Wirbel bei Hannover 96! Martin Kind ist völlig überraschend als Geschäftsführer der Management GmbH abberufen worden. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)
Kind-Paukenschlag in Hannover
Das berichtete unter anderem der kicker mit Verweis auf eine kurze Pressemitteilung des Zweitligisten am Mittwochabend.
„Martin Kind wurde als Geschäftsführer der Hannover 96 Management GmbH mit sofortiger Wirkung aus wichtigen Gründen abberufen. Die Gremien werden zeitnah über die Neubestellung der Geschäftsführung entscheiden“, hieß es. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)
Unterzeichnet ist die Mitteilung mit „Der Vorstand Hannoverscher Sportverein von 1896 e.V.“.
Hannover 96: Kind als Geschäftsführer der Management GmbH weg
Zur Einordnung des Vorgangs: Die paritätisch mit je zwei Vertretern des Muttervereins und der Profisparte besetzte Management GmbH der Hannoveraner ist gemäß Satzung in der komplizierten Struktur des Zweitligisten zuständig für die Bestellung der Geschäftsführung der Hannover 96 GmbH & Co. - das Gremium also, in dem Kind kicker-Informationen zufolge als Geschäftsführer Sport offenbar aber weiterhin die Verantwortung trägt.
Nach Informationen der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung sollen Kind, der dazu am Mittwoch ins Vereinszentrum bestellt worden sei, trotz seiner Rolle weiterhin als Mehrheitsgesellschafter des Profifußball-Betriebs nur die vergleichsweise unwichtigen Geschäftsführer-Posten für die Arena GmbH und Sales&Service bleiben.
Vereinspräsident Sebastian Kramer erklärte dazu auch in der Neuen Presse: „Er (Kind, Anm. d. Red.) hat es kommentarlos zur Kenntnis genommen.“
Weitere Details wollte Kramer nicht nennen, „weil es sich um ein schwebendes Verfahren handelt“. Einen bereits parat stehenden Nachfolger für Kind bejahte Kramer indes.
50+1 und mehr: Urgestein Kind umstritten
Der 78 Jahre alte Kind, in Hannover keineswegs unumstritten, hatte seit September 1997 in führender Rolle die Strippen gezogen.
Der Unternehmer und Hörgeräte-Hersteller, der auch immer wieder mit seiner Forderung nach Abschaffung der 50+1-Regel aneckte und sich für mehr Einfluss externer Investoren aussprach, hatte die 96er in finanziell wie sportlich schwierigen Zeiten wieder auf Kurs gebracht, war in der Saison 2005/‘06 zwischenzeitlich indes zurückgetreten, ehe er nach nur einem Jahr in entscheidender Funktion wieder zurückkehrte.
Die jetzige Absetzung durch den dazu berechtigten e.V. kommt einem Rauswurf gleich.
Allerdings: Der millionenschwere Kind dürfte als Mehrheits-Gesellschafter weiter großen Einfluss und Macht auszuüben suchen. Schwer vorstellbar auch, dass der Wirtschaftsboss die Degradierung einfach hinnehmen wird.
96 stehen turbulente Zeiten ins Haus...