Schalke steht Kopf!
So lief Schalkes irre Partynacht
Nach dem 3:2-Sieg gegen St. Pauli und der damit geglückten Rückkehr in die Bundesliga ging die Party in der Nacht von Samstag auf Sonntag so richtig weiter. Tor-Held Simon Terodde erwies sich dabei als absolutes Feierbiest. (Die Stimmen zum Aufstieg)
SPORT1 war bei der Aufstiegsfeier im Blauen Salon in der Arena dabei. Das Party-Protokoll:
22.26 Uhr: Abpfiff! Der FC Schalke 04 ist aufgestiegen, alle Dämme brechen. Die Fans springen rund zweieinhalb Meter in den Graben herunter, „seilen“ sich quasi von den Rängen ab und helfen sich gegenseitig, um auf den Rasen zu kommen. Platzsturm! Dabei werden aber leider auch einige Anhänger und ein Polizeibeamter verletzt. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)
22.32 Uhr: Siegtorschütze Rodrigo Zalazar streift sich das königsblaue Aufstiegsshirt mit der Aufschrift „Glück Auf(steiger)!“ über und springt auf die Mannschaftsbank. Von oben herab schreit er in die Menge: „Vamos, Schalke!“ Rund einen Meter daneben liegen sich Marius Bülter und Terodde weinend in den Armen. Die Fans tragen ihren Helden Terodde kurz darauf auf den Händen. „Fußballgott“ hallt es aus hunderten Kehlen.
Terodde schnappt sich das Megafon
22.44 Uhr: Während die Fans Stücke vom grünen Rasen und vom Tornetz rausschneiden, laufen Malick Thiaw und Kapitän Danny Latza in die Nordkurve aufs Podest. Dort angekommen stimmen sie an: „Nie mehr 2. Liga!“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)
23.02 Uhr: Wegen des Platzsturmes und der heiklen Situation ist die Mannschaft mittlerweile in die Katakomben gegangen. „Bitte, wir haben Probleme“, sagt der Stadionsprecher, „es gab schon Verletzte. Ihr müsste runter vom Feld. Erst dann kommt die Mannschaft wieder.“
23.05 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt und wird live auf dem Videowürfel gezeigt. Als Aufstiegstrainer Mike Büskens anfängt zu sprechen, brandet großer Applaus auf.
23.10 Uhr: Die Spieler kommen zurück auf den Rasen, Torwart Ralf Fährmann trägt eine Kiste Bier auf der linken Schulter und nimmt einen großen Schluck aus der Pulle. S04-Eigengewächs Timo Becker, der an Hansa Rostock ausgeliehen ist und wenige Stunden zuvor noch in Ingolstadt kickte, ist extra nach Schalke gefahren und hat Tränen in den Augen. „Timo Becker, Fußballgott!“, rufen die Fans ihm zu. Er verteilt glückselig Handküsse. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)
23.14 Uhr: Terodde erklimmt das Podest, spricht über ein Megafon zu den Fans und stimmt „Eine Stadt erstrahlt in blau“ an. Ein emotionaler Moment!
„Ein großartiger Tag für uns Schalker“
23.45 Uhr: Die Spieler sind zurück in der Kabine, der Malle-Kulthit „Asamoah“ von Ikke Hüftgold („Du siehst aus wie Gerald Asamoah“), der im Laufe des Abends noch für die Party wichtig werden wird, hallt aus den Boxen.
00.30 Uhr: Im Blauen Salon feiern bereits die legendären Eurofighter von 1997, die sich 25 Jahre nach dem Europapokal-Triumph getroffen haben. Die aktuellen Spieler kommen dazu. Ex-Boss Clemens Tönnies, der auf Einladung der Ex-Spieler erstmals seit seinem Rücktritt im Juni 2020 wieder in der Arena ist, läuft aus seiner Loge in Richtung Blauer Salon. „Ich bin glücklich, wie alles heute gelaufen ist“, sagt er zu SPORT1. „Ein großartiger Tag für uns Schalker! Besser hätte ich mir den Abend nicht vorstellen können.“
00.41 Uhr: Zalazar läuft in den Blauen Salon ein, die Partygesellschaft steht auf und applaudiert. Kurz darauf schickt er vom Handy von Starfriseur Mustafa eine Videobotschaft an Ex-Schalker und PSG-Star Julian Draxler: „Junge, wenn du hierherkommst, gebe ich dir die Nummer 10! Ich schwöre…“
01.43 Uhr: Als eine der ersten verlassen die jungen Spieler Mehmet Aydin, Blendi Idrizi und Malick Thiaw die ein wenig vor sich hinplätschernde Party. Was fehlt, damit richtig Stimmung aufkommt: Musik!
Fraisl verteilt Bier mit Torwarthandschuhen
01.44 Uhr: Terodde rettet die Feier. Der Zweitliga-Rekordstürmer hat einen Geistesblitz, holt mit Lizenzspielerchef Asamoah die Box aus der Umkleidekabine, schließt sein Handy an und spielt in voller Lautstärke den Song „Asamoah“. Am lautesten grölt? Asamoah! „Asamoah, Asamoah, Du siehst aus wie Gerald Asamoah. Geh‘ nochmal vor, schieß noch ein Tor!“ Jetzt nimmt die Party richtig Fahrt auf.
02.12 Uhr: „Königsblauer S04″ wird gesungen. Aufstiegstorwart Martin Fraisl hat immer noch seine weißen Handschuhe an und verteilt Bier an die Teamkollegen.
03.29 Uhr: Ko Itakura (Japan), Victor Palsson (Island), der im Übrigen keinen Tropfen Alkohol trinkt und auf der Tanzfläche eine Top-Figur abgibt, sowie Darko Churlinov (Nordmazedonien) haben Flaggen ihrer Länder umhängen und stehen auf den Tischen. „Nie mehr 2. Liga!“ grölen sie.
03.31 Uhr: Sportdirektor Rouven Schröder köpft eine Flasche Sekt und spritzt in die Menge. Die Nacht ist noch jung. Trainer Mike Büskens steht daneben, nimmt einen Schluck Bier und isst genüsslich Currywurst. Er soll gar nicht mehr schlafen, sendet später – da ist es schon wieder hell - ein Grußvideo aus seinem Garten. Am Vormittag steht er schon wieder im Parkstadion beim U17-Finale zwischen Schalke und Stuttgart. Er wird in den Doppelpass geschaltet und sagt über die wilde Partynacht: „Anstrengend sollte es nicht sein, weil du es mit Freude und Spaß verbindest. Aber ich bin froh, wenn ich mein Schlafdefizit heute Nachmittag aufholen kann.“ (Büskens klärt über Zukunft auf)