Von Fatih Öztürk
Toxizität in Rainbow Six Siege
Während ihres letzten Streams erfuhr JessGOAT erneut unsoziales Verhalten von Spielern, die sie bewusst teamkillten und sie verbal belästigten. Auch Vergewaltigungsandrohungen sollen gefallen sein, sodass sie den Stream beendete. Auf Twitter machte sie ihrem Unmut Luft und verkündete eine Streampause von dem Spiel, das gleichzeitig ihr Beruf ist.
"Ich streame ausschließlich Rainbow Six Siege seit Jahren, seit abertausenden Stunden – und ich liebe Siege und seine Community. Doch zuletzt wurde es de facto unmöglich in APAC online zu gehen, Toxizität ist ein Albtraum. Heute wurden mir schwere sexuelle Übergriffe angedroht, das N-Wort fiel ununterbrochen. Schalte ich diese Spieler stumm oder ignoriere sie, werde ich sofort geteamkillt", beschreibt sie die aktuelle Situation, die sie in fast jedem Spiel erlebe.
Die Situation strapazierte Bolden schon seit langer Zeit emotional und mental, sodass sie nun an dem Punkt angelangt ist, sich vom Streamen abzuwenden. Nicht zuletzt auch deshalb, da sie auch das Opfer von Streamsnipern ist, die regelmäßig in ihren Live kommen. Eine Woche pausiert sie, eventuell auch länger, klingt in dem Video durch.
Lösung Streamer Mode?
Reaktionen auf ihren Post zeigen, dass JessGOAT aktuell nicht die Einzige ist, die mit Streamsniping und Toxizität zu kämpfen hat. So pflichtet etwa Casterkollege INTERRO bei, dass die letzten "sechs bis acht Monate die schlimmste Zeit für Streamer und Spieler" in Rainbow Six Siege waren. Die Statistiker von Tabwire bestätigen das. "Alleine in der laufenden Season registrierten wir über 3.000 Banns aufgrund rassistischen oder toxischen Verhaltens", lautet ihre Antwort.
Ins Gespräch stieg auch Seb François von Ubisoft ein, der die Situation bedauerte und auf den Streamer Mode hinwies, den sich Meinungsmacher der Szene schon seit Jahren wünschen.
Auch AnneMunition, welche vor ihrer Pause etwa drei Jahre durchgehend Rainbow Six Siege spielte, spricht in ihrer Antwort auf JessGOAT dasselbe Problem an. Der Streamer Mode sei laut ihr keine ausreichende Antwort auf die Situation in der Community.