Hannes Wolf hat bereits geschafft, was sich der Hamburger SV wünscht: 2017 führte der 37-Jährige den VfB Stuttgart als Zweitligameister zurück ins Fußball-Oberhaus.
HSV: Wolf setzt auf Klopp-Tipps
Genau dorthin möchte der HSV nach dem ersten Abstieg seiner Vereinsgeschichte zurück. Christian Titz trauten die Vereinsbosse die direkte Rückkehr in die Bundesliga nicht mehr zu, der Trainer musste gehen. (Service: Tabelle 2. Bundesliga)
Nun soll also Wolf als neuer Coach die Mission Wiederaufstieg in Angriff nehmen. Bei der Vorstellung verströmte der neue Trainer Optimismus und setzt auf die Hilfe von Jürgen Klopp. Die beiden Freunde trafen sich im Rahmen von Liverpools Trainingslager am Genfer See. "Das war ein großartiger Input. Es schadet nicht, bei den Besten zuzugucken. Dass er da dazugehört, ist kein Geheimnis", meine der frühere BVB-Jugendtrainer.
Strafe für Arp
Sportdirektor Ralf Becker zeigte sich hochzufrieden mit der Verpflichtung Wolfs, der einen Vertrag bis 2020 unterschrieb. "Er ist eines der größten Trainertalente in Deutschland und hatte die eine oder andere Anfrage. Wir sind froh, dass wir ihn verpflichten konnten."
Außerdem kündigte Becker eine Strafe für Jungstar Jann-Fiete Arp an, der sich bei Instagram verärgert über die Entlassung von Titz geäußert hatte.
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Die Vorstellungs-Pressekonferenz zum Nachlesen im LIVETICKER:
+++ Das war's +++
Die Pressekonferenz ist beendet, morgen findet dann das erste Training unter Wolf statt.
+++ Vorbereitung auf Magdeburg +++
Wolf wolle sich sowohl auf seine als auch auf die gegnerische Mannschaft vorbereiten. "Es geht darum, die Mannschaft zu unterstützen."
+++ Wünsche an den neuen Trainer +++
Hoffmann betont, dass er "zu 120 Prozent" für die Entscheidung pro Hannes Wolf stehe. "Ich kann die Argumente von Ralf Becker nachvollziehen und bin sehr froh, dass Hannes neben uns sitzt."
+++ Mannschaft stand hinter Titz +++
Wolf macht dies jedoch nichts aus. "Es ist klar, dass das weh tut. Ich werde morgen um die Offenheit werben, sich darauf einzulassen. Es ist auch nicht Persönliches. Ich glaube, dass die Jungs Bock haben, mit mir diesen Weg zu gehen."
+++ Vertrag bis 2020 +++
Hoffmann stellt klar, dass der Vertrag ausgehandelt und unterschrieben wurde - und bis 2020 laufe. Damit müsse der HSV derzeit vier Trainer bezahlen.
"Wir haben innerhalb des Vorstandes die Entscheidung gemeinsam getroffen und das in Verantwortung für die Entwicklung des Klubs getroffen."
+++ Lob für Lasogga +++
"Ich kenne und schätze ihn seit vielen Jahren, er hat immer Tore geschossen. Mehr will ich nicht zu einzelnen Spielern sagen", sagt Wolf.
+++ Wolf trifft Klopp +++
Beim Trainingslager Liverpools am Genfer See durfte Wolf eine Woche zuschauen. "Das war ein großartiger Input. Es schadet nicht, bei den Besten zuzugucken. Dass er da dazugehört, ist kein Geheimnis", meint der Ex-VfB-Coach über den Liverpooler Kollegen.
+++ Hoffmann zur Entlassung +++
Bernd Hoffmann kommt erstmals zu Wort. "Wir sind in ständigem Austausch, mich hat die Entscheidung von Becker nicht überrascht."
+++ Co-Trainer bleiben +++
Lediglich Christian Titz muss gehen, der Rest des Trainerteams bleibt. Wolf bringt auch keinen eigenen Co-Trainer mit. "Ich bin sehr offen und kann gut auf Menschen zugehen. Wir werden schnell eine gemeinsame Ebene finden", meint der 37-Jährige.
+++ Umgang mit dem Team+++
"Wir wollen eine gemeinsame Ebene finden und die Qualitäten der Spieler auf den Platz bekommen. Wir dürfen nicht zu viel trainieren", meint Wolf. "Ich will eigene Ideen einbringen und dann Vollgas voraus."
Die Spieler sollen sich auf seine Ideen einlassen, betont Wolf.
+++ Künftige Taktik beim HSV +++
Zunächst äußert sich Becker: "Wir haben nicht die Entwicklung genommen, die wichtig gewesen wäre. Wenn wir ehrlich sind, sind wir mit den 18 Punkten noch sehr gut bedient. Die Qualität in der Mannschaft soll für eine bessere Spielgestaltung sorgen. Wir wollen das Grundgefühl: Das ist der richtige Weg, hier entwickelt sich etwas. Das Auftreten soll sich ändern."
Der Ballbesitz solle im Vordergrund stehen, sonst soll es aber keine Vorgaben an den Trainer geben.
+++ Becker zu Arps Instagram-Foto +++
"Er ist ein junger Spieler, aber das geht nicht. Das werden wir intern besprechen, das werden wir nicht akzeptieren."
