Von Mike Koch
Ad Finem euphorisiert die Massen
Bei The Boston Major 2016 wurde in der Nacht von Freitag auf Samstag das Viertelfinale ausgespielt. Acht Teams versuchten sich unter die besten Vier des Turniers zu spielen. Wer hätte damit gerechnet, dass Ad Finem hier stehen würde?
Das kleine griechische Wunder
Die Jungs von Ad Finem sind der Hit des derzeitigen Majors: Schon die Qualifikation an sich war eine Überraschung für das griechische Team rund um Madara und es geht noch immer weiter für die Jungs.
Nach der Achtelfinalüberraschung gegen Newbee bewies sich Ad Finem als Schrecken Chinas, denn auch im Viertelfinale traten sie gegen Chinesen an - das letzte Team der Dota 2-Nation aus Fernost.
Spieler wie xiao8, Yao und Super stehen für die alte, unbesiegbare Tradition Chinas in der jungen eSports-Disziplin.
Dennoch war es wieder Ad Finem, das mit einer Nasenspitze vorne in die nächste Runde einzog: Wieder war es ein knapper und emotionaler 2:1-Sieg, der das junge Team unter die besten Vier trägt.
Mit diesem Sieg begeisterten sie vollends die Massen, die in Freudenrufe und Jubelarien ausbrachen, wie man es sonst nur nach Siegen von nordamerikanischen Teams gewohnt ist.
Nordamerika mit Hochphase
Zwei Lokalmatadoren sind auch noch im Rennen und wenn es gut läuft, könnten sie das Traumfinale klar machen - ein nordamerikanisches Duell im Endspiel.
Digital Chaos bewies schon im Viertelfinale, dass sie gegen andere NA-Teams gut bestehen können. Team NP rund um den Star-Spieler EternalEnVy hatte in zwei Matches nicht den Hauch einer Chance gegen den Zweiten vom The International 2016.
Der Top-Favorit aus Nordamerika ist aber ein anderes Team: Evil Geniuses demonstrierte gegen Virtus.pro ihre Stärke.
Virtus.pro ging als klarer Favorit ins Rennen und dennoch ist für den CIS-Giganten im Viertelfinale Schluss - gestoppt vom Star-Ensemble bei EG. Cr1t-, Arteezy, zai, Suma1L und UNiVeRsE sind wahrscheinlich die Nummer eins der Welt.
In weniger als 20 Minuten zerstörte Evil Geniuses den Favoritenstatus der Russen. Es war das Rekord-Match des Majors bisher. Noch kein Match konnte die 20 Minuten unterbieten und dann war es auch noch im vorgezogenen Finale.
Obwohl das zweite Match dann etwas länger ging, war es auch hier der TI-Sieger von 2015, der das Spiel gewann und damit locker ins Halbfinale einzog.
OG will den dritten Titel
Ein Team hingegen hat einen anderen Rekord im Auge: OG will den dritten Titel gewinnen und damit als erneuter Major-Champion noch weiter davonziehen. Kein anderes Team außer OG konnte mehr als ein Valve-Event gewinnen.
Im Viertelfinale wartete mit WarriorGaming.Unity ein vermeintlich leichter Gegner auf die Jungs rund um N0tail und dennoch kam es zur Schrecksekunde für OG.
Das erste Match ging an die Underdogs aus Südostasien und der zweifache Major-Champion aus Frankfurt und Manila stand mit dem Rücken zur Wand. Zwei Siege in Folge brachten OG danach nicht nur wieder in die Spur, sondern ins Halbfinale. Der Mitfavorit ist dem frühen Aus entronnen.