Der Einstand verlief nach Maß, doch gegen die USA wurde es im zweiten WM-Spiel ganz bitter für das deutsche Eishockey-Team. Mit 1:6 (0:2, 1:4) hatte die Mannschaft von Harold Kreis das Nachsehen gegen die US-Stars.
Heftige Abreibung für Deutschland
Knackpunkt der Partie war die 40. Minute. Nach 0:3-Rückstand hatte Yasin Ehliz für Deutschland verkürzt. Drei Sekunden vor Ende des zweiten Drittels erhöhte der Top-Favorit. Der Widerstand war gebrochen – und es wurde noch deutlicher.
Nur Ehliz traf vor 9109 Zuschauern in der Ostravar Arena, darunter gut 3000 deutsche Fans, für das DEB-Team, das ohne NHL-Angreifer Nico Sturm sowie die Verteidiger Maksymilian Szuber und Fabio Wagner auskommen musste. Brady Tkachuk (13.), Michael Kesselring (18.), Johnny Gaudreau im Powerplay (33.), Luke Hughes (40.), Trevor Zegras (51.) und Michael Eyssimont (53.) erzielten die Tore für die Amerikaner, die eindrucksvoll Revanche für die Halbfinalniederlage von Tampere nahmen.
Mit dem 4:3 nach Verlängerung durch das Siegtor von Frederik Tiffels hatte die DEB-Auswahl im Vorjahr sensationell das Endspiel erreicht. In der Vorrunde hatte es noch ein 2:3 gegeben.
Deutschland läuft früh hinterher - USA zu stark
Mit 22 NHL-Profis um Tkachuk, Gaudreau und Zegras ist das US-Team in diesem Jahr deutlich stärker besetzt. Nächster deutscher Gegner ist am Montag (20.20 Uhr) der elfmalige Weltmeister Schweden, der zum Auftakt die Amerikaner mit 5:2 besiegt hatte.
NHL-Goalie Philipp Grubauer, der gegen die Slowakei 35 Schüsse abgewehrt hatte, erhielt eine Pause. Für ihn stand Mathias Niederberger zwischen den Pfosten. Der Münchner musste schon nach wenigen Sekunden die erste amerikanische Torchance entschärfen. Auf der Gegenseite hatte Wojciech Stachowiak Pech, als er den Pfosten traf (7.). Das DEB-Team wurde danach couragierter und brachte die NHL-Auswahl durchaus in Bedrängnis.
In Führung gingen jedoch die USA: Tkachuk fälschte einen Schuss von Kesselring unhaltbar ab. Beim 0:2 ließen Niederberger die Vorderleute im Stich. „Jetzt laufen wir hinterher“, sagte Kastner bei Pro7, „wir müssen sie etwas mehr unter Druck setzen.“ Das gelang zunächst auch: Alexander Ehl (24.) und Ehliz (25.) vergaben Großchancen zum Anschluss.
Die Amerikaner mussten im zweiten Drittel den verletzten NHL-Torhüter Alex Lyon durch den College-Goalie Trey Augustine ersetzen. In der Offensive blieben sie effektiver: Gaudreau nutzte das erste Powerplay zum 3:0. Bei den drei ersten Gegentoren wurde Sturm vermisst: Zwei kassierte seine bisherige Angriffsreihe, zudem fehlte er in der Unterzahlformation. Nach dem ersten deutschen Treffer fiel das 1:4 drei Sekunden vor der Drittelsirene.
Zu Beginn der letzten 20 Minuten bäumte sich das deutsche Team nochmal auf. Das Team USA aber riss die Kontrolle schnell wieder an sich.
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mit Sport-Informations-Dienst (SID)