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Schalke 04: Rodrigo Zalazar über Aufstiegs-Tor, Bundesliga-Ziele und ein S04-Tattoo

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Schalke 04: Rodrigo Zalazar über Aufstiegs-Tor, Bundesliga-Ziele und ein S04-Tattoo

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S04-Held: „Sag allen anderen Klubs ab“

Mit seinem Tor zum S04-Aufstieg hat Rodrigo Zalazar auf ewig ein Platz in den Schalker Herzen sicher. Im exklusiven SPORT1-Interview spricht der Aufstiegsheld über den Moment des puren Glücks - und wie er diesen verewigen will.
Der FC Schalke 04 kehrt nach dem 3:2-Sieg gegen den FC St. Pauli zurück in die Bundesliga. Im exklusiven SPORT1-Interview blickt Siegtorschütze Rodrigo Zalazar auf den besonderen Abend zurück.
Patrick Berger
Mit seinem Tor zum S04-Aufstieg hat Rodrigo Zalazar auf ewig ein Platz in den Schalker Herzen sicher. Im exklusiven SPORT1-Interview spricht der Aufstiegsheld über den Moment des puren Glücks - und wie er diesen verewigen will.

Er ist ein „loco“. Ein verrückter Typ. So bezeichnen ihn seine Schalker Teamkollege, aber auch Rodrigo Zalazar sich selbst.

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„Er hat einen überragenden Schuss. Wenn er das Tor trifft, ist er eigentlich immer drin“, sagt beispielsweise Stürmer Simon Terodde. „Er ist einfach ein verrückter Typ!“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)

Zalazar ist Schalkes Aufstiegsheld. Sein 3:2-Siegtreffer gegen Ex-Klub St. Pauli bescherte dem Pott-Klub am vergangenen Wochenende die direkte Bundesliga-Rückkehr.

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SPORT1 traf den Offensiv-Star vier Tage nach dem Aufstieg zum exklusiven Interview. Der 22-Jährige spricht über den Moment der Glückseligkeit, seine Ziele für die Bundesliga und ein geplantes S04-Tattoo.

„Schalke ist ein wirklich großer Verein“

SPORT1: Aufsteiger – wie fühlt sich das an?

Rodrigo Zalazar: Unglaublich! Es war der schönste Tag in meiner bisherigen Karriere. Es fühlt sich immer noch wie im Traum an. Ich kann es gar nicht beschreiben. Wenn ich ein Drehbuch hätte schreiben müssen, wäre es genauso gewesen. Ich kann kaum in Worte fassen, was nach dem Spiel los war und durch meinen Kopf ging. Die vielen Fans, die auf den Platz kamen, das war unglaublich. Schalke ist ein wirklich großer Verein.

SPORT1: Was ging Ihnen unmittelbar nach dem 3:2-Siegtreffer durch den Kopf?

Zalazar: In dem Moment hatte ich nicht viel Zeit nachzudenken. Ich bekam den Ball und habe einfach draufgehalten. Nachdem der Ball ins Eck flog, habe ich wie verrückt gejubelt. Ich habe mich bei den St.Pauli-Fans entschuldigt, aber ich musste dieses Tor feiern, ich bin einfach losgerannt. Mein Vater hat das Spiel in Spanien mit der ganzen Familie geguckt, ihn habe ich direkt nach Abpfiff als erstes angerufen. Er hat am Telefon gefragt: ‚Mein Sohn, hast du schon realisiert, was du getan hast?‘ Ich habe ‚Nein! Nein!‘ ins Telefon gerufen. Mit jedem neuen Tag realisiere ich aber mehr, was wir erreicht haben.

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SPORT1: Wieso standen Sie nicht in der Startelf?

