Am 21. Juli flatterte dem Publisher eine schwerwiegende Klage ins Haus, die sich mit den Vorwürfen gefährlicher Arbeitskultur und sexueller Belästigung beschäftigt. Das California Department of Fair Employment and Housing, eine Antidiskriminierungsbehörde, wählte dafür den gerichtlichen Weg, nachdem zwei Jahre lang keine außergerichtliche Übereinkunft mit den Beschuldigten getroffen werden konnte. Mit öffentlichen Entschuldigungen und Wechseln in den Führungspositionen zeigten der Publisher erste Reaktionen auf immer mehr skandalöse Details, die tausende betroffene Mitarbeiter in die Öffentlichkeit brachten.
Nach Skandal: Activision Blizzard verliert wichtige Sponsoren
Activision Blizzard: Sponsoren springen ab
Nun drohen den Publishern, neben einem gewaltigen Image-Schaden, auch finanzielle Einbußen. Nach und nach scheinen sich Sponsoren der Call of Duty League und der Overwatch League zu verabschieden. Den Anfang machten vor einer Woche T-Mobile, die beide eSports-Ligen von Anfang an begleiteten. Obwohl es keine öffentliche Stellungnahme seitens des Telekommunikationsriesen gibt, scheint es doch kurzfristig zu einem Vertragsende gekommen zu sein. Beim letzten CDL-Major des Jahres wurden die T-Mobile Logos auf Spielertrikots einfach überklebt.
Die Versicherung State Farm, ebenfalls von Anfang an dabei, sollte folgen und plant derzeit keine Werbeplatzierungen mehr in der Overwatch League. Auch der wichtige Getränkepartner Coca-Cola stellt die Zusammenarbeit zumindest vorübergehend ein und äußert sich zur Klage. Man beobachte die Situation und möchte die Kooperation neu überdenken. Deutliche Worte hingegen kommen Kellog-Sprecher Kris Bahner. “Wir halten diese Vorwürfe für beunruhigend und sehen einen Widerspruch zu unserem Einsatz für Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion.” Der Lebensmittelproduzent, hierzulande bekannt für seine Chips und Frühstücksflocken, erkennt die Versprechungen von Blizzard an, wird in der kommenden Saison jedoch nicht als Partner der OWL zur Verfügung stehen.