Von Marco Gnyp
Die neue Poppy im Check
Nach über sechs Jahren ist League of Legends bei fast 130 Champions angekommen. Manche ältere Helden und ihre Skillsets sind deswegen nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Aus diesem Grund überarbeitet Riot Games regelmäßig bestimmte Champions, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
It’s Hammertime!
Poppy gehört ohne Zweifel zu den am seltensten gepickten Champions in der professionellen Szene. Mit dem Rework will Riot Games dies nun ändern.
Dabei sticht insbesondere ihr neues Ultimate "Keeper’s Verdict" (R) heraus, mit dem sie mehrere Gegner über eine Distanz von bis zu 3000 Units in Richtung gegnerische Basis stoßen kann. Das ist das Zweieinhalbfache von Lee Sins Ultimate "Dragon’s Rage" (R). Keeper’s Verdict ist damit eine unfassbar starke Fähigkeit für einen Disengage.
Mit Keeper’s Verdict ist es Poppy auch möglich, einen gegnerischen Carry aus dem Team-Fight zu katapultieren und eine Überzahlsituation zu kreieren.
In der Theorie gehört das Ultimate zu den sehr guten Fähigkeiten im Spiel. Falls die neue Poppy in Zukunft in der Pro-Szene zu sehen sein wird, können sich Kommentatoren und Zuschauer auf spektakuläre und spielentscheidende Hammerstöße gefasst machen.
Einzigartige Spielmechanik
Die zweite aktive Fähigkeit, die eine große Änderung erfährt, ist "Paragon of Demacia" (W). Neben dem neuen Namen "Steadfest Presence" werden unter anderem auch die Zahlen der Bonus-Resistenzen sowie der zusätzlichen Bewegungsgeschwindigkeit angepasst. Interessant wird es aber vor allem beim aktiven Effekt von Steadfest Presence.
Poppy kreiert dabei für wenige Sekunden eine goldfarbene Säule um sich herum, die es allen gegnerischen Champions verbietet, diese mit einem Dash zu betreten oder zu verlassen. Bei Kontakt mit der Wand durch einen Dash wird der entsprechende Gegner an dieser Stelle hochgeworfen.
Davon ist eine ganze Reihe von Champions betroffen, beispielsweise LeBlanc, Renekton, Irelia, Shen, Lucian, Ahri, Vi oder auch Tristana.Dem deutschen LCS-Kommentator Maxim "LRSB" Markow gefällt Steadfest Presence besonders gut: "Die Mechanic ist, auch wenn sie nur 2,5 Sekunden hält, absolut godlike. Sowohl in der Utility wegen dem Movement-Speed, aber auch wegen dem defensiven Faktor. Wenn ihr gut reagiert, dann ist direkt GG – denn die Gegner können nicht weg." Poppy könnte somit auch als Counter gegen eine Komposition eingesetzt werden, die aus mehreren Champions mit einem derartigen Dash besteht. Wird Steadfest Presence in der Nähe der eigenen Carries aktiviert, ist es großartig dafür geeignet diese vor Champions wie den oben genannten zu beschützen.
Schwächen werden ausgemerzt
Poppys neues Passive "Iron Ambassador" verstärkt vor allem ihre Laning-Phase, die zuvor einer ihrer Schwachpunkte war. In regelmäßigen Abständen kann Poppy einen Auto-Attack machen, der 400 Units an zusätzlicher Reichweite erhält. Außerdem hat sie die Möglichkeit, mit dem Aufsammeln der Münze einen schadensabsorbierenden Schild zu erhalten – zwei Mechaniken, die perfekt dafür geeignet sind, den Gegner in der Lane zu harassen und mit ihm vorteilhaft zu traden.
"Hammer Shock" (Q) verursacht in einem kleinen Umkreis Flächenschaden und verlangsamt die getroffenen Ziele, wodurch Poppy nach dem Rework auch besser ganze Minion-Waves pushen kann. Der fehlende Flächenschaden, um rasch eine Lane zu pushen, war ebenfalls eine Schwäche des alten Kits.
Vielversprechende Eindrücke
Auf den ersten Blick scheint es so, dass die neue Poppy auf der Top-Lane, im Jungle und auch als Support Anwendung finden könnte. Die massiven Änderungen am Kit geben ihr eine bemerkenswerte Utility und mit dem aktiven Effekt von "Steadfest Presence" einen neuen, einzigartigen Counter gegen Dashes.
Es wird am Ende auch von den genauen Zahlen der Fähigkeiten abhängig sein, ob Poppy in Zukunft an massiver Popularität dazugewinnen kann. Riot Games scheint im Fall des kleinen Yordles, basierend auf der theoretischen Betrachtung, den richtigen Weg gegangen zu sein.