Von Mike Koch
mousesports verabschiedet sich
Fans der deutschen Fußballnationalmannschaft kennen das Gefühl: Ein starkes Turnier gespielt, viele wichtige Matches gewonnen und dann ist doch wieder im Halbfinale Schluss.
Ähnlich erging es mousesports in der ELEAGUE: Das deutsche Team verlor nach zwei klaren Maps auf Train und Cache gegen Virtus.pro und verabschiedete sich im Halbfinale.
Das beste Turnier aller Zeiten
Zwar zeigten sie in der Gruppenphase noch einige Schwächen und schafften die direkte Qualifikation für die Playoffs nicht, im Last-Chance-Qualifier trat mousesports aber erstarkt auf und qualifizierte sich noch für das Viertelfinale über Umwege.
Dort trafen sie auf Astralis, das Top-Team aus Dänemark. Mit einem überragenden Sieg über das dänische Team kämpfte sich mousesports in das Halbfinale der ELEAGUE, das im Cobb Energy Center in Atlanta ausgetragen wurden.
Der Sieg war ein Meilenstein für das Berliner Powerhaus, denn mit einem Sieg im LCQ und der Halbfinalteilnahme hatten sie 70.000 US-Dollar sicher. Das war der größte Triumph für den Clan, denn bisher lag der Rekord bei 50.000 US-Dollar, den das Team damals bei der IEM II 2008 aufstellte.
mousesports verpasst das Finale
Im Halbfinale ging es gegen die Polen von Virtus.pro. Welches Matchup wäre besser nach dem historischen Triumph?
Während auf mousesports-Seite junge Spieler am Zug sind, die mit den Siegen von vor acht Jahren nichts am Hut haben, war das polnische Lineup bestückt mit Altstars.
Vor allem Wiktor "TaZ" Wojtas und Filip "neo" Kubski waren schon damals Zeuge, als mousesports legendäres Lineup die Weltelite auf den Kopf stellte.
Diesmal konnte Virtus.pro sein Können in die Waagschale werfen, um einen Erfolg der Mäuse zu verhindern. Besonders Janusz "Snax" Pogorzelski und Paweł "byali" Bieliński zeigten ihr Weltklasse-Niveau und fertigten das deutsche Team im Alleingang ab.
Nach zwei harten Matches holte sich Virtus.pro den wichtigen Sieg und steht nun im Finale der ELEAGUE, das heute um 22:00 Uhr ausgetragen wird.
Fnatic ist wieder on top
Mit einem starken 2:0-Sieg gegen Natus Vincere kann sich Fnatic neben Virtus.pro ins Finale setzen und seiner Favoritenrolle gerecht werden.
Nach der Rückkehr des Starspielers Olof "olofmeister" Kajbjer Gustafsson findet das Team immer wieder in die Spur: Nach einer langen Ära der Dominanz wurden die Schweden von der Spitze der Weltrangliste von SK Gaming verdrängt, die zwei Major-Titel in Folge gewinnen konnten.
Trotzdem gehörten sie von Anfang an zu den Top-Favoriten in der ELEAGUE, da man mit ihnen aufgrund ihrer Fähigkeiten immer rechnen muss. Diesem Ruf wurden sie auch gerecht.
Schon auf der ersten Map war klar, welches Team wirklich die Ambitionen zeigte, um das Finale zu erreichen. Vor allem Dennis "dennis" Edman zerstörte immer wieder den Aufbau der Ukrainer, sodass Ladislav "GuardiaN" Kovács nie ins Spiel kam.
GuardiaN und Co. verloren die erste Map mit 16:4 und zeigten deutliche Schwächen.
Auf der zweiten Map zeigte das beste Team der Ukraine zwar mehr Willen, konnte aber trotzdem keinen Sieg einfahren – GuardiaN ist ebenfalls nach einer Verletzung noch nicht bei seinen alten Leistungen angekommen.
Im Finale ab 22 Uhr spielt Fnatic nun gegen Virtus.pro um 390.000 US-Dollar Preisgeld und den ersten Titelgewinn der prestigeträchtigen ELEAGUE.