Von Marco Gnyp
Deutsches Traumduo siegt auf Anhieb
Der deutsche Neuzugang PowerOfEvil von Origen feierte im Halbfinal-Match gegen Team SoloMid einen Einstand, den er sich selbst kaum schöner hätte ausmalen können. Das Team knüpfte auch mit dem ehemaligen Mid-Laner der Unicorns of Love an die guten Leistungen vom Oktober an und stand am Ende ganz oben.
Nach dem souveränen 2:0-Erfolg über LGD Gaming am ersten Tag der Intel Extreme Masters in San Jose fand TSM keine Antwort auf die gezielte Aggressivität von Origen. Vor allem Hauntzer, der gegen die Chinesen noch groß aufspielte, erwischte einen rabenschwarzen Tag. Dem Franzosen sOAZ gelangen mehrere Solo-Kills gegen ihn.
TSM war deutlich anzusehen, dass das Line-Up in dieser Form erst seit wenigen Tagen besteht und nicht eingespielt ist. Koordination und Teamplay waren nur ansatzweise zu erkennen, während die Synergie bei Origen hingegen stimmte.
Jin Air Green Wings noch zu grün hinter den Ohren
Im anderen Halbfinale setzte sich Counter Logic Gaming ebenfalls mit 2:0 durch. Die erste Map gegen die Jin Air Green Wings aus Korea erstreckte sich über mehr als 50 Minuten und war vermutlich die engste Partie bei diesem Turnier. Mit einem Backdoor von Darshan sicherte sich CLG die Führung.
Auch im zweiten Game machte sich die Unerfahrenheit mancher Spieler von Jin Air bemerkbar. Für den deutschen Kommentator Maurice "Mori" Lange stach zudem ein Spieler von CLG besonders heraus: "Darshan war ein absolutes Monster auf der Top-Lane. Die Koreaner hatten seinem Split-Pushing nichts entgegenzusetzen."
Origen eine Nummer zu groß für CLG
Dass CLG nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen in San Jose bis ins Finale kam, war für viele Experten eine kleine Überraschung.
Vor allem auch die Art und Weise, auf die zunächst die Unicorns of Love, anschließend aber auch die Jin Air Green Wings geschlagen wurden, weckte bei den Fans des Teams neue Hoffnung für die Zukunft.
Daran ändert auch das 0:3 im Finale gegen Origen nichts, denn die Europäer rund um Amazing zeigten sich in bestechender Form.
Origen-Gründer xPeke auf der anderen Seite dürfte mit der Leistung seines Nachfolgers PowerOfEvil mehr als zufrieden gewesen sein.
Der Deutsche hatte, neben AD-Carry Niels, einen großen Anteil am Erfolg in San Jose. Mit diesem Ergebnis können die Europäer voller Ambitionen ins neue Jahr 2016 gehen, wenn die LCS im Januar wieder startet.