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2. Bundesliga: Jens Keller über sein Aus bei Union Berlin

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2. Bundesliga: Jens Keller über sein Aus bei Union Berlin

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Keller: So lief mein Rauswurf

Zwei Tage nach dem Aus bei Union Berlin spricht Trainer Jens Keller bei SPORT1 über die überraschende Entlassung und Anfragen von anderen Vereinen.
Die Eisernen und ihr Coach gehen ab sofort getrennte Wege. Es ist eine überraschende Entlassung, die der Verein ausführlich begründet.
Zwei Tage nach dem Aus bei Union Berlin spricht Trainer Jens Keller bei SPORT1 über die überraschende Entlassung und Anfragen von anderen Vereinen.

Die Entlassung traf Jens Keller wie aus heiterem Himmel.

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Mit Union Berlin stand der 47-Jährige Platz vier und wurde trotzdem vor die Tür gesetzt. Kurz nachdem es noch Verhandlungen über einen neuen Vertrag gegeben hatte. 

Ein Schritt, der Rätsel aufgibt - und Keller wie aus dem Nichts traf.

Kellers Berater Thomas Eichin war so perplex, dass er zuerst an einen schlechten Witz glaubte. Wie der 51-Jährige SPORT1 erklärte, hatte Keller zu Gunsten von Union sogar mehrfach Anfragen aus der Bundesliga abgelehnt.

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Denn das überraschende Aus bei Union hatte sich überhaupt nicht abgezeichnet. Nun spricht Keller mit SPORT1 selbst über seine Freistellung.

SPORT1: Herr Keller, wie fühlen Sie sich zwei Tage nach Ihrer Entlassung bei Union Berlin?

Jens Keller: Es fühlt sich nach wie vor nicht gut an, und die Entscheidung ist immer noch unverständlich für mich. Aber so ist das Fußballgeschäft, da muss man Dinge einfach akzeptieren.

SPORT1: Es gab aus Ihrer Sicht nichts, was vorgefallen ist?

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Keller: Nichts. Es war wirklich nicht abzusehen. Man kann jeden Spieler fragen, da wird nichts genannt werden, was nicht gut war. Wir hatten ein tolles Verhältnis, und die Mannschaft war intakt. Zwischen der Truppe und dem Trainerteam hat es absolut gestimmt. Es gab auch keine zwischenmenschlichen Probleme im Verein. Wir im Trainerteam können uns auch nichts vorwerfen, wir haben alles gegeben. Der Verein hat auch eine gewisse Euphorie entfacht, seit wir da waren. Für mich hat alles gepasst.

SPORT1: Der Moment der Entscheidung war für sie ein Moment voller Ohnmacht?

Keller: Kann man so sagen. Ich war sprachlos, habe das aber so hingenommen. Es waren nur 20 Sekunden, in denen mir gesagt wurde, dass wir ab sofort freigestellt sind. Das war schon sehr komisch. Es wurde lediglich gesagt: aus sportlicher Sicht.

SPORT1: Sind Sie enttäuscht von den Verantwortlichen?

Keller: Ja. Wenn man so entlassen wird, dann ist man natürlich enttäuscht. Es war für mich eine tolle Zeit und ich habe mich super wohl gefühlt in Berlin und im Klub. Ich möchte auch mit einem Gerücht aufräumen, denn es wird berichtet, dass ich mit anderen Vereinen aus der Bundesliga gesprochen habe, aber das stimmt nicht. Ich habe in meiner Zeit bei Union mit keinem Verantwortlichen eines anderen Vereins gesprochen. Ich hatte zwar Anfragen, habe diese aber immer abgesagt, weil ich mich sehr wohl gefühlt habe bei Union. Ich bereue die Entscheidung nach Berlin zu gehen nicht. Ich wäre den Weg gerne weitergegangen.

SPORT1: Es wurde auch schon über einen neuen Vertrag gesprochen, oder?

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Keller: Genau. Wir waren vor drei Wochen noch in guten Vertragsgesprächen. Ich wäre gerne geblieben, habe mich total mit dieser Aufgabe verschrieben. Und der Klub signalisierte, mit mir verlängern zu wollen. Wir waren uns an sich einig, über den Sommer hinaus zusammen arbeiten zu wollen. Der Verein ist gut aufgestellt, es gibt ein emotionales Umfeld und unglaublich tolle Fans. Und die Bedingungen, dort zu arbeiten, sind auch großartig.

SPORT1: Haben sich Spieler gemeldet?

Keller: Es haben sich sehr viele Spieler gemeldet. Das zeigt, dass wir ein gutes Verhältnis miteinander hatten und viele Dinge im zwischenmenschlichen Bereich richtig gemacht haben. Die Jungs sind auch aus allen Wolken gefallen.

SPORT1: Glauben Sie, dass Ihnen der Aufstieg mit Union noch gelungen wäre?

Keller: Ja. Ich bin immer noch davon überzeugt, dass ich mit diesem Team den Aufstieg geschafft hätte. Die Mannschaft hat die Qualität und die Möglichkeit, dieses Ziel in diesem Jahr zu erreichen. Dass es nicht einfach wird, war uns allen klar. Aber wir sind nicht der einzige Klub, der in der Zweiten Liga mal schwächelt. Es muss viel zusammenkommen, aber es ist absolut realistisch. Ich war überzeugt von diesem Team.

SPORT1: Der 1. FC Köln sucht einen neuen Cheftrainer. Sie waren dort Spieler. Würde das passen? 

Keller: Darüber mache ich mir wirklich gerade keine Gedanken, ich muss erst mal die Geschichte mit Union verarbeiten. Es ist eine große Enttäuschung da, aber ich bin seit 30 Jahren in diesem Geschäft. Ich kann damit umgehen, aber es ist alles andere als leicht.

SPORT1: Wie ist Ihr Plan? Wollen Sie zur Rückrunde wieder einen Verein übernehmen?

Keller: Ich habe aktuell gar keinen Plan. Ich mache mir auch noch keine Gedanken, verarbeite die Dinge in aller Ruhe und lasse alles auf mich zukommen. Und ich möchte betonen, dass ich aktuell keinen Kontakt zu irgendeinem Verein habe.