Der 1. FC Kaiserslautern hat den Relegations-Kracher gegen Dynamo Dresden für sich entschieden und spielt in der kommenden Saison in der 2. Liga.
Ekstase! FCK kehrt in Liga 2 zurück
Der FCK gewann das am Ende skandalträchtige Rückspiel in Dresden mit 2:0, das Hinspiel war 0:0 ausgegangen.
Daniel Hanslik (59. Minute) und Philipp Hercher (90.+2) erzielten die entscheidenden Treffer im mit 30.530 Zuschauern gefüllten Rudolf-Harbig-Stadion und sorgten für Ekstase im Gästeblock. „Was für ein Team, war für Fans, das ist so heftig!“, sagte Stürmer Terrence Boyd bei Sky. Mittelfeldspieler Hikmet Ciftci meinte: „Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft. Der Verein ist durch viel Sch**** gegangen.“
Mächtig Ärger gab es auf der anderen Seite: Von den Dynamo-Fans wurden nach dem zweiten Treffer einige Raketen aufs Feld geschossen, im K-Block brannte es sogar zeitweise. Schiedsrichter Daniel Siebert musste das Spiel in der Schlussphase mehrfach unterbrechen.
Schuster feiert: „Über die Kotzgrenze hinausgegangen“
Lautern war 2018 in die 3. Liga abgestiegen, zwischenzeitlich drohte sogar der Absturz in die Viertklassigkeit. Im vierten Anlauf gelang dem viermaligen Meister aus der Pfalz aber der Aufstieg. „Wir haben alles gemeinsam in unser Spiel reingefeuert. Mit dem 2:0 war dann der Deckel drauf. Ich muss mich einfach bei den Jungs bedanken“, sagte FCK-Trainer Dirk Schuster, der erst vor der Relegation von Marco Antwerpen übernommen hatte, bei Sat1.
Bei Sky ergänzte er: „Die Jungs sind über die Kotzgrenze hinausgegangen. Wir konnten der Region, allen, die sich mit dem FCK identifizieren, ein Geschenk machen.“
Dynamo stieg nach nur einem Jahr in Liga 2 wieder ab.
Pyro-Ärger schon zu Beginn
Die Partie begann verzögert, nachdem die Gäste-Fans Pyrotechnik abgebrannt hatten – es flog sogar ein Feuerwerkskörper in einen Dresdner Block. Wegen der Problemfans in beiden Fanlagern war die Polizei mit über 1000 Beamten im Einsatz. Der Fokus lag auf einer strikten Fantrennung auch bei der An- und Abreise. Es wurde ein Polizeihubschrauber eingesetzt und vorsorglich auch Wasserwerfer im Einsatzraum platziert. In der Stadt blieb es zunächst friedlich.
Nachdem Schiedsrichter Daniel Siebert dann angepfiffen und Christoph Daferner die erste Chance für Dresden hatte (4.), erarbeitete sich der FCK leichte Vorteile. So wurde unter anderem Stürmer Terrence Boyd gefährlich. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur 2. Bundesliga)
Auch im Dresdner Block wurden im Laufe der ersten Hälfte Pyro-Fackeln abgebrannt. Die Gastgeber mussten zudem die verletzungsbedingte Auswechslung von Yannick Stark hinnehmen, der von Ex-Bayern-Talent Oliver Batista Meier ersetzt wurde (30.).
Hanslik lässt Lautern jubeln
Wirklich gefährlich wurden beide Teams auch nach der Pause zunächst nicht – dann wurde Lautern zwingendender. Zunächst entschärfte Dynamo-Keeper Kevin Broll einen Boyd-Kopfball nach einer Ecke mit einer Glanzparade (58.), eine Minute später klingelte es dann doch. (DATEN: Die Tabelle der 2. Bundesliga)
Daniel Hanslik vollendete eine schöne Kombination über Marlon Ritter und Mike Wunderlich zur verdienten Gäste-Führung.
Raab rettet Lautern
Nur vier Minuten später gelang Dynamo fast der Ausgleich, doch Daferner, Weihrauch und Kade vergaben aus aussichtsreichen Positionen. In der 71. Minute traf Batista Meier dann per Freistoß nur das Aluminium, weil FCK-Keeper Raab entscheidend ablenkte. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der 2. Bundesliga)
Eine Mega-Chance vergab auf der Gegenseite Boyd, der freistehend aus wenigen Metern über das Tor schoss und Lautern somit weiter zittern ließ (83.). Auch Hanslik ließ die Entscheidung liegen (85.)
Dann wurden Raab und Philipp Hercher zu FCK-Helden. Der Keeper wehrte aus kürzester Distanz gegen den eingewechselten Vlachodimos ab (86.), Hercher schloss einen Konter zum erlösenden 2:0 ab (90.+2). Bei den Gästen brach riesiger Jubel aus.
Dynamo-Fans sorgen für Eklat
Dagegen herrschte bei Dresdens Fans Frust, dem einige leider in Form von abgefeuerten Böllern freien Lauf ließen. Hinter Brolls Tor fing es im Dresdner K-Block sogar an zu brennen. Schiedsrichter Siebert musste die Partie mehrfach unterbrechen, entschied sich aber gegen einen vorzeitigen Abbruch, ehe er nach über 100 Minuten abpfeifen konnte.
Während Kaiserslautern mit seinen mitgereisten Fans feierte, dominierten bei Dresden Frust und Enttäuschung.
Alles zur 2. Bundesliga bei SPORT1:
-----
Mit Sport-Informations-Dienst