Von Mike Koch
ropz - von PUGs zum Profi
Am 12. April drehte sich das Wechselkarussell erneut und die Mäuse setzten den deutschen Support-Spieler Spiidi auf die Bank. Dafür holte sich mousesports mit dem 17-jährigen Esten Robin "ropz" Kool einen vielversprechenden Nachwuchs.
Von der FPL zum Profi
Schnell spielte sich das Talent in die höchste PUG-Liga der FACEIT, um auf sich aufmerksam zu machen. So hat ihn auch die Berliner Organisation entdeckt.
mousesports ist bekannt für gutes Scouting und so schien der Este von Anfang an perfekt in die Team-Kombination der Mäuse zu passen. Gleich in seinem ersten Spiel gegen Team EnVyUs kam er auf ein Rating von 1,27 und war mitverantwortlich für den Sieg seines Teams.
Ohne große Umschweife orientierte er sich an den gestandenen Spielern des Teams, suchte sich den passenden Raum an der Rifle, der ihm zusteht und wurde zur Konstante im mouz-Spiel.
Natürlich suchen Experten und Fans den direkten Vergleich zum Vorgänger. Kann ropz mit NiKo mithalten?
NiKo adelt das FPL-Phänomen
Schon Ende 2016 wurde der bosnische CS:GO-Superstar NiKo, damals selbst noch im Dienste bei mouz, aufmerksam auf den jungen Profi.
Auf die Frage, welcher Nachwuchs-Spieler im Jahr 2017 seinen Durchbruch feiern könnte, antwortete der FaZe-Star:
“Maybe ropz, who I met in FPL. I’m not sure he will be in the top 20 next year, but I do think he has potential to be there, he just needs some time and an opportunity.”
Auch der schwedische Allrounder dennis von Fnatic war schon zum damaligen Zeitpunkt angetan von den Leistungen des FPL-Spielers.
Die Möglichkeit in einem Top-Team hat der Este durch den Abgang von NiKo bei mousesports bekommen. Die Lücke, die der Weltklassespieler dabei hinterlässt, ist nur schwierig zu schließen.
Profi-Einstand: NiKo vs. ropz
Während NiKo von allen Seiten in den Himmel gelobt wird, sprechen die Zahlen zu Beginn seiner Profi-Karriere bei mousesports andere Worte. Besonders der erste Monat des Bosniers in Rot war gezeichnet durch Licht und Schatten.
Immer wieder hatte NiKo seine Ausbruch-Momente, in denen er mit Ratings über der 1,40-Marke sein Team im Alleingang anführte. Es gab aber auch Gegenbeispiele, wo er nicht auf Top-Niveau mithalten konnte.
Bei ropz hingegen wirkt dies direkt konstanter. Zwar hat er auch Ausbrüche nach unten oder oben, mit der Zeit scheint sich sein Rating aber einzupendeln.
Offline-Test in Tours
Gespannt wartete man auf das erste Offline-Event des jungen Esten. Bei der DreamHack Tours sollte sich zeigen, ob er auch unter ungewohnten Bedingung auf LAN mit seinen Gegnern mithalten kann.
Die Nervosität war ropz noch deutlich anzumerken. Immer wieder machte er unnötige Fehler, die weder der Economy noch dem Rundenverlauf zu Gute kamen.
Seinen Highlight-Moment erlebte der 17-Jährige im Duell mit G2 Esports. Auf den ersten beiden Maps spielte ropz grundsolide und war auf Cache maßgeblich am Sieg der Mäuse beteiligt.
Auf der dritten Map brach er allerdings ein und war einer der Gründe, warum mouseports im Halbfinale ausschied.
Aus NiKo-Faktor wird Team-Faktor
Hier zeigt sich, dass mousesports mit dem Abgang von NiKo ein klaren Struktur-Wechsel gebraucht hat – die Team-Leistung ist gefragt.
Ob ropz jemals auf das Niveau von NiKo kommen wird, ist fraglich, da der Bosnier ein absoluter Ausnahme-Spieler ist. ropz hingegen ist noch jung und kann jetzt schon auf Top-Niveau mithalten.
Das ist genau das, was mousesports braucht. Die Berliner benötigen fünf solide Spieler, die gut zusammen spielen, an sich arbeiten und sich so auch auf lange Sicht in der Top 10 festsetzen.
ropz ist also kein NiKo-Ersatz, wie sich ihn einige Fans erwünscht haben, aber genau der Typ Spieler, den das Team gebraucht hat.