Der Kapitän weinte und versteckte sich unter einer Jacke, der Manager sackte auf der Bank zusammen, der Trainer starrte konsterniert ins Leere - der FSV Frankfurt ist nach acht Jahren Zweitliga-Zugehörigkeit in die 3. Liga abgestiegen. (Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)
"Absolute Katastrophe" für Frankfurt
Die Frankfurter gewannen am letzten Spieltag zwar 2:1 (0:0) gegen den TSV 1860 München, bekamen aber nicht die notwendige Schützenhilfe von RB Leipzig. (Die Tabelle der 2. Bundesliga)
Keine Rettung möglich
Nach zuvor sechs Niederlagen in Folge, darunter vier unter dem neuen Coach Falko Götz, war der FSV gegen dezimierte Münchner also nicht mehr zu retten. (Statistiken zum Spiel)
Valdet Rama (48.) traf in der zweiten Hälfte für die Münchner, Edmond Kapllani (56./88.) drehte mit zwei Foulelfmetern für Frankfurt die Partie.
"Bittere Stunde"
"Das ist eine absolute Katastrophe", sagte Mittelfeldspieler Besar Halimi bei SPORT1: "Der Abstieg wurde nicht heute besiegelt, sondern in den Wochen zuvor. Dass wir ausgerechnet heute gewonnen haben, ist umso bitterer. Mir fehlen die Worte."
Auch aus Geschäftsführer Clemens Krüger sprach die Ernüchterung. "Der Abstieg ist ein gewaltiger Einschnitt für uns - besonders finanziell", sagte er bei SPORT1. "Es ist eine bittere Stunde für den ganzen Verein. Wir haben eine katastrophale Rückrunde gespielt - das war entscheidend."
Man habe einige Fehler gemacht, fügte er hinzu. "Aber die möchte ich jetzt nicht kurz nach dem Spiel analysieren. Wir müssen die richtigen Schlüsse daraus ziehen."
Zugleich richtete er jedoch den Blick nach vorne: "Wir werden alles daran setzen, schlagkräftig zurückzukehren. Unser Ziel ist es, mit wenig Geld gute Arbeit zu leisten."
Mangelnde Wirtschaftskraft
Für die Hessen hat der Abstieg tatsächlich weitreichende Folgen. Da dem Klub die Wirtschaftskraft fehlt, um den sofortigen Wiederaufstieg anzupeilen, dürfte der FSV für lange Zeit auf der Zweitliga-Bühne fehlen.
Vor 12.542 Zuschauern im ausverkauften Stadion am Bornheimer Hang hatten die Gastgeber in der ersten Hälfte drei hochkarätige Chancen. Kapitän Manuel Konrad (4. und 30.) sowie Lukas Gugganig (30.) konnten die Möglichkeiten aber nicht nutzen. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
"Hätten wir immer so gespielt wie heute, dann müssten wir nicht absteigen", meinte Götz. "Leider waren wir in Abhängigkeit von anderen Klubs. Es hat nicht gereicht."
Zukunft ungewiss
Götz´ Vertrag ist offiziell ausgelaufen. Ob er mit der Mannschaft den Weg in die 3. Liga antreten wird, ist noch offen.
"Diese Frage besprechen wir in den nächsten Tagen in internen Kreisen", sagte Krüger. "Wir werden sehen, ob er eine Zukunft beim FSV hat."