Erstmals in der Geschichte des kompetitiven League of Legends wurde der Draft-Modus für die Profispieler umgestellt. Dieser ähnelt nun stark dem von Valves Titel Dota 2. Die erste LCS-Woche nach der Umstellung auf 10 Bans zeichnete ein interessantes Bild.
Champion-Vielfalt durch neuen Draft
Mehr Strategie im Draft
In den vergangenen Tagen und Wochen wurden die Profis immer wieder zu ihrer Meinung über die Umstellung auf 10 Bans befragt. Diese ist bei den Akteuren auf positive Resonanz gestoßen.
Die Spieler sind sich einig, dass nun mehr Strategie involviert ist, da beispielsweise die Herangehensweise in der zweiten Ban-Phase aufgrund der Picks aus der ersten Pick-Phase vom ursprünglichen Plan abkommen kann.
So ist, nachdem beide Teams jeweils die ersten drei Champions gepickt haben, in den meisten Fällen klar, welche beiden Positionen noch unbesetzt sind. Dadurch bannen die Teams gezielt Champions auf diesen Positionen. Sogenannte "Flex-Picks", die ohne Probleme auf zwei verschiedenen Positionen gespielt werden können, gewinnen mit dem neuen System an Wert. Das beste Beispiel dafür ist aktuell "Malzahar".
In der ersten Ban-Phase hingegen werden generell starke Champions aus dem Spiel genommen. Auf dem aktuellen Patch existieren einige Champions, die als "zu stark" bezeichnet werden. Namentlich sind dabei "Camille", "Rengar" sowie "LeBlanc" die ersten drei Erwähnungen. Diese werden in der Regel vom roten Team gebannt, da dem blauen Team keiner dieser drei Champions überlassen werden soll.
Größere Champion-Vielfalt
Dass mit dem neuen System mehr Champions zu sehen sind, ist eigentlich selbstverständlich. Wenn vier Champions mehr aus dem Spiel genommen werden, als zuvor, vergrößert sich die Anzahl der gespielten Champions.
Gleichzeitig bietet die Unterteilung in je zwei Ban- und Pick-Phasen die Möglichkeit, einen Champion, der offensichtliche Konter besitzt und deswegen in der Vergangenheit nicht gespielt wurde, zu wählen, da in der zweiten Ban-Phase diese Champions noch gebannt werden können.
Die Umstellung führte dazu, dass in der EU LCS in 14 Games schon 43 verschiedene Champions gespielt wurden. In Nordamerika bekamen die Fans in 25 Games 48 Champions und in Südkorea in 26 Games sogar schon 51 Champions zu sehen. Zum Vergleich: Bei der letzten Weltmeisterschaft wurden in 77 Spielen gerade einmal 56 verschiedene Champions gespielt. Diesen Wert haben die beiden LCS-Ligen und die südkoreanische LCK bereits nach einer Spielwoche fast erreicht.