Schlimme Szenen: Nach der bitteren 0:1-Niederlage beim direkten Abstiegskonkurrenten Erzgebirge Aue sind Fans des 1. FC Kaiserslautern gewalttätig geworden.
FCK-Fans attackieren eigenes Team
Als die Mannschaft sich bei ihnen für den Support bedanken wollte, setzten die Lautern-Anhänger zum Platzsturm an.
Die Polizei griff gerade noch ein, drängte die Anhänger aus dem Stadion, konnte Angriffe auf Lautern-Spieler dennoch nicht völlig verhindern.
"Ich habe fast einen Stock an den Kopf bekommen, Stangen sind geflogen. Was soll man dazu sagen?", meinte ein fassungsloser Christoph Moritz bei Sky.
Und fügte an: "Da muss sich jeder hinterfragen, ob das die richtige Lösung ist, um der Mannschaft nächste Woche ein vernünftiges Spiel zu ermöglichen."
Meier hat Verständnis für Fan-Wut
Bemerkenswert: Lautern-Trainer Norbert Meier zeigte bei SPORT1 Verständnis für die Fans. "Die Fans haben eine weite Anreise hinter sich, da ist klar, dass sie Leistung sehen wollen."
Die Schuld für den Fan-Unmut sah er vordergründig bei seiner Mannschaft. "Wenn Fans rufen 'Wir wollen euch kämpfen sehen', dann ist das auch ein Anhaltspunkt, den man sich zu Herzen nehmen sollte."
Dem hielt sein eigener Sportdirektor entgegen: "Wenn ich FCK-Fan wäre, wäre ich auch sauer. Ich kann die Enttäuschung absolut nachvollziehen. Aber Gewalt hat da nichts zu suchen", zog Uwe Stöver eine klare Grenze.
Immerhin: Auch Meier übte sich schließlich in Deeskalation, beschwichtigte die Fans, als sie auf das Spielfeld stürmen wollten.
Dennoch ging er mit seiner Mannschaft hart ins Gericht. "Wir müssen uns dem stellen, und da braucht man auch einen richtigen Arsch in der Hose", ergänzte er bei Sky.
Zusammenkunft unter Polizei-Aufsicht
Zur Zusammenkunft zwischen FCK-Fans und -Spielern kam es später dann doch noch. Die Lautern-Fans blockierten die Stadionausfahrt, der FCK-Bus konnte damit zunächst nicht die Heimreise antreten.
Deshalb wagten die Spieler - zuvor noch von den eigenen Fans beworfen - die direkte Konfrontation mit den Supportern, diskutierten mit ihnen etwa 15 Minuten. Die Polizei zeigte dabei weiter Präsenz, überwachte die Gespräche aus nächster Nähe.
Auch deshalb blieb es zumindest vor dem Stadion friedlich - und die Mannschaft konnte die Heimreise nach Kaiserslautern letztlich doch antreten.