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1. FC Kaiserslautern: Das sagen Brehme, Eckel und Briegel zur Krise

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1. FC Kaiserslautern: Das sagen Brehme, Eckel und Briegel zur Krise

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Rote Teufel auf dem Weg in die Hölle

Der 1. FC Kaiserslautern steckt in seiner schlimmsten Krise der Klubgeschichte, ein Super-GAU droht. Bei SPORT1 sprechen drei Klub-Legenden über die Lage.
Andreas Brehme und Horst Eckel befürchten den Absturz des 1. FC Kaiserslautern
Andreas Brehme und Horst Eckel befürchten den Absturz des 1. FC Kaiserslautern
© Getty Images/ Picture Alliance/ Eugen Zimmermann
Der 1. FC Kaiserslautern steckt in seiner schlimmsten Krise der Klubgeschichte, ein Super-GAU droht. Bei SPORT1 sprechen drei Klub-Legenden über die Lage.

Das 0:5-Debakel bei Union Berlin ist ein weiterer Tiefpunkt in der Geschichte des 1. FC Kaiserslautern.

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Der pfälzische Traditionsverein ist viele Krisen gewohnt, im Moment erlebt der Meister von 1998 aber die schlimmste seiner Klub-Historie.

Die aktuellen Zahlen machen Angst. Platz 18 nach acht Spielen, nur zwei Punkte, schon fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Lediglich drei geschossene Tore. Selbst in der Saison 2007/2008, als die Roten Teufel erst in letzter Sekunde den Klassenerhalt in der 2. Liga schafften, war die Lage nach acht Spielen nicht so brenzlig wie jetzt.

Das Schlimmste: Dem FCK droht wegen seiner finanziellen Lage im Falle eines Abstiegs das gleiche Schicksal wie 1860 München: eine Verweigerung der Drittliga-Lizenz, der Absturz in die Regionalliga. Entsprechend groß sind die Sorgen, die drei Lauterer Klub-Legenden im Gespräch mit SPORT1 äußern.

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Eckel, Briegel und Brehme in Sorge

"Das 0:5 spricht eine deutliche Sprache. Es ist mehr als ein Warnschuss, so darf es nicht weitergehen. Vielleicht rüttelt das Berlin-Spiel alle Verantwortlichen wach, denn die Zeit läuft dem FCK davon", sagt 54er Weltmeister Horst Eckel.

Die Ursachen der Krise? "Es gibt unterschiedliche Gründe für die jetzige Situation. Dieser Absturz hat sich schon länger angedeutet. Was der Verein braucht, ist Stabilität und Kontinuität."

"Das Berlin-Spiel war ein Armutszeugnis. Der FCK kommt kaum über die Mittellinie", sagt 90er-Weltmeister Andreas Brehme, der von 1981 bis 1986 und von 1993 bis 1998 das FCK-Trikot trug: "Es gibt gar keine Leidenschaft und Zweikampfstärke mehr."

Auch Hans-Peter Briegel - zwischen 1975 und 84 prägende Figur beim FCK - bezeichnet die Situation zwar nicht als "aussichtslos", aber als "ganz schwierig".

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Brehme fordert mehr Sachverstand in der Klubführung

Wie konnte es beim FCK soweit kommen? Seit Jahren gibt es jeden Sommer einen neuen Umbruch im Verein. Leistungsträger verlassen den FCK, neue Spieler kommen, die die Erwartungen aber nicht erfüllen können.

Alleine in diesem Sommer kamen 14 Spieler und 19 gingen.

Die einzige Konstante seit Jahren im Verein: Torwarttrainer Gerald "Gerry" Ehrmann (seit 1984 im Klub). Kontinuität gibt es sonst nicht, im Vorstand und im Aufsichtsrat fehlt es seit Jahren an der fußballerischen Kompetenz. Lediglich Aufsichtsratsmitglied Mathias Abel hat als ehemaliger FCK-Profi Fußballsachverstand.

Im Vorstand des Klubs müsse "eine bessere Struktur rein", findet Brehme: "Viele im Vorstand beim FCK kennen sich mit Fußball nicht aus. Das müssen sie auch nicht, aber dann müssen diese Leute sich gute Unterstützung holen."

Tradition, Werte, Kampfgeist

"Man sollte sich dessen bewusst werden, was den Verein ausmacht, nämlich Tradition, Werte und Kampfgeist", meint auch Eckel.

Der FCK sei "ein Traditionsverein. Zusammenhalt hat uns in der Vergangenheit gestärkt. Die Zeiten und das Fußballspiel haben sich geändert, aber der FCK ist ein Klub mit Herz und Leidenschaft, da ist der Zusammenhalt ganz wichtig. Die Fans und auch ehemalige Spieler sind sehr wichtig."

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Genau da sehen viele das große Problem in Kaiserslautern. Klub-Ikonen wie Pavel Kuka, Miroslav Kadlec, Martin Wagner oder Axel Roos hätten dem Verein in der Vergangenheit gerne geholfen, sehen sich aber außen vor gelassen.

Auch ein mögliches Engagement von Briegel als Sportvorstand platzte im Sommer, Briegel verwies auf Vorbehalte im Vorstand, möchte sich hierzu nun nicht mehr äußern.

Brehme bedauert, dass es mit Briegel und dem FCK nicht geklappt hat: "Der Hans-Peter hat Ahnung vom Fußball", sagt er. Generell missfällt ihm der Umgang mit den alten FCK-Recken: "Das ist ein Problem beim FCK. Dabei will sich bestimmt keiner der ehemaligen Spieler in den Mittelpunkt stellen."

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Sforza als Retter? 

Wer soll neuer Trainer werden? Ciriaco Sforza, der Kapitän der Meistermannschaft 1998, gilt nach SPORT1-Informationen als einer der Favoriten. Einige Kandidaten haben bereits abgesagt. Sportdirektor Boris Notzon ist nicht zu beneiden.

"Der neue Trainer sollte einer sein, der mit dem FCK verbunden ist, der ein Herz für den Klub hat und der die Strukturen kennt. Sollte er den Jungs dann auch noch Dampf machen, umso besser", sagt Eckel.

"Die jungen Spieler brauchen vor allem eine Bezugsperson, der sie vertrauen können und die sie auf längere Sicht motivieren kann. Sie müssen die Tradition und Geschichte des FCK verinnerlichen, dann kommt der Kampfgeist und die Leidenschaft von ganz alleine." 

An das Worst-Case-Szenario Abstieg will keiner denken. "Das wäre für die Menschen und die Region eine Katastrophe", so Eckel, "aber man sollte der Realität ins Auge schauen und sich ihr bewusst sein. Jetzt müssen die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Der FCK ist mein Verein, man muss kämpfen, Aufgeben ist keine Option."