Zalazar: Buyo (Mike Büskens) hat so entschieden und ich habe das akzeptiert. Ich war nicht sauer. Ich konnte es verstehen, weil meine Teamkollegen alle auf einem super Level sind. Umso mehr habe ich mir vorgenommen, dass ich meine Chance bei einer möglichen Einwechslung nutze und dem Team helfen werde. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)

Zalazar-Tor wurde vorhergesagt

SPORT1: Was hat Ihnen Mike Büskens vor Ihrer Einwechslung mit auf den Weg gegeben?

Zalazar: Lustigerweise haben Asa (Gerald Asamoah), Buyo und auch Victor (Pálsson) schon einen Tag vor dem Spiel zu mir gesagt: ‚Rodri, wenn du reinkommst, schießt du das entscheidende Tor! Das wissen wir.‘ Dass es wirklich so gekommen ist, ist einfach unglaublich.

SPORT1: Sie standen bei St. Pauli, Frankfurt und Schalke unter Vertrag, allesamt große Traditionsvereine. Ein entscheidendes Kriterium für Sie bei der Vereinswahl?

Zalazar: Natürlich ist es schön, wenn bei einem Verein viel los ist. Ich habe mich aber immer für die Vereine entscheiden, die in dem Moment am besten für mich waren. Bei Schalke hatte ich sofort ein super Gefühl. Ich erinnere mich noch gut daran, als mich Rouven Schröder angerufen hat. Ich saß in der Kabine in Frankfurt und habe einen FaceTime-Call bekommen, die Nummer kannte ich jedoch nicht. Auf einmal war Rouven dran. Er hat mir seinen Plan erzählt und gesagt, dass ich für diesen Klub enorm wichtig sein werde. Das hat mich begeistert. Als ich aufgelegt habe, habe ich sofort meinen Berater angerufen und gesagt: Sag‘ allen anderen Klubs ab, bring mich bitte nach Schalke! (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)

„Ich bin nun mal, wie ich bin“

SPORT1: Welche Ziele setzten Sie sich für die Bundesliga?

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Zalazar: Ich möchte an mir arbeiten und auf das hören, was die großen Spieler mir sagen. Ich möchte ihnen zuhören, alles aufsaugen und noch besser werden. Natürlich gibt mir das Tor Selbstvertrauen für die neue Saison.

SPORT1: Wenn Sie von großen Spielern sprechen, wen meinen Sie?

Zalazar: Das sind für mich die Spieler, die schon einige Spiele in der 1. Liga bestritten haben. Ralle (Ralf Fährmann), Danny (Latza), Domme (Dominick Drexler), Kami (Marcin Kaminski), Victor, Simon (Terodde) - sie haben alle eine Menge Erfahrung. Es ist gut, sich von ihnen etwas abzuschauen und von ihnen zu lernen. Ich bin noch ein junger Spieler, es ist wichtig, dass ich solche erfahrenen Typen um mich herum habe.

SPORT1: Simon Terodde sagt, Sie seien ein „verrückter Typ“. Wie finden Sie das?

Zalazar: (lacht) Ich bin nun mal, wie ich bin. Egal, ob vor 100 Leuten oder einem - ich werde mich nie ändern. Es ist wichtig, dass wir eine gute Stimmung in der Kabine haben. Du verbringst jeden Tag mit den Jungs, reist mit ihnen, bist 24 Stunden zusammen. Ich sehe es auch als meine Aufgabe an, ab und an der witzige Typ zu sein, der alle glücklich macht. Im Training und auf dem Platz will ich natürlich mit guter Leistung vorangehen.

„Dimi war für mich sehr wichtig“

SPORT1: Direkt nach dem Aufstieg haben Sie in einem TV-Interview Dimitrios Grammozis gedankt. Wie kam es dazu?

Zalazar: Dimi war für mich sehr wichtig. Er hat mich damals auch angerufen und nach Schalke geholt. Er hat mir die Chance gegeben, bei so einem großen Klub zu spielen. Auch wenn die Ergebnisse am Ende nicht so gut waren, bin ich ihm sehr dankbar. Ich habe 24 Spiele unter ihm gemacht. Er hat natürlich großen Anteil am Aufstieg.

