In den vergangenen Tagen und Wochen spielten die besten Teams der DACH-Region um den Einzug in die Playoffs der Strauss Prime League. Am Ende standen sich zwei Mannschaften gegenüber, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite GamerLegion, das mit einer Winning-Streak von elf Spielen in Folge einen neuen Rekord aufstellte und das Ligageschehen bestimmte. Ihnen gegenüber stand die Eintracht aus Spandau, eine Organisation, die gleich in ihrem ersten Split und trotz immenser Startschwierigkeiten das Endspiel der höchsten deutschsprachigen League-of-Legends-Liga erreichte.
Eintracht Spandau geschlagen! GamerLegion ist Deutscher Meister
Aufgrund eines überraschenden, aber nicht minder dominanten Auftretens im Zuge des Upper Bracket Finals gelang es Eintracht Spandau Gamer Legion mit 3:0 ins Lower Bracket zu spielen. Bis dato ein Novum, konnte sich die eSports-Organisation von Maximilian „HandOfBlood“ Knabe bislang in keinem Ligamatch gegen GL durchsetzen. Entsprechend galt die Eintracht, trotz ihres sehr kurzen Bestehens, in den Augen vieler als Favorit für das Finale.. GamerLegion wiederum musste nun den Weg über das Lower Bracket antreten. Gegen die Unicorns of Love ließ man jedoch nichts anbrennen und zog souverän ins Endspiel ein.
Verkehrte Welt - GamerLegion spielt groß auf
Eines der Erfolgsrezepte von Eintracht Spandau ist ihre Fähigkeit, sich im Earlygame sehr schnell und effektiv auf ihren Gegner einzustellen. Hierzu zählt auch die Anzahl der Drachen, die das Team innerhalb der ersten 15 Minuten für sich sichern konnte. Kein Team war besser und selbst GamerLegion wurde auf den zweiten Platz verwiesen. Doch anstatt hierbei im großen Finale anzusetzen und die Leistung aus der Playoff-Partie abzurufen, gelang es der Konkurrenz Eintracht Spandau den eigenen Gameplan aufzuzwingen. Auch, weil es den Spandauern an einem Late-Game-Hypercarry fehlte. Die Teamzusammenstellung fiel bei GamerLegion effektiver aus, weshalb ihre Leistung gegen Ende verpuffte.
Das zweite Match sollte ähnlich verlaufen, obwohl Spandau den besseren Start erwischte und sich die ersten Kills und zwei Drachen sicherte. Ein Teamfight kurz vor der 19:00 Minute sollte den Vorteil aber rasch zunichtemachen: Während sich vier Spieler von GamerLegion links vom Baron Pit von ihren Gegenspielern in die Zange genommen sahen, gelang es der Eintracht nicht, die richtige Execution zeitnah durchzuführen.
Initiativ „collapsten“ Toni „Sacre“ Sabalić mit Jayce und Daniel „D4nKa“ Golzmann (Xin Zhao) auf Mahdi „Pride“ Nasserzadeh, zonten dessen Mundo entsprechend früh aus dem Teamfight und sorgten damit für eine Überzahl. Olivier „Prime“ Payet und Patrick „Obsess“ Engelmann befanden sich außer Reichweite, um effektiv in das Geschehen eingreifen zu können.
Auch Joran „Special“ Scheffer sah sich zahlreichen Angriffen von „D4nKa“ ausgesetzt und schaffte es mit seiner LeBlanc im letzten Moment über die Wand in den Baron Pitt zu flashen - nur um wenige Augenblicke später von dem herangeeilten Tomasz „Eścik“ Skwarczyński und dessen Ahri-Charme aus dem Rift gepustet zu werden.
Anschließend gelang es Eintracht Spandau nicht mehr, den entstandenen Rückstand aufzuholen und musste sich nach etwas mehr als 40 Minuten geschlagen geben.
Bis zum letzten Atemzug - Eintracht Spandau wehrt sich
Nun also Game drei - „make or break“ für die Jungs aus Spandau. Tatsächlich sollte die dritte Partie des großen Finales die für lange Zeit ausgeglichenste des Abends sein. Sowohl Eintracht Spandau als auch GamerLegion hatten mehrfach die Möglichkeit, das Match zu ihren Gunsten zu entscheiden. Am Ende lief alles auf die Leistung der AD Carries hinaus, mit Aphelios auf Seiten der Eintracht und Jhin bei Legion.
Es wurde mit offenem Visier gekämpft. In Minute 38 gab es zwar Kill-technisch ein Unentschieden, jedoch hatte Spandau in Sachen Gold die Nase deutlich vorne. Trotzdem sollte es dem Team nicht gelingen, diesen Vorteil richtig für sich einzusetzen. Immer wieder kam GamerLegion zurück, schnappte sich die „Dragon Soul“ und behauptete sich in einem Teamfight nach dem anderen. Zwischenzeitlich musste Leander „Kynetic“ Sydekum in höchster Not retten, was zu retten ist und hielt Spandau im Spiel. In Minute 45 kam es dann zum alles entscheidenden Clash auf der Mid Lane. Tomasz „Eścik“ Skwarczyński konnte bei einem Teamfight mit einem perfekt getimten Einsatz von Ahris „Everfrost“ in Kombination mit ihrem Charme Spandaus AD Carry Aphelios aus dem Spiel nehmen, woraufhin das Team in seine Einzelteile zerfiel.
Am Ende gewinnt GamerLegion verdient das große Finale des Strauss Prime League Spring Splits 2022. In unserem großen Head-to-Head-Vergleich ist der Ausgang übrigens bereits prognostiziert worden. Für beide Teams ist aber noch lange nicht Schluss. GL und Eintracht Spandau treten bei den European Masters gegen die besten Organisationen der restlichen europäischen Nationalligen an. Auch die Unicorns of Love sind mit von der Partie, jedoch müssen sich die Einhörner über die Play-In-Stage einen Platz im Mainevent erspielen.