Spandauer Inferno, das sind Top-Laner Kevin "Kev1n" Rubiszewski, Jungler und YouTube-Star Max "HandOfBlood" Knabe, Mid-Laner und LCS-Kommentator Jona "Johnny" Schmitt, ADC und LCS-Kommentator Nico "Sola" Linke sowie ihr Support Philipp "Kutcher" Traub.
Spandauer Inferno geht aufs Ganze
Die bunte Truppe war bislang nur Mittel zum Zweck für ein YouTube-Format, bei dem das Team in spaßiger Manier Matches zu Entertainment verwandelt. Ab heute wird daraus jedoch Ernst: Spandauer Inferno nimmt an der ESL Meisterschaft teil.
Der einzige ehemalige LCS-Spieler des Teams, kev1n, stand SPORT1 Rede und Antwort.
SPORT1: Auch im letzten Jahr hast du mit einigen Kollegen von Summoner's Inn an der ESL Meisterschaft teilgenommen. Damals wirkte es eher, wie ein scherzhaftes Projekt. Ändert sich eure Attitüde mit Spandauer Inferno für diese Saison?
Kev1n: Auf jeden Fall wird es diesmal ernster. Ich habe nun die richtigen Spieler um mich herum, um zu tryharden. Wir waren in Korea für ein Bootcamp und verfügen über eine Presseabteilung. Wir haben mit dexter sogar einen professionellen Coach.
SPORT1: Und was ist die ernste Antwort auf die Frage?
Kev1n: (lacht) Es ist natürlich schon zum Spaß, doch unterschätzen darf man uns nicht. Mit Sola, Kutcher und Johnny habe ich schon ein paar fähige Kollegen auf ESLM-Niveau. Klar, wir haben auch Max, der zur Zeit wegen seines gebrochenen Beines nicht viel spielen kann und müssen versuchen, ihm das Ganze zu erleichtern. Wir werden ihm Champions geben, mit denen er einfach farmen kann und keine wichtigen Plays machen muss. Gleichzeitig wird die Pick- und Bann-Phase auch dafür sorgen, dass Max entlastet wird und aggressive Champions wie Nidalee nicht zum Problem werden. Die anderen Teams wissen nun mal, dass HandOfBlood das schwächste Glied bei uns ist und das müssen wir bedenken.
SPORT1: Was wäre denn ein realistisches Ziel für diese Saison der ESL Meisterschaft?
Kev1n: Das ist schwer zu sagen, weil man noch nicht ganz genau weiß, wie die Konkurrenz aufgestellt ist. An sich sehe ich uns tatsächlich im Mittelfeld. Andere Teams verfügen natürlich zum Teil über individuell stärkere Spieler, doch League of Legends ist und bleibt ein Team-Spiel. Mit meiner Erfahrung und einer guten Synergie zwischen uns Fünf können wir viel wett machen. Wie gesagt, wir müssen nur einen Weg finden, Max zu schützen.
SPORT1: Du beschreibst HandOfBlood als Schwachpunkt des Teams, doch was denkst du denn im Detail über eure Bot- und Mid-Lane?
Kev1n: Unterschätzen darf man Max auch nicht! Er hat wegen seines Arbeitsalltags nicht viel Zeit, um zu trainieren, doch er ist eine Kämpfernatur! Ich denke, dass unsere Bot-Lane mit Sola und Kutcher durchaus mithalten kann in der ESLM. Sie hatten während unserer Aufnahmen einige gute Auftritte, wenn sie nicht gerade etwas getestet haben. Johnny war ja bereits in der Liga unterwegs und dürfte ebenfalls gut dabei sein.
SPORT1: Wie viel Zeit steckt für euch wirklich im Training?
Kev1n: Wir haben tatsächlich recht viel zusammen gespielt. Das haben wir im Januar auch auf Twitch übertragen. In letzter Zeit blieb dafür nicht mehr so viel Zeit, weshalb sich unser Training auf die Matches beschränkt, die auch auf YouTube zu sehen sind. Das sind meist drei Games pro Woche. Mit einzelnen Teamkollegen spiele ich aber beispielsweise auch Duo-Queue.
SPORT1: Momentan bist du als YouTuber unterwegs, doch wird man dich vielleicht auch zukünftig wieder in der LCS sehen?
Kev1n: Ich habe inzwischen mein Leben in Krefeld, wo meine Freundin und meine Katzen sind. Das würde ich ungern über einen längeren Zeitraum hinter mir lassen, obwohl ich tatsächlich sehr motiviert wäre, wieder als Profi-Spieler einzusteigen. Früher konnte ich nach Köln pendeln, doch nun ist die LCS in Berlin. Für mich ist der Umzug in ein Teamhaus deswegen aktuell ein No-Go - auch, wenn ich gerne miterleben würde, wie professionell der Teamalltag heute aussieht. Dank Riot hat sich in dieser Hinsicht seit meiner Zeit in der LCS viel getan.