SPORT1: Wie muss der neue Schalke-Trainer sein?

Zalazar: Er muss uns Selbstvertrauen geben und wissen, wie man mit der Mannschaft spricht. Die Beziehung ist total wichtig, er muss immer in der Lage sein, uns helfen zu können. Ich bin sicher, dass unsere Verantwortlichen eine gute Entscheidung treffen werden. So lange müssen wir uns gedulden.

SPORT1: Eintracht Frankfurt holte Sie 2019 aus Spanien. Sie haben dort kein einziges Spiel bestritten, wurden immer verliehen. Warum haben Sie nie eine Chance dort erhalten?

Zalazar: Ich weiß es nicht, um ehrlich zu sein. Du brauchst einen Trainer, der sagt: ‚Komm, ich gebe dir die Chance, zeig‘ mir, was du kannst!‘ Das war in Frankfurt zu dem Zeitpunkt leider nicht der Fall. Ich bin der Eintracht dennoch sehr dankbar, denn sie hat mich nach Deutschland geholt. Vor allem Ben Manga. Er ist wie ein zweiter Vater für mich. Er war die zweite Person nach meinem Vater, die ich nach dem Aufstieg angerufen habe. Ich bin glücklich, dass die Eintracht im Finale der Europa-League steht und drücke als Fan die Daumen.

Liebesbekundung für Freundin

SPORT1: Sie haben in der Aufstiegsnacht Julian Draxler über das Handy von Starfriseur Mustafa eine Videobotschaft geschickt und ihm ein Angebot gemacht: Wenn er nach Schalke kommt, geben Sie ihm die Nummer 10. Wie laufen die Verhandlungen?

Zalazar: Ich bin mit Musti befreundet, wir haben immer wieder über Julian Draxler gesprochen. Ich habe ihn bislang leider noch nicht getroffen. Wir haben ihm nachts eine Botschaft geschickt und darin habe ich das gesagt. Es wäre eine große Ehre, wenn er wirklich nach Schalke kommen würde. Aber ich glaube, Jule ist glücklich in Paris, er spielt bei einem der größten Klubs der Welt. Am nächsten Tag ist er mir auf Instagram gefolgt und wir haben uns ausgetauscht. Er schrieb: ‚Glückwünsch, Rodri. Schalke ist da, wo es hingehört.‘ Er ist sehr stolz, dass wir das geschafft haben. Aber ob ich meine Nummer 10 wirklich abgebe? Puh, das müsste ich mir doch noch einmal überlegen (lacht).

SPORT1: Nach Ihren Toren formen Sie ein E mit Ihren Händen. Was hat es damit auf sich?

Zalazar: Es ist ein E für Emily. Meine Freundin ist mir sehr wichtig. Seitdem sie hier ist, performe ich noch besser. Ich liebe sie sehr. Sie hilft mir in allen Lebenslagen und ist mein größter Fan. Emily ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben und hat großen Anteil am Aufstieg.

Besondere Tattoo-Pläne von Zalazar

SPORT1: Rodrigo Zalazar, wie viele Tattoos haben Sie eigentlich?

Zalazar: Puh, ich weiß es nicht. Über 30 sind es auf jeden Fall.

SPORT1: Und wie viele Tattoos haben einen Fußball-Bezug?

Zalazar: Fünf Tattoos haben mit Fußball zu tun. Mein erstes Tattoo habe ich mir auf die linke Wade stechen lassen: Ein Paar Fußballschuhe mit einem Fußball, da war ich 14 Jahre alt.

SPORT1: Ein Schalke-Tattoo haben Sie aber noch nicht?

Zalazar: Noch nicht, aber es ist in Planung. Nach dem Aufstieg habe ich direkt einen Termin ausgemacht. Ich werde meinen Jubel nach dem Siegtreffer mit ausgestreckten Armen auf den Rücken tätowieren. Das war der bedeutendste Moment in meiner bisherigen Karriere. Wenn es fertig ist, zeige ich es euch.

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