94 Tore erzielte Jürgen Klinsmann in 186 Spielen für den VfB Stuttgart - seinen Herzensverein.
Klinsmann mit VfB in Gesprächen
Nun soll der Ex-Bundestrainer zum aktuellen Zweitligisten zurückkehren. Genauer geht es um einen Einstieg als Vorsitzender des Vorstandes, wie Klinsmann dem Kicker bestätigte.
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Laut dem 55 Jährigen habe es bereits einen "lockeren und informativen Meinungsaustausch" gegeben. Ein weiteres Treffen soll "in den nächsten Wochen" folgen, noch gebe es keinerlei Entscheidung. Klinsmann selbst sagt: "Das ist ein Thema, zu dem ich noch viel, viel mehr Informationen brauche."
Beim VfB "viel aus der Hüfte geschossen worden"
Als Vorstandsvorsitzender würde Klinsmann beim VfB die Geschicke des Vorstands leiten. Dieser besteht aktuell aus drei Personen. Stefan Heim ist verantwortlich für Finanzen, Verwaltung und Operations, Jochen Röttgermann für Marketing und Vertrieb. Der wohl wichtigste Posten im Vorstand wird von Ex-Profi Thomas Hitzlsperger besetzt, der sich um die sportlichen Geschicke kümmert.
Die Gedanken Klinsmanns über ein mögliches Engagement in Stuttgart scheinen aber fortgeschritten. Der ehemalige Stürmer weiß, wo es bei den Schwaben noch fehlt: "Wie bei anderen Traditionsklubs ist in den vergangenen Jahren viel aus der Hüfte geschossen worden. Es muss im gesamten Klub eine klare Linie her, die in den vergangenen Jahren nicht mehr zu erkennen war.
Kader muss sich erst noch beweisen
Auch wenn ihn der Fußball schon in seiner aktiven Karriere als Spieler in die USA geführt hat, wo er später auch als Trainer arbeitete, hat er den Bezug zum VfB nie verloren. Dementsprechend klar ist auch seine Meinung zum aktuellen Zustand im Verein: "Der erneute Abstieg war natürlich ein riesiger Rückschritt, vor allem gemessen an den Möglichkeiten."
Nun hat der VfB einen passablen, aber keinen optimalen Start in die neue Zweitliga-Saison hingelegt. Aus den ersten beiden Spielen holten die Schwaben vier Punkte und zogen im DFB-Pokal (1:0 gegen Hansa Rostock) in die nächste Runde ein. Für Klinsmann ist es noch zu früh, um die Chancen auf einen Wiederaufstieg zu bewerten: "Es muss sich noch zeigen, ob der Kader das Zeug hat aufzusteigen. Und dann stellt sich automatisch die Frage, ob er er denn im Fall der Fälle auch in der Bundesliga bestehen könnte."
Bayern "in der besseren Ausgangsposition"
Angesprochen auf die anstehende Bundesligasaison und den erneuten Meisterkampf sieht Klinsmann sein Ex-Team FC Bayern München in der Favoritenrolle. "Aufgrund seiner Erfahrung und der Qualität, die unbestritten vorhanden ist, sehe ich den Rekordmeister in der etwas besseren Ausgangsposition". Jedoch hätte Vizemeister Borussia Dortmund "mächtig aufgerüstet", meinte der 55-Jährige. Der BVB habe "sich sehr gezielt und intelligent verstärkt - qualitativ wie quantitativ."
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Besonders spannend sei jedoch die Situation beim FC Bayern nach dem Ende der Ära der beiden Flügelspieler Franck Ribery und Arjen Robben. "Im Jahr eins nach Ribery und Robben ist alles etwas anders", sagte Klinsmann, der von Juli 2008 bis April 2009 selbst Trainer der Bayern war: "Die Bayern haben aber mit Lucas Hernández einen Mega-Deal abgeschlossen und mit Benjamin Pavard und Ivan Perisic zwei weitere Ausnahmespieler verpflichtet." Zudem seien weitere Transfers nicht ausgeschlossen.
Generell stellte Klinsmann der Bundesliga ein gutes Zeugnis aus, auch im Vergleich mit anderen Topligen müsse sich die höchste deutsche Spielklasse nicht verstecken. "Die Bundesliga ist extrem wettkampfgetrieben. Das Gesamtsystem ist über Jahre immer mehr perfektioniert worden", sagte er: "Von den ganz Kleinen in der U 8 bis zu den U-Mannschaften den Nachwuchsleistungszentren der Profiklubs - dieses System ist weltweit einzigartig.
Der deutsche Fußball wird immer konkurrenzfähig sein." Die Bundesliga sei eine "gute und starke Liga. Man sollte sich nie schwachreden."