Am Ende wurde es dann doch deutlich. Mit 3:1 gewinnt GamerLegion am gestrigen Abend gegen das in der Prime League ansässige Academy-Team der Unicorns of Love und macht so den ersten Finaleinzug in der League-of-Legends-Geschichte der Organisation klar.
Prime League: GamerLegion im Finale
Dass dies tatsächlich so eintreten und GamerLegion seine starke reguläre Saison weiter bestätigen würde, war vor dem Halbfinale - und vor allem nach dem ersten Match der Best-of-Five-Serie - allerdings noch nicht klar. Denn während man selbst im Juggernaut-Game (Erster gegen Zweiter der regulären Saison) mit 0:3 von Eintracht Spandau aus dem Rift gefegt wurde und so erst im Lower-Bracket gelandet ist, galoppierten die Unicorns mit deutlichen Erfolgen über Schalke 04 (3:1) und BIG (3:0) souverän ins Halbfinale. Entsprechend waren die Rollen, trotz der Rekordsaison von GamerLegion, verteilt.
Auch deswegen, weil diese nach ihrer großartigen 11:0 Siegesserie ausgerechnet dann zu schwächeln schienen, als die Saison auf ihre wichtigste Phase zusteuerte. Aus den letzten sieben Spielen konnten nur noch zwei Siege geholt werden. Und so fing die Halbfinal-Serie für viele Experten so an, wie es vorausgesagt wurde: Mit einem Sieg der Unicorns of Love.
26 zu 14 Kills, vier zu eins Drachen und einen Goldvorsprung von über 10.000 Gold sprachen die erwartbar deutliche Sprache. Doch die Experten hatten die Rechnung ohne die Jungs von GamerLegion gemacht.
GamerLegion im Hinrunden-Modus
Das vor den Playoffs auf Platz Eins gesetzte Team legte nach dem verlorenen Game einen Schalter um und spielte sich nahezu aus dem Nichts in einen Rausch, der an die überragenden Leistungen aus der Hinrunde des Splits erinnerte.
In der zweiten Partie wurden die Unicorns nach 29 Minuten aus dem Rift gestompt. Gerade einmal vier Kills konnten die Einhörner verzeichnen, während GamerLegion viermal so viele hatte und entsprechend zu jeder Zeit die Kontrolle über die Partie.
Das Rekordteam spielte so gut, dass AD-Carry Ronan „jinjo“ Swingler, der erst vor der Saison von den Unicorns zu GamerLegion gewechselt ist, fast ein Pentakill an seinem alten Team gelang. Am Ende reichte es aber „nur“ zum Quadrakill.
Auch ohne den krönenden Pentakill für jinjo machte GamerLegion auch in den folgenden Partien genauso weiter. Spiel drei war eine Kopie des vorangegangen Matches: 32 Minuten Spielzeit, 21 zu 9 Kills, fünf zu null Drachen - GamerLegion wusste genau, was es tat und ließ die Unicorns weder ins Spiel, noch in die Serie zurückkommen.
Somit war die vierte Partie des Abends auch gleichzeitig der erste Matchball für den Sieger der regulären Spring-Split-Saison. Und dieser wurde - wie hätte es anders sein sollen - auch direkt genutzt. Trotz eines mit Powerpicks gespikten Drafts auf Seiten der Unicorns waren es wieder die Mannen von GamerLegion, die das Rift dominierten.
Zwar war die Champion-Komposition von GL deutlich schwieriger auszuspielen, doch das Team löste es exzellent. So schrammte jinju nach einem grandiosen Teleportplay von Toni „Sacre“ Sabalic ein zweites Mal knapp am Pentakill vorbei.
GamerLegion gewann die entscheidende Partie und steht nach dem 3:1 nun verdient im Finale der Strauss Prime League. Dort wartet bereits Eintracht Spandau.
Doch auch für die Unicorns of Love Sexy Edition ist die Saison noch nicht vorbei: Als Drittplatzierter der Prime League haben sich die Einhörner für die Play-In-Stage der European Masters qualifiziert. Dort hofft man, nach einem erfolgreichen Abschluss zu GamerLegion und Eintracht Spandau zu stoßen, die als Finalisten schon automatisch für die Gruppenphase des großen internationalen Turniers qualifiziert sind.