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League of Legends: Summoner’s Inn über ihr jahr 2015

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League of Legends: Summoner’s Inn über ihr jahr 2015

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"Vater und Mutter der deutschen LoL-Szene"

Summoner’s Inn produziert die deutsche Übertragung der LCS. Die Gründer, HandOfBlood und Maxim, sprechen im SPORT1-Interview über ihr Jahr 2015.
Maxim HandOfBlood League of Legends.JPG
© Freaks 4U Gaming
Summoner’s Inn produziert die deutsche Übertragung der LCS. Die Gründer, HandOfBlood und Maxim, sprechen im SPORT1-Interview über ihr Jahr 2015.

Von Johannes Gorzel

In der deutschen League of Legends-Szene sind diese beiden Charaktere heute gar nicht mehr wegzudenken. Max „HandOfBlood“ Knabe und Maxim „LRSB“ Markow gründeten 2014 das Projekt Summoner’s Inn, welches seit 2015 die Übertragung der LCS übernimmt.

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SPORT1: Maxim, wenn du dir Max heute anschaust, wie hat er sich 2015 verändert?

Maxim: Oha. Er ist ruhiger und geradliniger geworden – das liegt wohl daran, weil viel zu tun war. Gegen Ende hin wurde er auch unzufriedener, weshalb wir für das kommende Jahr auch einige Dinge anders regeln werden.

SPORT1: Was wird sich ändern?

HandOfBlood: Das Format der LCS ändert sich – es gibt bald mehr als doppelt so viel Content. Wir bekommen einen neuen Kommentator, auf den wir uns sehr freuen, doch selbst mit einer Person mehr kommt ein riesiger Berg Arbeit auf uns zu. Für uns stellen sich Fragen über Fragen. Werden wir einen zweiten Moderator dazu holen oder moderieren wir nur die Top-Begegnungen? 2016 bringt viele neue Herausforderungen mit sich und wir sind gerade dabei, uns auf diese vorzubereiten. Abseits der LCS möchten wir uns auch bei den anderen Projekten verbessern. Dazu gehören unsere YouTube-Kanäle sowie die Website.

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SPORT1: 2015 war das erste Jahr, in dem ihr beide von Berlin aus gearbeitet habt. Viel hat sich mit Summoner’s Inn getan. Mit welchen Emotionen blickt ihr auf letzten zwölf Monate zurück?

Maxim: In unserer Branche wird in Hundejahren gerechnet. Das ist zugleich anstrengend aber auch toll. Es ist extrem viel in einem Jahr passiert und deswegen kommt es uns sehr lang vor. Das, was ich in dieser Zeit feststellen musste ist, dass wir uns von Event zu Event hangeln und danach reflektieren. Dann überlegen wir, was wir besser machen können, denn wir möchten an jedem Projekt wachsen und die Show besser gestalten. Dadurch, dass aber so viel passiert, bleibt nur sehr selten wirklich die Zeit für die Entwicklung.

HandOfBlood: Ich gehe mal auf die Frage näher ein. (lächelt) Als ich hergezogen bin, war vor mir eine offene Zukunft und ich wusste nicht genau, wo es hingeht. Ich war jedoch sehr positiv gestimmt. Ich habe zu dieser Zeit alles gegeben – vielleicht auch zu viel. Ich war zeitweise überarbeitet und bin in ein Loch gefallen. Aber wie Maxim das gerade schon beschrieb: Es ist so viel passiert, dass alles an einem einfach nur vorbeirauscht. Rückblickend macht mich die Entwicklung aber stolz.

SPORT1: An welchen Meilensteinen messt ihr die Entwicklung?

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HandOfBlood: Ich denke in erster Linie könnte man natürlich die Zahlen auflisten: Abonnentenzahlen zu unseren Kanälen, die Zuschauerzahlen bei den eSports-Übertragungen und die Besucherzahlen bei TheMain. Aber für mich persönlich ist die Erfahrung viel wichtiger, bei TheMain vor Ort gewesen zu sein und aus nächster Nähe zu erleben, was wir als Team auf die Beine gestellt haben.

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SPORT1: Wo steht ihr heute, wenn ihr das mit dem Anfang des Jahres vergleicht?

HandOfBlood: Damals waren wir zwei League of Legends-YouTuber unter vielen. Heute könnte man uns als Mutter und Vater der Community bezeichnen. Das macht einen stolz und das bestätigt einen in seiner Arbeit. Wir haben nie nur auf uns geachtet und immer versucht, die deutsche League of Legends-Szene mit aufzubauen. Das ist uns einfach nur brutal geglückt. Bevor wir uns zusammengefunden haben, war die Größe der Szene nicht vergleichbar – es gab praktisch nichts.

SPORT1: Wer ist die Mutter?

HandOfBlood: Wahrscheinlich Maxim.

SPORT1: Womit schafft ihr einen Ausgleich zur Arbeit?

Maxim: Ich bin drei Tage die Woche bei meiner Familie in Leipzig. Diese Zeit brauche ich und ich genieße sie.

