Im Kellerduell der Zweiten Liga hat 1860 München einen ersten Schritt nach vorn gemacht.
1860 gelingt Befreiungsschlag
Nach einem nervösen und von Versagensangst geprägtem Spiel gewann der Tabellenvorletzte dank eines späten Tores von Marius Wolf (90.+1) mit 1:0 gegen das Schlusslicht MSV Duisburg, die Zeit von MSV-Coach Gino Lettieri abgelaufen. Der Klub gab die Trennung am Montag offiziell bekannt.
Nachfolger wird nach SPORT1-Informationen Ilia Gruev, der in der Saison 2012/2013 Assistent von Kosta Runjaic bei den Zebras war und in gleicher Funktion auch beim 1. FC Kaiserslautern arbeitete.
Zuletzt war der 46 Jahre alte Bulgare als Scout bei den Roten Teufeln tätig.
Runjaic und Neururer: Kein Interesse am MSV
Runjaic galt offenbar auch als Kandidat auf den Platz auf der MSV-Bank. Doch er sagte am Sonntag bei SPORT1 ab: "Ich werde nicht Trainer beim MSV." Runjaic, der zuletzt Trainer beim FCK war, rettete den MSV 2013 vor dem Abstieg in die Dritte Liga.
Auch SPORT1-Experte Peter Neururer steht nicht zur Verfügung. "Es sind Leute vom Verein an mich herangetreten, aber ich habe kein Interesse."
Ein Indiz für einen sich anbahnenden Wechsel auf der Trainerposition war am Sonntag, dass MSV-Sportchef Ivica Grlic nach dem 0:1 bei den Löwen zum ersten Mal in dieser Saison keine Interviews nach dem Spiel gab.
"Ich kann nur Woche für Woche weiter meine Arbeit anbieten", sagte Lettieri nach der Partie zu SPORT1. "Ich denke der Ivo (MSV-Manager Ivica Grlic, Anm. d. Red.) macht einen wahnsinnig schwierigen Job seit Wochen, wir können beide nur jedes mal neu unsere Arbeit anbieten."
Kontakt zum Relegationsplatz
Während 1860 zumindest den Kontakt zum Relegationsplatz hält, haben die Duisburger dorthin bereits einen Abstand von sechs Punkten. (SERVICE: Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
"Ich habe schon zum Schluss gedacht, dass es heute 0:0 ausgeht und dann hatte auch noch Duisburg eine Chance", sagte 1860-Coach Benno Möhlmann zu SPORT1. "Am Ende war es glaube ich verdient aber ich habe nicht mehr damit gerechnet. Ich würde sagen gerechtfertigt wenn auch glücklich, dreckig würde ich nicht sagen."
Wolf war bei SPORT1 überglücklich: "Natürlich ein gutes Gefühl in der 90. Minute das Siegtor zu machen. Ich hoffe ich kann noch viele weitere wichtige Tore für 1860 erzielen. Es war mein wichtiges Tor bisher für Sechzig."
Der 20-Jährige wird seinen Vertrag beim TSV wohl bald bis 2018 verlängern: "Morgen wird etwas bekanntgegeben, aber ich sage jetzt nicht, was es ist", sagte der U21-Nationalspieler.
Schwung aus dem Pokal
Die Löwen waren lange nicht in der Lage, den Schwung aus der 2:1-Pokalsensation beim FSV Mainz 05 mitzunehmen. Im zweiten Heimspiel unter der Leitung von Möhlmann (61), der nach einer auskurierten Gallen-Operation auf die Bank zurückgekehrt war, hatten die Sechziger zwar optische Vorteile, waren aber im Strafraum zu harmlos.
Zu den besten Chancen gehörten vor 17.100 Zuschauern noch ein Fernschuss von Sechzig-Spielmacher Michael Liendl (61.), zwei Szenen von Stürmer Marius Wolf (64., 67.) und ein Schuss von Korbinian Vollmann (71.), doch MSV-Torwart Michael Ratajczak behielt jedes Mal die Oberhand.
Schlechtes Niveau
Das Duell der bis dahin schlechtesten Heimmannschaft mit der schlechtesten Auswärtsmannschaft hielt über weite Strecken, was es versprach.
Auch der Duisburger Mannschaft fehlten neben zündenden Ideen viele Basiselemente, dennoch hätte Zlatko Janjic (82.) treffen können.
Schlimme Nachrichten trotz des ersten Saisonsiegass für die "Löwen": Möhlmann muss für längere Zeit auf den Ungar Krisztian Simon verzichten, bei dem der Verdacht auf Kreuzbandriss besteht. Der 24-Jährige wurde in der 34. Minuten auf einer Trage vom Platz getragen.