Von Maximilian Eichgrün
eSports-Mega-Event in China
Die Zeiten, in denen eSports nur aus Gaming-Wettkämpfen im kleinen Kreis bestand, sind vorbei. Heutzutage spielen die Profis in vollen Stadien vor riesigem Publikum um enorme Preisgelder. So auch bei der League of Legends World Championship in China.
Siebte Auflage des Riesenturniers
Zum siebten Mal findet die League of Legends-Weltmeisterschaft statt. In den Vorjahren dienten als Austragungsorte der "Worlds", wie die WM auch genannt wird, Schauplätze in den USA, Europa, Südkorea, Singapur und Taiwan.
Dieses Jahr kommt das Turnier nach China und ist seit dem 23. September in vollem Gange. Bis zum 4. November spielen die acht Teams, die von den insgesamt 24 Teilnehmern noch übrig sind, um den begehrtesten Titel im professionellen League of Legends.
Volle Stadien und unzählige Zuschauer
Die chinesischen Spielstätten locken Massen von Fans an den Spieltagen an. Während die Gruppenphase in Wuhan noch vor etwa 10.000 Besuchern ausgetragen wurde, werden in der K.O.-Runde noch drei weitere Stadien in anderen chinesischen Städten als Austragungsorte dienen.
Die Krönung bildet das Finale, das im Nationalstadion Peking ausgetragen wird. 80.000 Zuschauer passen in das "Vogelnest" und würden für eine Megakulisse sorgen.
Bei den Worlds 2016 füllten die eSportler große amerikanische Arenen wie den Madison Square Garden und das Staples Center. 2015 war die Mercedes-Benz Arena in Berlin beim WM-Finale rappelvoll.
Auch die über 20 Live-Übertragungen in verschiedensten Sprachen ziehen viele Zuschauer an. Insgesamt 43 Millionen Menschen schalteten während der letzten Worlds mindestens einmal den Stream ein.
eSports-Profis als Stars
Die Profispieler sind dabei mittlerweile viel mehr als einfache Gamer. Sie trainieren täglich stundenlang und verdienen dabei gutes Geld. Die Teams und Spieler, die bei der Weltmeisterschaft vertreten sind, haben jede Menge Fans.
So können Superstars wie Faker, der als bester League of Legends-Spieler der Welt gilt, hunderttausende Zuschauer anlocken, nur indem sie selbst das Spiel spielen und das Ganze live online streamen.
Die Teams selbst kommen aus fast allen Ecken der Welt: Neben den großen League of Legends-Regionen Europa, Nordamerika, Südkorea, China und Taiwan sind auch Teams aus Brasilien, Russland, der Türkei, Australien und Südamerika bei der WM dabei.
Auch ein deutscher Profi hat die Chance auf den WM-Titel: Tristan "PowerOfEvil" Schrage ist mit dem europäischen Team Misfits beim Turnier dabei und steht bereits im Viertelfinale. Auch, wenn die Misfits als Underdogs gelten, ist der 19-Jährige also durchaus noch im Titelrennen.
Prestige und hohe Preisgelder für den Titel
Das südkoreanische Team SK Telecom T1 hat die letzten beiden Weltmeisterschaften für sich entschieden und ist auch dieses Jahr wieder ein heißer Titelkandidat. Dabei geht es nicht nur um den Pokal, Ruhm und Ehre, sondern auch um eine Menge Geld.
Denn League of Legends-Publisher Riot Games stellt den Teams einen grundlegenden Preispool in Höhe von 2,13 Millionen US-Dollar bereit. Durch In-Game-Käufe haben die Fans aus der Community zudem die Möglichkeit, zum Gesamtpreispool beizutragen.
So kamen bei der WM 2016 insgesamt 6,7 Millionen Dollar zusammen, die an die Teams verteilt wurden. Weltmeister SK Telecom T1 nahm davon 2,68 Millionen Dollar mit. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Gesamtpreisgeld dieses Jahr noch etwas höher ausfallen wird, ist hoch.
Als nächstes geht es für die verbleibenden Teams in die K.O.-Runde. Vom 19. bis zum 22. Oktober werden die Viertelfinalpartien jeweils ab 10 Uhr vormittags ausgetragen. Das Ganze kann live und auf Deutsch bei Summoner's Inn verfolgt werden.