Bei jeder Trainerfreistellung würde es Leute geben, die es negativ betrachten. "Ich bin mir sicher, dass wir bald in eine Richtung gehen."
+++ Gutes Bild von der Mannschaft +++
"Ich habe in letzter Zeit viel Fußball geguckt und habe ein gutes Bild von der Mannschaft."
Becker stellt klar: "Er weiß, wie man aufsteigt. Er kann mit jungen Spielern umgehen und steht wie kein Zweiter für junge Spieler." Becker nennt Pulisic und Bruun Larsen, die Wolf in seiner Zeit als BVB-Jugendcoach trainierte, als Beispiele. "Das macht ihn zum Topkandidaten."
+++ Wolf sorgt für Lacher +++
Die Begrüßungen der Journalisten "klingen wie eine Drohung", meint der neue Trainer.
"Wir müssen hundertprozentig konzentriert sein. Wir dürfen nicht reden, sondern hart arbeiten. Wir müssen mental scharf und körperlich frisch sein. Wir müssen die Liga zutiefst akzeptieren."
+++ Wolf spricht erstmals +++
Er habe bei der Anfrage nicht überlegen müssen. "Das Feuer ist zu 100 Prozent da, ich habe riesige Motivation. Der Weg in der 2. Liga ist schwer, aber für mich war die Chance da und ich wollte sie ergreifen."
Der hohe Trainerverschleiß beim HSV habe ihn nicht abgeschreckt. "Ich hoffe, dass wir ganz weit zusammen gehen können."
+++ Gründe für Wolf +++
Nur noch drei Tage sind es bis zum nächsten Spiel in Magdeburg.
Becker dazu: "Hannes ist ein absoluter Topkandidat für den HSV gewesen. Gestern hat sich die Möglichkeit einer Verpflichtung gewesen und dann wollte ich das unbedingt machen. Er ist eines der größten Trainertalente in Deutschland und hatte die eine oder andere Anfrage. Wir sind froh, dass wir ihn verpflichten konnten. Die Verantwortlichen und das Trainerteam setzen sich ab heute Abend zusammen und bereiten das Team auf Magdeburg vor."
+++ Reaktion von Titz +++
Becker spricht erneut: "Das war absolut professionell. Ich kann nur den Hut vor ihm ziehen, er ist mit der Entscheidung ruhig und vernünftig umgegangen. Es gab keine bösen Worte."
+++ Becker zum Trainerwechsel +++
Ralf Becker beginnt mit den Gründen des Trainerwechsels:
"Ich habe zuhause die ersten zehn Spieltage Revue passieren lassen. Im Laufe des Abends ist mir klar geworden, dass wir entweder Titz das absolute Vertrauen aussprechen - oder wir müssen uns von ihm trennen, weil wir nicht überzeugt sind. Ich sammle hier keinen Beliebtheitspreis, aber ich bin absolut überzeugt, dass wir in dieser Konstellation unsere Saisonziele gefährdet hätten. Ich bin dann zu Bernd Hoffmann gegangen und habe ihm gesagt, dass wir diese Entscheidung treffen müssen."
+++ Los geht's +++
Die Protagonisten sind da, die Pressekonferenz beginnt. Zuvor gibt es aber noch ein Foto der Bosse mit Hannes Wolf.
+++ Auch Hoffmann bei der PK +++
Die Vorstellung von Hannes Wolf beginnt um 17 Uhr. Neben dem neuen Coach nehmen auch der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann sowie Sportdirektor Ralf Becker am Pressegespräch teil.
+++ Arp und Fans enttäuscht +++
Die Entlassung von Titz wurde vom Großteil der Fans negativ aufgefasst, der Coach war bei den Anhängern trotz der zuletzt blassen Auftritte sehr beliebt.
Auch Jungstar Jann-Fiete Arp scheint nicht viel von Titz' Aus zu halten, auf Instagram kommentierte er die Geschehnisse mit verärgerten Emojis. Außerdem postete er ein Bild von einem Handshake mit dem Ex-Trainer.
+++ Heimschwäche als großer Makel +++
Maßgeblich für das Aus von Titz verantwortlich waren die enttäuschenden Heimauftritte des Teams. In sechs Heimspielen gab es lediglich acht Zähler bei 6:10 Toren. Vor allem das 0:5 gegen Jahn Regensburg schmerzt, zuletzt gab es ein schwaches 0:0 gegen den VfL Bochum.
Insgesamt ist die Bilanz in dieser Saison aber gar nicht so schlecht: Von den letzten zehn Partien ging nur eine verloren, in den letzten vier Partien gab es ein Gegentor (allerdings drei 0:0).
+++ HSV hinter St. Pauli +++
Der Hamburger SV liegt derzeit in der 2. Liga zwar nur auf Platz fünf, die Tabellenspitze ist allerdings lediglich zwei Zähler entfernt. Am Montagabend zog ausgerechnet Stadtrivale FC St. Pauli, das 1:0 in Duisburg gewann, am HSV vorbei.
+++ PK um 17 Uhr +++
Die Pressekonferenz des HSV soll um 17 Uhr beginnen. Am Mittwochvormittag soll Wolf dann bereits das Training mit der Mannschaft aufnehmen.
+++ Trainerverschleiß des HSV +++
Seit 2008 verschlissen die Hamburger inklusive Interimslösungen 16 Trainer. Zweimal war Bruno Labbadia Coach des HSV, Rodolfo Cardoso übernahm den Job zweimal interimsmäßig.