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Hansa Rostock gegen St. Pauli - die verrückteste Paarung der 2. Bundesliga

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Hansa Rostock gegen St. Pauli - die verrückteste Paarung der 2. Bundesliga

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Die verrückteste Paarung der 2. Liga

Im Top-Spiel der zweiten Liga empfängt Hansa Rostock den FC St. Pauli. Diese Partie birgt eine gehörige Portion Brisanz wie die Vergangenheit zeigt.
St. Pauli ist Tabellenführer der 2. Bundesliga und somit ganz vorne mit dabei im Aufstiegskampf. Gegen im Hass-Duell gegen Rostock beginnt nun eine schwere Schlussphase für die Kiez-Kicker.
Udo Muras
Udo Muras
Im Top-Spiel der zweiten Liga empfängt Hansa Rostock den FC St. Pauli. Diese Partie birgt eine gehörige Portion Brisanz wie die Vergangenheit zeigt.

Hansa Rostock und der FC St. Pauli, die sich heute im Top-Spiel der 2. Liga treffen (20.30 Uhr, ab 19.30 Uhr LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM), haben ein sehr spezielles Verhältnis. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)

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Ihre Fangruppen pflegen eine nicht immer gesunde Rivalität, in der es weniger um Sport geht. Ausschreitungen und Polizeieinsätze gehörten in der Frühphase dieses Duells leider zum Alltag. Das hat sich zum Glück etwas gelegt, aber es ändert nichts daran dass sich diese beiden Klubs nichts schenken.

Schon gar nicht auf dem Platz, wo sich in bald 30 Jahren und zehn gemeinsamen Spielzeiten eine äußerst kuriose Bilanz ergeben hat, die im deutschen Profifußball ihresgleichen sucht: 19 Spiele, kein Unentschieden!

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Rostock führt in der Gesamtbilanz gegen St. Pauli

Sowohl in den sechs Bundesligapaarungen von 1995-97 und 2001/02 als auch in 13 Zweitligapartien ab 1992/93 gab es immer einen Sieger.

Die Gesamtbilanz spricht hauchdünn für Hansa (10-0-9), obwohl die Hamburger die letzten sechs (!) Partien, alle in der 2. Liga, gewannen. Auch das Torverhältnis (27:26) spricht nur noch minimal für die Ostseestädter, die letztmals am 26. September 2008 als Sieger vom Platz gingen – 3:0 im eigenen Stadion.

20 Trainer waren an den 19 Duellen beteiligt, zwölf allein bei Hansa. Größte Namen: Horst Hrubesch, Dieter Eilts, Armin Veh Friedhelm Funkel (alle Rostock).

Pagelsdorf mit starker Bilanz gegen St. Pauli

Den größten Anteil an der denkwürdigen Bilanz hat Frank Pagelsdorf, der bei sieben Partien auf der Hansa-Bank saß, von denen er fünf gewann. Gefolgt von Uli Maslo (St. Pauli), der fünf Mal verantwortlich zeichnete.

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Unmittelbar vor seinem sechsten Spiel wurde er allerdings im April 1997 entlassen und Nachfolger Klaus-Peter Nemet setzte das Heimspiel gegen Hansa (0:1) und auch alle restlichen Saisonspiele in den Sand. Der beleidigte Maslo verfolgte die Partie nicht mal im TV, sondern ging ins Restaurant.

Dieses Spiel war nur eines von sechs, die so knapp ausgingen dass ein Unentschieden bis zuletzt möglich war.

Die spannendsten Duelle zwischen Hansa und St. Pauli

Am 18. April 1994 gewann St. Pauli 1:0 in Liga zwei in Rostock. Das Tor des Tages schoss der blonde Mittelfeldregent Carsten Pröpper in der 78. Minute.

Am 24. März 1996 wurde St. Pauli-Joker Kay Stisi zum Helden am Millerntor, als er neun Minuten nach seiner Einwechslung im Aufsteigerduell das 3:2 (88.) erzielte. Auch hier traf Pröpper zweimal, für Hansa Stefan Beinlich und Matthias Breitkreutz, die zusammen von ihrer ersten Auslandsstation Aston Villa an die Ostsee gekommen waren. Nie fiel die Entscheidung später als in diesem Bundesligaspiel, als nur zwei Minuten zum ersten Remis fehlten.

Trotz des Sieges hat man auf Paul unangenehme Erinnerungen an dieses Spiel. Da es im Hinspiel Ausschreitungen gegeben hatte, mussten aus Sicherheitsgründen 4000 Plätze frei bleiben – und Kultkicker Holger Stanislawski stieß schon nach drei Minuten mit seinem Torwart Klaus Thomforde zusammen und schied aus.

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Ein Jahr später hieß es, wie erwähnt, im Spiel eins nach Aufstiegscoach Maslo am Millerntor 0:1. Das Tor des Tages an jenem 24. April 1997 erzielte ein gewisser Steffen Baumgart (60.) für die Gäste. Pauli verschwand für vier Jahre im Unterhaus, Hansa blieb noch acht Jahre oben.

Veh mit gelungener Heimpremiere gegen St. Pauli

Am 12. August 2001 wiederholte Hansa das Kunststück von 1997 und gewann am Millerntor mit 1:0, Markus Beierle traf an jenem Sonntag schon nach 20 Minuten per Kopf und beendete die über sechsstündige (371 Minuten) Torflaute seines Teams. Pauli-Coach Dietmar Demuth war geknickt und sprach prophetische Worte: „So kann man in der Bundesliga nicht bestehen.“

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Im Rostocker Rückspiel, dem letzten Duell in der Bundesliga, stand es am 3. Februar 2002 bis zur 82. Minute 0:0. Dann gab es einen Foulelfmeter für Hansa, den Joker Dietmar Hirsch verwandelte – zum Endstand.

Damit rettete er die Heimpremiere des neuen Hansa-Trainers Armin Veh, der aus dem Ostsee-Stadion „wieder eine Festung“ machen wollte und fast schon gegen das Schlusslicht gepatzt hätte. Aufsteiger St. Pauli musste am Saisonende wieder runter, Hansa folgte 2005. In der Bundesliga gewannen die Rostocker fünf von sechs Duellen gegen St. Pauli.

Großes Drama in St. Pauli

Das letzte Drama datiert vom 6. März 2009 und stellt alles in den Schatten. Schon vor dem Spiel musste die Hamburger Polizei Wasserwerfer gegen Hansa-Fans einsetzen, die sich mit Flaschenwürfen disqualifiziert hatten. Zunächst hatten die Rowdys Grund zur Freude, denn in jener Paarung führten die Gäste schon nach fünf Minuten mit 2:0 durch Henri Myntti und Finn Bartels.

Doch unter Flutlicht ist am Millerntor einiges möglich, wie auch an diesem Freitagabend vor 13 Jahren. Nach 53 Minuten verkürzte Morike Sako, der in letzter Minute vom Platz flog, per Strafstoß – und dann kam der große Aufritt von David Hoilett. Der Kanadier drehte die Partie mit einem Doppelschlag (72., 84.) und sorgte für die Entlassung von Hansa-Coach Eilts nach nur 104 Tagen. Es war der einzige Fall, in der eine zur Pause führende Mannschaft dieses Duell noch verlor.

Von knappen Ergebnissen war man in der Folge wieder wesentlich weiter entfernt. St. Pauli gewann die folgenden fünf Spiele mit insgesamt 14:1 Toren.

Das Hinspiel endete mit dem Rekordergebnis dieser Paarung (4:0), so dass man sicher sein kann dass Hansa heute eine Punkteteilung gewiss nicht als Revanche betrachten dürfte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)

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