Handball gehört zu den beliebtesten Sportarten bei Kindern.
Kinderhandball: Der optimale Start
Die Kleinen können sich nicht nur mit Gleichaltrigen austoben und neue Freundschaften schließen, sondern fördern gleichzeitig auch noch wichtige motorische sowie kommunikative Fähigkeiten.
Aber ab wie viel Jahren ist es überhaupt sinnvoll, Kinder zum Handballtraining zu schicken? Und wie viel Geld müssen Eltern für das Training einplanen? SPORT1 fasst die wichtigsten Informationen zusammen.
Für den schnellen Leser:
- Ab wann kann mein Kind zum Handball? Handballtraining für Kinder beginnt ab vier oder fünf Jahren
- Wo wird Handballtraining für Kinder angeboten? Fast in jeder Gemeinde gibt es einen Handballverein
- Welche Ausrüstung benötigt mein Kind? Hallenschuhe, Ball
- Welche Fähigkeiten werden gefördert? Kondition, Koordination, Kraft, Gleichgewicht, Teamfähigkeit, Kommunikation
Ab wann kann mein Kind zum Handball?
Mittlerweile wird in fast jedem Verein Handballtraining für sogenannte "Bambinis" oder "Minis", also Kinder ab vier oder fünf Jahren, angeboten. In einigen Klubs gibt es sogar Angebote für Kinder ab vier Jahren. Hier steht der Spaß an der Bewegung im Vordergrund. Es handelt sich also noch um kein gezieltes Handballtraining, sondern der Fokus liegt darauf, Kinder spielend an die Sportart heranzuführen und ihnen grundlegende motorische Fähigkeiten zu lernen.
Im Wesentlichen muss die Entscheidung, wann die Zeit für Handballtraining gekommen ist, vom Kind abhängig gemacht werden. So macht es wenig Sinn, den Nachwuchs in das Handballtraining zu schicken, bevor die Aufnahme- und Konzentrationsfähigkeit ausreichend vorhanden ist. Ein weiterer Faktor ist der Aufbau des Trainings: Liegt der Fokus auf spielerischen Aspekte, welche die Koordination und die Reaktionsfähigkeit trainieren, sind Kinder mit vier Jahren gut aufgehoben.
Tipp: Viele Vereine bieten Schnupperstunden an, bei denen Kinder kostenlos beim Training teilnehmen dürfen. So kann sich gleich herausstellen, ob der Nachwuchs schon bereit für das Training ist und es ihm Spaß bereitet.
Wo wird Handballtraining angeboten?
Handballtraining wird fast von jedem örtlichen Sportverein angeboten. Man sollte sich allerdings vorab informieren, ab welchem Alter Kinder das Training besuchen dürfen.
Außerdem fällt ein jährlicher Beitrag an, der gezahlt werden muss. Da örtliche Handballvereine aber staatlich gefördert werden, halten sich die Kosten in Grenzen und liegen bei 50 bis 100 Euro pro Jahr. Zusätzlich kann eine einmalige Aufnahmegebühr fällig werden.
Welche Ausrüstung benötigt mein Kind beim Handball?
Gerade am Anfang braucht es keine große Ausrüstung. Rutschfeste Hallenschuhe sind für Einsteiger zunächst einmal ausreichend. Wenn der Nachwuchs aber auch mal zu Hause fangen und passen üben will, ist es sinnvoll, einen eigenen Ball zu besorgen.
Das Trikot für das Spiel wird in der Regel vom Verein gestellt.
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Welche Fähigkeiten fördert Kinderhandball?
Allgemein ist es wichtig, dass sich Kinder möglichst früh bewegen. Sie brauchen körperliche Aktivität, um sich gesund zu entwickeln und die Welt und ihren Körper kennenzulernen. Umso mehr Reize vom Bewegungsapparat zum Gehirn gelangen, desto besser können Nervenverbindungen aufgebaut werden. Zudem kann ein Mangel an Bewegung zu schwerwiegenden Problemen wie Übergewicht oder Haltungsschäden führen.
Diese Fähigkeiten werden beim Handball geschult:
- Kondition
- Koordination
- Kraft
- Gleichgewichtssinn verbessert
- Stärkung der Teamfähigkeiten
- Lernen von Regeln, Kommunikation und Zusammenarbeit mit Anderen
- Knüpfen neuer Kontakte
Verletzungen im Kinderhandball
Natürlich besteht beim Handball die Möglichkeit einer Verletzung. Zu den häufigsten gehören Verletzungen an Knie- und Sprunggelenk sowie an der Schulter. Bei Kindern treten außerdem häufig Seitenstechen oder Schürfwunden auf. Doch auch bei anderen Sportarten besteht immer die Gefahr einer Verletzung.
Zudem wird im Jugendhandball noch nicht mit derart viel Körperkontakt agiert, wie es bei den Senioren der Fall ist, wodurch das Verletzungsrisiko durchaus reduziert wird.
Weitaus schlimmer sind außerdem Haltungsschäden durch mangelnde Bewegung. Da sportliche Aktivität eine wichtige Voraussetzung für die physische Entwicklung von Kindern ist, sollten Eltern die Gefahr von kleineren Verletzungen beim Kinderhandball nicht überbewerten.
Erfolgreiche Handball-Profis: Gensheimer und Bölk
Uwe Gensheimer ist der größte Star bei der deutschen Handball-Nationalmannschaft, besonders für sein "Gummi-Handgelenk" ist er bekannt und bei den Torhütern gefürchtet. Ein besonderes Detail seiner Vita: Der Linksaußen ist eines der seltenen "Eigengewächse", die den Durchbruch geschafft haben.
Bereits als Jugendlicher wechselte Gensheimer zu den Rhein-Neckar Löwen und setzte sich im Laufe der Jahre gegen namhafte Konkurrenten durch. Seit 2003 ist er eine Identifikationsfigur für die Löwen, lediglich drei Jahre verbrachte er zwischen 2016 und 2019 bei Paris Saint-Germain.
Mit elf Jahren begann er mit dem Handballspielen beim TV 1892 Friedrichshafen - ein Paradebeispiel, wie aus einem talentierten Jugendlichen ein Weltklasse-Sportler werden kann.
Doch auch in der deutschen Nationalmannschaft der Frauen gibt es solch ein Exemplar. Mit Emily Bölk haben die DHB-Frauen das "Jahrhundertalent" des deutschen Handballs in ihren Reihen. Mit zarten vier Jahren trainierte die Rückraumspielerin erstmals bei den Minis vom Buxtehuder SV mit, wo sie mehrere Jugendmannschaften durchlief und 2014 ihr Bundesliga-Debüt feierte.
[image id="56ACC67E-6A50-4DB5-81D5-A0026E78FF66" class="original_size" title="Emily Bölk ist das "Jahrhunderttalent" im deutschen Frauen-Handball"]
Mittlerweile gehört Bölk zu den Leistungsträgern in der Nationalmannschaft sowie beim siebenmaligen Deutschen Meister Thüringer HC.