Die HSV-Profis sanken nach dem erneut verpassten Aufstieg zu Boden, Interimstrainer Horst Hrubesch leistete umgehend Aufbauarbeit.
HSV verpasst erneut den Aufstieg
Nach dem auch im dritten Anlauf geplatzten Aufstiegstraum herrschten beim Hamburger SV Frust und tiefe Enttäuschung, die 2:3 (1:1)-Blamage beim Abstiegskandidaten VfL Osnabrück bedeutet für den einst so stolzen Bundesliga-Dino das vierte Jahr in Folge Zweitklassigkeit. (2. Bundesliga: Die Tabelle)
Hrubesch: "Wir hatten es auch nicht verdient"
"Natürlich tut es weh, aber eines muss man auch klar sagen: Wir hatten es auch nicht verdient", sagte Hrubesch bei Sky. "Wenn du so ein Spiel angehst, musst du einfach mehr leisten. Das haben wir nicht getan. Du musst dir sowas verdienen."
Die Highlights der Partien ab 19.30 Uhr in Sky Sport News - Die 2. Bundesliga im TV auf SPORT1
Die Tore von Robin Meißner (37.) und Tim Leibold (82.) waren zu wenig, um die letzte Chance auf den Relegationsrang zu erhalten. Weil Christian Santos (34.), Maurice Multhaup (60.) und Marc Heider (84.) die Lücken in der HSV-Abwehr eiskalt ausnutzen. (Das Spiel Osnabrück - HSV zum Nachlesen im Ticker)
Hrubesch ärgert sich über HSV-Gegentore
"Wir machen Türen auf und kriegen Gegentoren, bei denen du dich wirklich hinterfragen musst", haderte Hrubesch. "Wir haben alle Tore mehr oder weniger selbst geschossen. Dann sind wir endlich wieder dran bei 2:2 und dann musst du das Spiel wollen. Das hat mir gefehlt. Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir dieses Spiel von Anfang an so wollten wie man dieses Spiel spielen muss."
Das letzte Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig ist nach nur vier Siegen in den bisherigen 16 Rückrundenspielen bedeutungslos.
Boldt: "Werden einen erneuten Anlauf nehmen"
"Die Enttäuschung ist groß. Wir hatten uns viel mehr vorgenommen. Die Gegentore haben wir zu leicht bekommen. Das ist sinnbildlich für die Saison", sagte Sportvorstand Jonas Boldt und bemängelte die Niederlagen gegen "die Mannschaften von unten". Ans Aufgeben denkt Boldt aber nicht. "Das ist ein steiniger Weg, diesen Weg wollen wir weiter gehen, da werde ich definitiv weiter vorangehen", betonte der Sportvorstand. "Wir werden Luft holen und einen erneuten Anlauf nehmen."
Osnabrück verbesserte sich hingegen nach zuvor 13 Heimniederlagen in Folge auf Relegationsrang 16 und hofft wieder auf den Klassenerhalt.
"Wir haben ein klares Lebenszeichen gesetzt, dass wir in dieser Liga bleiben wollen", sagte VfL-Trainer Markus Feldhoff und atmete nach dem überwundenen Heimfluch auf. "Heute war es der passende Gegner und die passende Geschichte, um das zu beenden und in der Tabelle einen Sprung machen zu können, um am letzten Spieltag noch die Hoffnung auf Platz 15 zu haben."
Fürth sichert Relegationsplatz ab
Hamburgs Konkurrent Greuther Fürth sicherte mit einem 4:2 (2:2)-Erfolg beim SC Paderborn zumindest Platz drei ab und hat aufgrund der 2:3 (1:0)-Niederlage des Tabellenzweiten Holstein Kiel beim Karlsruher SC am letzten Spieltag sogar noch die Chance auf den direkten Aufstieg. Dem VfL Bochum fehlt nach dem 1:1 (0:1) beim 1. FC Nürnberg nur noch ein Punkt, um den Aufstieg in die Bundesliga zu sichern. (2. Bundesliga: Spielplan und Ergebnisse)
Der HSV fand nur schwer ins Spiel. Die Leichtigkeit vom Sieg gegen den 1. FC Nürnberg (5:2) war verflogen. Gegen kampfstarke Gastgeber hatten die Hamburger zwar viel Ballbesitz, es mangelte aber an Tempo und Ideen. So dauerte es bis zur 23. Minute, ehe Simon Terodde zur ersten guten Chance kam. Der Torjäger scheiterte aber an VfL-Schlussmann Philipp Kühn und verpasste seinen 23. Treffer.
Als Weckruf diente den Gästen diese Szene zunächst nicht. Beim Führungstreffer der Osnabrücker agierte die HSV-Defensive viel zu passiv. Santos köpfte aus kurzer Distanz ein. Die Hamburger zeigten aber eine Reaktion. Meißner traf aus der Distanz zum Ausgleich, Kühn machte dabei keine gute Figur.
Doch der Ausgleich verlieh dem Favoriten keine Sicherheit. Torhüter Sven Ulreich verhinderte gegen Ulrich Taffertshofer den erneuten Rückstand (48.), gegen Multhaup war der ehemalige Bayern-Schlussmann dann aber chancenlos. Der HSV gab aber nicht auf. Doch nach dem erneuten Ausgleich durch Leibold zerstörte Heider endgültig den Aufstiegstraum der Hanseaten.
In Paderborn lieferten sich beide Teams einen spektakulären Schlagabtausch. Durch ein Eigentor von Paul Jaeckel (22.) gingen die Ostwestfalen zunächst in Führung. Die Fürther drehten die Partie durch Havard Nielsen (28.) und Branimir Hrgota (42.), aber Chris Führung (45.+3) glich für den SCP noch vor der Pause aus. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel schoss Paul Seguin (47.) das Kleeblatt wieder in Front. Dickson Abiama (90.+6) traf in der Nachspielzeit. (Das Spiel Paderborn - Fürth zum Nachlesen im Ticker)
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)