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Werder Bremen: Thomas Schaaf verlässt den Bundesliga-Absteiger

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Werder Bremen: Thomas Schaaf verlässt den Bundesliga-Absteiger

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Schaaf tobt nach Werder-Aus

Werder Bremen trennt sich von Thomas Schaaf. Der auslaufende Vertrag des Technischen Direktors an der Weser wird nicht verlängert - was dieser nicht versteht.
Werder Bremen schafft es am letzten Spieltag nicht das Ruder noch rumzureißen und steigt in die 2. Liga ab. Interimstrainer Thomas Schaaf ist nach dem Abstieg konsterniert.
Werder Bremen trennt sich von Thomas Schaaf. Der auslaufende Vertrag des Technischen Direktors an der Weser wird nicht verlängert - was dieser nicht versteht.

Der Neuaufbau von Werder Bremen findet ohne Thomas Schaaf statt - und der Klub-Legende schmeckt das so gar nicht.

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"Das kann ich in keiner Weise so stehen lassen", sagte Schaaf der DeichStube nach der Bekanntgabe der Trennung Seitens Werder: "Es ging in dem Gespräch mit Frank Baumann gar nicht um die finanzielle Seite. Das war überhaupt kein Thema." 

Zuvor war öffentlich geworden, dass für die Vereins-Ikone beim Bundesliga-Absteiger kein Platz mehr ist. Die Hanseaten gaben am Montag den Abschied ihres Technischen Direktors und früheren Meistermachers zum Ablauf seines noch bis Monatsende gültigen Vertrags bekannt. 

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Schaaf: Wäre für viele Dinge sehr offen gewesen"

"Aufgrund der wirtschaftlichen Situation und der notwendigen Einsparungen auch im Personalbereich konnten wir Thomas Schaaf leider kein Angebot unterbreiten. Wir haben uns gemeinsam darauf verständigt, jetzt eine Entscheidung zu treffen. Wir werden die Position des Technischen Direktor aus wirtschaftlichen Gründen nicht neu besetzen", erläuterte Bremens Sport-Geschäftsführer Frank Baumann den nicht völlig unerwarteten Beschluss des Klubs.

Schaaf widerspricht dieser Darstellung nun drastisch: "Ich wäre für viele Dinge sehr offen gewesen, ich kenne doch unsere finanzielle Situation. Wir haben schon längst auf Gehalt verzichtet und Einsparungen vorgenommen. Doch Frank hat nur gesagt, dass er nicht weiß, welches Angebot er mir machen kann." Und damit endete die Zusammenarbeit. 

Die anschließen Pressemeldung gefiel Schaaf so gar nicht: "Ich bin nicht beleidigt, dass ich keinen neuen Vertrag bekommen habe. Aber ich will, dass die Fakten richtig dargestellt werden und nicht der Eindruck entsteht, ich hätte irgendwelche übertriebenen und nicht erfüllbaren Gehaltsforderungen. Ja, ich habe ein gutes Gehalt bekommen. Aber das ist nicht vergleichbar mit ähnlichen Positionen bei anderen Clubs. Und wenn es mir wirklich um den wirtschaftlichen Aspekt gegangen wäre, hätte ich das vor drei Jahren gar nicht gemacht. Da lagen mir ganz andere Angebote vor." 

"Wir waren uns eigentlich einig, dass wir diesen Weg fortsetzen wollen. Ich hätte das gerne gemacht. Ich habe auch von allen Mitstreitern positive Signale bekommen", führte der 60-Jährig merklich enttäuscht aus. 

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Schaaf spricht bereits von "neuer Aufgabe"

Schaaf hatte in den vergangenen drei Jahren als Technischer Direktor für die Norddeutschen gearbeitet. In Bremens letztem Spiel der vergangenen Saison war der 60-Jährige nach acht Jahren für den entlassenen Chefcoach Florian Kohfeldt noch einmal als Trainer auf die Werder-Bank zurückgekehrt, hatte den Abstieg der Grün-Weißen in die zweite Liga nach 41 Jahren im Oberhaus auch nicht mehr verhindern können. Bereits vor einigen Wochen präsentierte Werder Markus Anfang als Nachfolger von Kohfeldt.

"Um mich muss sich keiner Gedanken machen, ich werde bestimmt eine neue Aufgabe bekommen", sagte Schaaf der DeichStube. Dabei schloss er nur eines aus: Einen Posten im Werder-Aufsichtsrat, der im September neu gewählt wird: "Das kommt nicht infrage."

Sein Legenden-Status an der Weser basiert auf seinen Erfolgen mit Bremen als Profi und später als Trainer. Im Werder-Trikot gewann Schaaf zweimal die Meisterschaft und den DFB-Pokal sowie 1992 als Höhepunkt den damaligen Europapokal der Pokalsieger. In seiner 14-jährigen Amtszeit als Trainer feierte der ehemalige U21-Nationalspieler einen Meistertitel und drei Pokalsiege. 

"Diese besondere Beziehung zu meinem Verein werde ich mir nicht kaputt machen lassen", sagte Schaaf nun. 

Kein Nachfolger für Schaaf

Nach dem Double 2004 wurde der gebürtige Mannheimer als "Trainer des Jahres" ausgezeichnet. 2019 war Schaaf nach weiteren Stationen bei Eintracht Frankfurt und Hannover 96 nach Bremen zurückgekehrt.

"Thomas Schaaf hat unglaublich große Verdienste für den Verein erworben", sagte Baumann weiter: "Thomas hat in den letzten 40 Jahren als Spieler, Trainer und zuletzt als Technischer Direktor Herausragendes für Werder geleistet, wofür ihm die Werder-Familie für immer dankbar sein wird."

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Einen Nachfolger für Schaaf wird es nicht geben. "Wir werden die Position des Technischen Direktor aus wirtschaftlichen Gründen nicht neu besetzen. Die Aufgaben werden neu verteilt. Björn Schierenbeck und Thomas Wolter werden wieder enger an die U23 heranrücken und sich die weiteren Aufgaben teilen", sagte Baumann.

Auch diese Entscheidung kann Schaaf nicht nachvollziehen: "Diese Position muss in jedem Verein besetzt sein. Dabei geht es mir nicht um Thomas Schaaf, sondern grundsätzlich um diesen Posten. Da braucht es einfach eine Beständigkeit in einem Verein. Was passiert zum Beispiel, wenn plötzlich der Geschäftsführer Sport weg ist, wo ist dann die fußballerische Kompetenz im Vorstand?" 

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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)