HandOfBlood: Einen Ausgleich zu 16 Stunden Arbeit am Tag ist oft nicht leicht einzubauen, aber bei mir ist es auf jeden Fall auf die Kacke hauen. Eigentlich würde ich auch gerne einfach mal zuhause sein und nichts tun, doch das klappt irgendwie nur selten – eigentlich nur, wenn ich krank werde und mir mein Körper sagt, dass ich einen Gang runter fahren sollte. Ansonsten ist mein Ausgleich einfach, dass ich mit Bekannten Party mache. Das ist übrigens auch eine große Änderung in diesem Jahr gewesen: Ich habe unglaublich viele neue Leute aus der YouTube-Szene kennengelernt.

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SPORT1: Bei The Main waren die 3.000 Tickets innerhalb von 24 Stunden ausverkauft. Ihr hättet theoretisch also auch eine größere Arena füllen können. Was meint ihr, welche Größe plausibel gewesen wäre?

Maxim: Ich denke, dass wir auf 5.000 gekommen wären.
HandOfBlood: Mehr! Ich glaube, dass wir 10.000 Leute erwartet hätten. Aber es war gut so, wie es war, denn das hätten wir anfangs noch nicht stemmen können. Wir hatten einen Monat Vorbereitungszeit und das ist lächerlich. Es war ja nicht nur ein Public Viewing. Wir hatten auch Show-Elemente und Stände.

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Maxim: Ich denke 10.000 sind schon brutal viel. Unser Projekt funktioniert so gut, weil wir langsam wachsen. Wir haben langsam unser Studio ausgebaut und auch erst einmal mit einem kleineren Event gestartet. Ich denke, dass der nächste Schritt 5.000 Besucher sein werden. Wenn das dann wieder nach 24 Stunden ausverkauft ist, dann bin ich glücklich. Da mag dann zwar Luft nach oben sein, doch das ist auch etwas Gutes.

HandOfBlood: Wir können mit dem zufrieden sein, was wir bei The Main hatten. Ich fand es super. Es war nicht wie bei anderen YouTube-Events, wo die Fans wie in einer Fabrik abgefertigt werden und jeweils 10 Sekunden für ein Selfie und ein Autogramm bekommen.

SPORT1: Was war für euch das eSports-Highlight 2015?

Maxim: Ich fand es sehr gut, wie Riot das Spiel kurz vor den Worlds umstrukturierte. Pünktlich zur WM mussten alle Teams mit einem neuen Meta tüfteln. Zum einen liefert mir das natürlich viel Material für Videos und zum anderen ist es sehr spannend, was die Teams mit einem neuen Patch anstellen.

HandOfBlood: Für mich war es ein Highlight, dass die westliche Szene wieder nachziehen konnte. Vor einem Jahr dachte man sich noch, dass die Szene in League of Legends auch so aussieht wie in StarCraft, wo Korea alles dominiert. Dann standen Origen und Fnatic allerdings bei der WM im Halbfinale.

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SPORT1: Abschließende Frage: Maxim, du bist die Mutter der LoL-Szene und Max ist der Vater der LoL-Szene…

HandOfBlood: Ja, ich würde wieder mit ihm schlafen. Wobei, wenn nochmal Sola dabei rauskommt, dann mache ich mir Sorgen. Niklas war ein Glücksschuss, da bin ich sehr stolz. Bei Sola haben wir gesagt „nie wieder“, aber dann habe ich es nochmal versucht und NiksDa war ein voller Erfolg.

SPORT1: Und wer ist Summoner’s Inn-Manager Hendrik in dieser Familie?

Maxim: Er ist der Onkel, der ab und zu vorbeikommt und Geschenke bringt.

HandOfBlood: Nein, er ist der Onkel, der allen gefallen will. Ich rekrutiere Sola und Niklas. Dann kommt er und sagt „Ja, sind meine Jungs.“ – Blabla! (lacht)

Maxim: Hendrik ist viel hinter den Kulissen unterwegs. Er übernimmt für mich die Sachen, die ich nicht kann. Jeder hat seine Schwächen und im Team helfen wir da untereinander aus. Meine Schwäche liegt in allen Dingen, die mit Papier zu tun haben.

HandOfBlood: Für mich ist er ein Ruhepol. Ich bin sehr emotional und Vieles geht einem – besonders in der YouTube- sowie der eSports-Szene – ziemlich gegen den Strich. Er hilft mir dabei, zu lernen, mit allem richtig umzugehen. Ich bin so impulsiv, dass ich gerne zu einigen Dingen meine Meinung öffentlich posten würde – das wäre jedoch oft einfach dumm. In solchen Situationen liege ich Hendrik im Arm und er wiegt mich. Dann flüstert er mir ins Ohr: „Max, poste es nicht. Sei nicht sauer.“

Maxim: Ja, dann blickt man drei Monate später darauf zurück und denkt sich, dass man zum Glück nicht so reagierte. Insofern ist Hendrik vielleicht doch eher sowas wie unsere Großmutter.