trainerlegende Zebec

Zebec machte Ristic später zu seinem Co-Trainer. „Er war ein erfahrener, strenger und sehr guter Trainer.“

„Wir hatten in Braunschweig eine gute Mannschaft und es herrschte viel Ruhe im Verein. Es gab nie Probleme untereinander“, meint Ristic. „Es war eine Harmonie, wie sie heute im Fußball nie gelebt werden kann. Günter Mast vom Hauptsponsor Jägermeister hat mich geliebt wie seinen eigenen Sohn.“

1987 verpflichteten ihn die Bosse von Fortuna Düsseldorf. Dort hatte der Bosnier seine erfolgreichste Zeit. Zwischen 1993 und 1995 schaffte er mit den Rheinländern den Durchmarsch von der Drittklassigkeit in die Bundesliga. Deshalb hatte er bei den Fans den Spitznamen „König Aleks“ und erlangte Kultstatus.

In Düsseldorf wurde Ristic sesshaft, rund 20 Jahre wohnte er dort. „Ich bin aus eigenem Interesse zweimal zurück zur Fortuna. Ich wollte nicht wegziehen aus Düsseldorf. Auch als ich bei Schalke und RWO gearbeitet habe, lebte ich in Düsseldorf.“

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Ristic mit Liebeserklärung

Warum war das so eine enge Verbindung zur Fortuna? „Das Besondere waren die Zuschauer. Sie haben mich geliebt. Auch in der 3. Liga sind sie überall mithin gefahren. Auch heute ist es so, dass die Bude voll ist, sobald Erfolg in Düsseldorf da ist. Ja, ich kann sagen: Fortuna war meine große Liebe.“

Ristic erreichte in Düsseldorf Kultstatus. Nicht nur, weil er regelmäßig Bonbons an Schiedsrichter verteilte - vor und während den Spielen.

Die Düsseldorfer Band Die Toten Hosen hatte 1988 mit „Hier kommt Alex“ ihren Durchbruch. Natürlich wurde der Song mit Ristic in Verbindung gebracht, gewidmet wurde er ihm aber nicht. (Mit Alex ist Alexander Delarge gemeint, der Protagonist in Anthony Burgess‘ düsterem Zukunftsroman A Clockwork Orange aus dem Jahr 1962. Das Buch war Vorlage für Stanley Kubricks Film A Clockwork Orange (dt. Titel Uhrwerk Orange) aus dem Jahr 1971)

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Die Toten Hosen und Fortuna „wie eine große Familie“

„Die Toten Hosen kamen ab und zu im Training vorbei, und wir haben dann auf die kleinen Tore gekickt. Die Band und Fortuna waren immer wie eine große Familie“, berichtet Ristic. Ein bisschen stolz sei er schon, dass dieses Lied bis heute mit ihm in Verbindung gebracht wird. Gerne denkt Ristic zurück. „Ich kam immer spät raus auf den Platz, habe meine Bonbons an die Schiedsrichter verteilt. Ich kam also raus und hörte „Hier kommt Alex“. Ich wusste beim ersten Mal gar nicht, was los war. Das war Wahnsinn.“

Am Samstag wird er das Lied vielleicht wieder im Kopf haben. Um die Düsseldorfer macht sich Ristic weniger Sorgen. „Wenn ich aber aktuell auf beide Klubs schaue, dann muss ich sagen, dass die Eintracht in den vergangenen Jahren mehr Probleme hatte als Fortuna.“

Und weiter: „In Düsseldorf hat man sich etwas stabilisieren können. Es wäre so schön, wenn Fortuna den Aufstieg in die Bundesliga mal wieder schaffen könnte. Eintracht muss sich da leider noch etwas gedulden.“ Eins steht für Ristic fest: „Es war in beiden Klubs eine wunderschöne Zeit.“

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