Dämpfer im Derby: Simon Terodde hat den Hamburger SV mit seinem nächsten Doppelpack vor einer Derby-Pleite bewahrt. Trotz der beiden Treffer des Stürmers kam der Zweitliga-Tabellenführer im Stadtduell mit dem FC St. Pauli nur zu einem 2:2 (1:1) und musste im sechsten Saisonspiel erstmals Federn lassen. (Tabelle der 2. Bundesliga)
St. Pauli stoppt HSV-Serie im Derby
In einer turbulenten Schlussphase sorgte Terodde (84.) für den späten Ausgleich und machte damit seinen vierten Doppelpack der laufenden Saison perfekt. Rodrigo Zalazar (35.) und Simon Makienok (82.) hatten die Partie für den Kiezklub zuvor gedreht. Terodde hatte vor 1000 Zuschauern im Volksparkstadion zunächst zum 1:0 für den HSV getroffen.
Beim zweiten Tor gab HSV-Keeper Sven Ulreich keine besonders gute Figur ab.
Thioune am Ende zufrieden
"Wir spielen in der zweiten Halbzeit eigentlich nur auf ein Tor, müssen letztlich aber froh sein, dass wir das Spiel nicht verlieren", sagte Doppeltorschütze Terodde. "Am Ende überwiegt die Freude über den Ausgleich, auch wenn wir das Derby gerne gewonnen hätten."
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HSV-Trainer Daniel Thioune war mit dem erkämpften Punkt nicht unzufrieden. "Wir sind mit ein paar Steinen im Rucksack gestartet und wenn man dann kurz vor Schluss in Rückstand gerät, kommen da nochmal ein paar Steine dazu“, sagte der Coach bei Sky.
"Ich finde, dass sich die Mannschaft entwickelt, dass sie Nehmerqualitäten hat. Dafür hat sie sich am Ende auch belohnt. Wenn man dann zurückkommt, geht der Daumen heute hoch, auch wenn wir das Spiel mit aller Macht gewinnen wollten. Wir haben gezeigt, dass unser Stadion uneinnehmbar ist, weil wir zu Hause noch immer nicht verloren haben."
Emotionsgeladen und temporeich, intensiv und stimmungsvoll: Die 104. Auflage der Partie hatte es in sich. Der HSV diktierte das Geschehen zwar über weite Strecken des Spiels, nutzte aber seine Chancen nicht konsequent genug. Knipser Terodde hatte bei einem Kopfball an den Pfosten (19.) Pech und verzog in der zweiten Halbzeit zweimal aus aussichtsreicher Position (60. und 66.).
Terodde: Zwei Tore - ein Pfostenschuss
Die Braun-Weißen ärgerten den ungeliebten Stadtrivalen unterdessen erneut: Schon in der vergangenen Saison hatte der HSV beide Duelle gegen St.Pauli mit jeweils 0:2 verloren - und war am Ende bekanntlich nicht in die Bundesliga aufgestiegen.
Das Derby war zugleich die vorerst letzte Fußball-Party in der Hansestadt. Kurz vor dem bundesweiten Lockdown durften am Freitagabend noch einmal 1000 Fans im Volksparkstadion dabei sein. Die HSV-Spieler bedankten sich mit einem offenen Brief. "Uns bedeutet es extrem viel, nicht allein ins Spiel zu gehen. Wir sehen, hören und spüren euch", schrieben die HSV-Spieler in einer Grußbotschaft, die auf den Sitzen platziert war.
Die Highlights der Freitagsspiele ab 22.15 Uhr in Sky Sport News HD - Die 2. Bundesliga im TV auf SPORT1
Diese Unterstützung schien zunächst vor allem einen Hamburger zu pushen: Simon Terodde. Keine zwölf Minuten waren gespielt, da schlug der beste Zweitliga-Stürmer zu. Nach toller Vorarbeit von Josha Vagnoman köpfte der 32-Jährige zur Führung ein. Nur sieben später klatschte ein weiterer Terodde-Kopfball an den Pfosten. (Spielplan 2. Bundesliga)
Und St. Pauli? Das Team von Trainer Timo Schultz versteckte sich ganz und gar nicht und verdiente sich den Ausgleich redlich. Zalazars knallharter Flachschuss aus rund 20 Metern bedeutete den achten Torschuss für St. Pauli - der HSV lag zu der Zeit trotz phasenweise druckvollen Spiels bei zwei.
Fortuna Düsseldorf - 1. FC Heidenheim 1:0
Der selbst ernannte Aufstiegskandidat Fortuna Düsseldorf ist in der 2. Fußball-Bundesliga den ersten Schritt aus der Krise gegangen. Der Bundesliga-Absteiger bezwang den 1. FC Heidenheim am Freitag mit 1:0 (1:0) und feierte am 6. Spieltag den zweiten Saisonsieg. Heidenheim spielt weiter eine enttäuschende Saison.
Marcel Sobottka (33.) traf im Geisterspiel für die anfangs noch verunsicherte Fortuna, die sich um Kontrolle bemühte. Das gelang auch, aber Gefahr brachten die Angriffe in einem zähen Duell abseits von Sobottkas perfekt getroffenem Schuss aus zwölf Metern selten.
Dennoch war beim Einsatz der Düsseldorfer eine deutliche Verbesserung gegenüber dem jüngsten 0:3 bei Hannover 96 zu erkennen. Kapitän Adam Bodzek ersetzte den an Corona erkrankten Luka Krajnc in der Innenverteidigung neben dem zuletzt gesperrten Kevin Danso gut.
Heidenheim, in der vergangenen Saison in der Aufstiegsrelegation an Werder Bremen gescheitert, fand erst nach der Pause den Weg in den Düsseldorfer Strafraum - die Probleme der ersten Saisonspiele setzten sich fort. Die Impulse aus dem Mittelfeld fehlten. Robert Leipertz trat vollkommen frei vor Fortuna-Torhüter Florian Kastenmeier über den Ball (48.).
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)