Von Maximilian Eichgrün
Hauntzer: TSMs einheimisches Juwel
Die Diskussionen auf Social-Media-Plattformen wie Reddit waren groß nach dem 3:2-Finaltriumph von Team SoloMid über Cloud9 in der NA LCS am Wochenende. Doch nicht der knappe Ausgang des Matches spaltete die Meinung der Community. Es war vor allem die Ernennung von Phoenix1s südkoreanischem AD-Carry Arrow zum MVP des Splits.
Das MVP-Rennen war wirklich eng. Am Ende gewann Arrow knapp vor TSMs Top-Laner Kevin "Hauntzer" Yarnell, der einen überragenden Split gespielt hatte und der Favorit der nordamerikanischen Fans war.
Durchbruch im Frühling
Schon in 2016 spielte Hauntzer für TSM und und zeigte sich nach anfänglichen Startschwierigkeiten alles andere als schlecht. In beiden Splits 2016 erreichte TSM das Finale der NA LCS, wobei Nordamerikas Kult-Team im Sommer auch den Titel holte. Im Summer Split 2016 wurde er zudem zum besten Top-Laner der Region gewählt.
Auch wenn die Ernennung zum besten NA-Top-Laner damit nichts Neues für Hauntzer ist, hat er sich im Spring Split 2017 doch noch einmal deutlich gesteigert. Man hat das Gefühl, der 21-Jährige habe sich von einem soliden Spieler in einem starken Team zu einem der absoluten Carrys dieses Teams entwickelt.
Mit 11 "Player of the Game"-Auszeichnungen im regulären Split war Hauntzer häufiger als seine TSM-Kollegen der wichtigste Spieler seines Teams. Gleichauf mit ihm ist in dieser Hinsicht sein Top-Lane-Kollege Impact von Cloud9, den der US-Amerikaner bei den MVP-Votings aber in jeder Hinsicht klar abhängen konnte. Auch hatte Hauntzer die beste KDA aller NA Top-Laner in der Ligaphase.
Hauntzer macht den Unterschied
Anders als noch vor einem Jahr ist es mittlerweile oft der US-Amerikaner, der den Unterschied in wichtigen Spielen macht. Im Halbfinale und im Finale der NA LCS-Playoffs wurde er jeweils zum "MVP of the Series" gewählt. Gegen Cloud9 und FlyQuest war auf TSMs Top-Laner Verlass.
Kaum ein anderer nordamerikanischer Spieler ist im Moment so stark wie Hauntzer. Als nächstes muss er auf internationaler Bühne glänzen und TSM durch das Play-in-Turnier in die Endrunde des Mid-Season Invitationals führen.
An Selbstbewusstsein mangelt es dem 21-Jährigen dabei nicht. In diversen Interviews bezeichnete er sich bereits als den "besten Top-Laner Nordamerikas". Auch vor dem Finale gegen Cloud9 war er sich sicher, dass weder Ray noch Impact an ihn heranreichen können. Er sollte recht behalten.