Drama um die kanadische Eishockey-Nationalmannschaft: Der Titelverteidiger und Rekordweltmeister hat bei der WM in Tschechien das Finale überraschend verpasst.
WM-Sensation nach Penalty-Krimi
Im zweiten Halbfinale am Samstag unterlag Kanada der Schweiz knapp mit 2:3 (0:2, 1:0, 1:0, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen. Die Eisgenossen, die zuvor im Viertelfinale den deutschen Medaillentraum beendet hatten, stehen damit zum vierten Mal im WM-Finale und haben die Chance auf das erste Gold ihrer Geschichte. Gegner am Sonntag (20.20 Uhr) in Prag ist Gastgeber Tschechien.
Im Shootout verwandelten Sven Andrighetto und Kevin Fiala für die Schweiz, aufseiten der Kanadier lediglich Toptalent Connor Bedard. Der Schweizer Torhüter Leanardo Genoni (42 Paraden) krönte seine überragende Leistung mit drei Saves.
Eishockey-WM: Schweiz behält die Nerven
Bereits auf dem Weg in ihr letztes WM-Finale hatte die Schweiz das Team aus dem Eishockey-Mutterland ebenfalls in der Vorschlussrunde ausgeschaltet, für den ersten Titel reichte es 2018 im Finale gegen Schweden aber nicht. Anschließend war sie immer zum Auftakt der K.o.-Phase gescheitert.
Die Schweizer, die die deutsche Mannschaft 3:1 besiegt und ihren Viertelfinal-Fluch damit beendet hatten, waren mit zwei Powerplay-Treffern durch Fiala (16.) und Nino Niederreiter (18.) in Führung gegangen. Nachdem die Ahornblätter im Mitteldrittel zwei Überzahlphasen ungenutzt ließen, hatte die Schweiz dann Pech. Andrea Glauser lenkte einen Schuss von Brandon Tanev (35.) unglücklich ins eigene Tor.
Im Schlussdrittel nahm der kanadische Druck zu. Kurz vor dem Ende überwand John Tavares (58.) in Überzahl dann doch noch Genoni. Nach einer torlosen Verlängerung mit Chancen auf beiden Seiten behielt dann die Schweiz die Nerven.
Vor dem Endspiel spielt Schweden im Spiel um Bronze (15.20 Uhr) um sein erstes WM-Edelmetall seit der Goldmedaille vor sechs Jahren. Gegner Kanada hatte zuletzt viermal nacheinander im Finale gestanden.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)