Endlich ist es wieder soweit. In Finnland und Lettland findet ab dem 12. Mai die Eishockey-Weltmeisterschaft 2023 statt. Die deutsche Nationalmannschaft steigt gleich am ersten Tag mit dem Gruppenspiel gegen Schweden (Freitag ab 19.15 Uhr LIVE auf SPORT1) in das Turnier ein.
NHL-Star will für Deutschland glänzen
Mit dabei ist dann auch JJ Peterka. Der 21-Jährige, der in der NHL bei den Buffalo Sabres unter Vertrag steht, gehört zu den US-Legionären im DEB-Team.
Vor dem Turnierstart spricht der Youngster im SPORT1-Interview über seine Rolle im Team, die Ziele bei der WM und den neuen Bundestrainer.
SPORT1: Sie sind spät zum Team dazugestoßen. Was hilft, um sich schnell in die Mannschaft einzufinden?
Peterka: Ich kenne so viele Jungs schon, habe irgendwann mal mit ihnen zusammengespielt, oder gegen sie gespielt – als ich noch in Deutschland aktiv war. Ich bin immer in Kontakt geblieben und jetzt, wenn man zurückkommt, macht es super Spaß mit den Jungs.
SPORT1: Worauf freut man sich, wenn man zurückkommt? Was haben Sie am meisten vermisst?
Peterka: Einfach Spaß zusammen haben. Geschichten erzählen, was bei jedem passiert ist.
Peterka spricht über Entwicklung in der NHL
SPORT1: Wie würden Sie Ihre Entwicklung in Nordamerika beschreiben?
Peterka: Die vergangenen zwei Jahre waren super wichtig. Einfach weg von zu Hause leben. Persönlich habe ich mich da wirklich weiterentwickelt. Ich habe aber auch sportlich einen Riesenschritt gemacht.
SPORT1: Wie würden Sie diesen sportlichen Schritt beschreiben?
Peterka: Ich denke, dass ich mich in so gut wie allen Bereichen - auf dem Eis und auch in Sachen Athletik - gut weiterentwickelt habe. Ich bin jetzt auch bereit, hier eine Führungsrolle zu übernehmen.
SPORT1: Welche Rolle trauen Sie sich selbst bei der Nationalmannschaft zu?
Peterka: Ich will auf jeden Fall sehr, sehr viel Verantwortung übernehmen. Ich war vor zwei Jahren schon dabei, aber ich glaube, dass die Erwartungen von mir selbst an mich und auch von außerhalb jetzt einfach höher sind. Und deswegen bin ich bereit, hier eine größere Rolle anzunehmen.
Druck auf DEB-Team wird größer
SPORT1: Wie nehmen Sie grundsätzlich die Erwartungshaltung gegenüber dem DEB-Team von außen wahr?
Peterka: Die Erwartungshaltung ist über die Jahre immer mehr gestiegen. Es ist schön anzuschauen, dass man dem DEB immer wieder mehr zutraut. Es zeigt, wie hart wir füreinander arbeiten und was Deutschland noch schaffen kann.
SPORT1: Was kann Deutschland in diesem Jahr schaffen? Das ausgerufene Ziel ist das Viertelfinale.
Peterka: Das stimmt, ja. Ich denke, das bleibt abzuwarten. Es sind viele Spiele und ich glaube, wir bereiten uns einfach von Spiel zu Spiel vor.
SPORT1: Zusagen aus Nordamerika sind grundsätzlich nicht selbstverständlich bei einer Eishockey-WM, vor allem auch in diesem Jahr. Warum war es für Sie selbstverständlich?
Peterka: Es ist immer eine riesige Ehre, für Deutschland zu spielen und ich hatte auch immer extrem viel Spaß in der Vergangenheit. Jetzt, wo die Saison schon fast aus war, und ich mich körperlich noch relativ gut gefühlt habe, war es für mich wirklich keine Frage, dass ich teilnehmen werde.
Deutschland zunächst gegen Schweden
SPORT1: Es ist das erste Jahr von Harold Kreis als Bundestrainer. Trotzdem ist er natürlich ein sehr, sehr erfahrener Trainer. Wie nehmen Sie ihn wahr?
Peterka: Ich hatte sehr, sehr gute Gespräche mit ihm. Die Trainingseinheiten machen viel Spaß und ich glaube, als Team merkt man richtig, wie wir das Vertrauen auch von ihm bekommen - in gewissen Situationen oder auch im Special Team. Deswegen freue ich mich auf das erste Spiel.
SPORT1: Das erste Spiel heißt Schweden. Die Schweden sind sehr schwer einzuschätzen, sind selbst gerade in einem Umbruch und haben zuletzt bei den Weltmeisterschaften auch nicht erfolgreich abgeschnitten. Dazu kommen auf der anderen Seite aber viele Spieler aus Nordamerika. Was auf Deutschland zukommt, ist also nicht wirklich zu greifen. Wie bereitet man sich auf so ein Spiel vor?
Peterka: Wir werden uns in Videoanalysen ansehen, wie der Gegner spielt. Für uns gilt es – nicht nur gegen Schweden, sondern während der gesamten WM - unser Spiel zu spielen. Wir müssen gut auftreten. Dann sehen wir, wie weit wir kommen.
SPORT1: Wenn Sie drei Attribute nennen müssten, was das Eishockeyspiel des DEB in diesem Jahr ausmacht, welche wären das?
Peterka: An erster Stelle steht natürlich harte Arbeit. Das ist das, womit wir uns wirklich auszeichnen können. Aber wir können in diesem Jahr auch viel Geschwindigkeit mitnehmen und ich glaube, dass die Jungs alle hungrig sind.
SPORT1: Worauf freuen Sie sich mit Blick auf das Eishockey-Land Finnland am meisten?
Peterka: Auf die Fans. Die sind relativ verrückt. Das war auch in der Vergangenheit so und ich denke, da wird eine gute Stimmung herrschen.