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"Ist doch egal, wie man uns nennt"

Im zweiten Teil des Interviews mit Dario "TLO" Wünsch erklärt der Deutsche, was er über den eSport-Hype denkt, berichtet von seiner Verletzung und den Konsequenzen.
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© ESL - Helena Kristiansson
Im zweiten Teil des Interviews mit Dario "TLO" Wünsch erklärt der Deutsche, was er über den eSport-Hype denkt, berichtet von seiner Verletzung und den Konsequenzen.

Von Johannes Gorzel

SPORT1: "Was denkst du darüber, dass der eSport inzwischen durch Mainstream-Medien wahrgenommen wird?"

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TLO: "Es freut mich, dass wir Anerkennung erhalten. Allerdings ist die eSport-Szene darauf gar nicht angewiesen. Wir müssen uns im Klaren sein, dass die eSport-Kultur auch durch den Einfluss des Mainstreams kaputt gemacht werden kann. Daher sollte man vorsichtig damit umgehen und sich nicht an die falschen Leute verkaufen. Nicht jeder, der plötzlich Interesse zeigt, versteht den eSport auch zwangsläufig. Viele möchten bestimmt nur schnellen Profit machen und das Ganze in den Sand fahren."

"Ist doch egal, wie man uns nennt"

SPORT1: "Ist es notwendig, dass ihr als Athleten anerkannt werdet?"

TLO: "Das ist mir persönlich überhaupt nicht wichtig - das Label ist mir ehrlich gesagt total egal. Solange Leute die schwere Arbeit und die Fähigkeiten respektieren, welche wir besitzen, ist das okay. Das ist doch egal, wie man uns dann am Ende nennt."

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SPORT1: "Kannst du Beispiele dafür geben, wie du als eSport-Profi die Eigenschaften eines traditionellen Sportlers teilst?"

TLO: "Wir brauchen Durchhaltevermögen, Teamgeist, Fairness, Disziplin und zehntausende Stunden an Training. Das ist bei uns genauso wichtig, wie in traditionellen Sportarten. Natürlich ist StarCraft II eher eine mentale Disziplin wie Schach, aber es ist gibt auch eine wichtige physische Komponente - vergleichbar mit der beim Rennfahren oder Darts. Reflexe, Fingerfertigkeit, taktisches Denken und Konzentrationsfähigkeit sind die wichtigsten Fähigkeiten, die ein Progamer besitzen muss."

Verletzung gefährdete Spielerkarriere

SPORT1: "Du blickst auf eine Handverletzung zurück - auch im eSport fallen, wo gehobelt wird, Späne. Wie hat sich das auf deine Karriere ausgewirkt?"

TLO: "Ich habe zwischen 2010 und 2012 an starken Schmerzen gelitten, die ich aufgrund einer Sehnenscheidenentzündung und des Karpaltunnelsyndroms hatte. Die Schmerzen haben es schwer gemacht, mich auf das Spiel zu konzentrieren und auch physisch behinderten sie mich dabei StarCraft II zu spielen. Ab und zu kommen immer noch Schmerzen auf. Allerdings weiß ich jetzt, dass physischer Ausgleichssport sehr wichtig ist, um das Ganze zu verhindern und auch andere haben daraus gelernt. Ganz weg ist es noch nicht, aber es ist kein großes Problem mehr für mich."