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Eishockey-WM: Deutschlands Silberhelden - Irgendwann kommt vielleicht das ganz große Ding!

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Eishockey-WM: Deutschlands Silberhelden - Irgendwann kommt vielleicht das ganz große Ding!

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Eishockey-Deutschland kann stolz sein

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft verpasst WM-Gold nur knapp. In seiner SPORT1-Kolumne huldigt Rick Goldmann die Mannschaft für ihren Zusammenhalt. Dabei sieht er einen Misserfolg als Motivation und gibt dem Bundestrainer einen Extra-Lob.
Rick Goldmann zieht in seiner Kolumne ein überaus positives Fazit der Eishockey-WM
Rick Goldmann zieht in seiner Kolumne ein überaus positives Fazit der Eishockey-WM
© SPORT1-Grafiik / Imago
Rick Goldmann
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft verpasst WM-Gold nur knapp. In seiner SPORT1-Kolumne huldigt Rick Goldmann die Mannschaft für ihren Zusammenhalt. Dabei sieht er einen Misserfolg als Motivation und gibt dem Bundestrainer einen Extra-Lob.

Hallo Eishockey-Freunde,

es hat nicht sollen sein. Der ganz große Wurf, „Eishockeyweltmeister Deutschland“, wurde im letzten Drittel der Eishockey-WM von Kanada verhindert. Gold verloren, aber Silber gewonnen!

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Deutschland holt zum ersten Mal nach 70 Jahren eine Medaille bei einer Eishockey-WM. Was für ein Erfolg!

Zum zweiten Mal in drei Jahren hat die Nationalmannschaft in der K.o.-Phase um eine Medaille gespielt. Was für eine reife Weiterentwicklung des Teams.

Wenn wir uns den Turnierverlauf anschauen, ist diese Reife gut zu erkennen. Von Spiel zu Spiel gesteigert, Tugenden wie Wille und Kampf zur Basis gemacht und spielerisch überzeugt.

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Deutsche Mannschaft ist eine Einheit

Diese deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist genau eines: Eine Mannschaft. Eine Einheit, das hast du in jedem Gespräch gehört, bei jedem Wechsel gespürt, beim Verlieren, beim Siegen, beim Jubeln gesehen.

Diese Mannschaft hat die Wurzeln im Silber-Spirit von Olympia in Pyeongchang. Die Spieler, die 2018 bereits dabei waren - Dominik Kahun, Marcel Noebels, Jonas Müller und Kapitän Moritz Müller - sie haben den Spirit des Erfolgs in diese Truppe getragen.

Diese Mannschaft hatte in Nico Sturm ihre Anhängerkupplung, er hat sie mitgezogen. Sturm war der perfekte Mannschaftspieler, der ihr die Identität gegeben hat, der vorne effizient und hinten verlässlich war.

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Manch einer mag das für nicht so wichtig empfinden, aber ein Nebeneffekt, der für mich zum Erfolg beigetragen hat, war das gemeinsame Eisbaden.

Das mag noch so ein kleines, kurzes Ereignis sein, aber es lässt ein Bonding, entstehen, einen Weg, Resilienz aufzubauen. Gemeinsam schaffen wir es, halten wir durch. Das bringt diesen Zusammenhalt, der diese Mannschaft so erfolgreich gemacht hat.

Niederberger hält Deutschland im Spiel

Es war auch das perfekte Zusammenspiel der Arbeiterreihen und der spielerischen Formationen. Wie die Arbeiterreihen gearbeitet - also ihren Job gemacht haben - zugleich aber auch für Tore gesorgt haben, ist beispiellos.

Sie haben es geschafft, dass die spielerischen Formationen Raum hatten, ihn nutzen konnten - siehe Halbfinale gegen die USA: Dominik Kahun drei Assists, Marcel Noebels mit dem Tor, das die Jungs in die Verlängerung gebracht hat.

Hinzu kommt natürlich auch die individuelle Klasse. Dabei möchte ich Matthias Niederberger hervorheben, der im Viertelfinale gegen die Schweiz überragend gehalten hat und in der Verlängerung des Halbfinals gegen die USA die deutsche Mannschaft überhaupt im Spiel gehalten hat.

Aber auch J.J. Peterka und Moritz Seider, die beide ins All-Star-Team gewählt wurden.

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Deutscher Erfolgsfaktor Harry Kreis

Vergessen wir Bundestrainer Harry Kreis nicht. Er hat diesen Erfolgskader perfekt zusammengestellt und dabei auf zwei Attribute gesetzt: Geschwindigkeit und Erfahrung in Ausscheidungsspielen. Wie oft hat der Bundestrainer von dem Spiel-7-Charakter einer Playoff-Serie gesprochen?

Harry hatte seinen Weg konsequent vor Augen.

Kreis hat aber auch den Weg seiner Vorgänger konsequent fortgesetzt. Er hat dem Glauben, den Marco Sturm gepflanzt hat, den Toni Söderholm weiter vorangetrieben hat, Raum gegeben.

Er hat an der Spielidee festgehalten. Wille, Glaube und spielerische Qualität waren in jedem Spiel klar erkennbar.

Verlorenes WM-Halbfinale 2021 als Antrieb

Dieser Wille war für mich vor allem im letzten Drittel des Halbfinals gegen die USA sichtbar. Es waren 12 Spieler dabei, die schon mal ein WM-Halbfinale äußerst eng gegen den späteren Weltmeister bestritten, es aber verloren haben.

Das wollten sie sich nicht noch einmal antun. Dieser Wille hat sie nach vorne getrieben - vom ersten Spiel bis ins Finale.

Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie eine Generation ist, der es nicht genügt, irgendwie ins Viertelfinale zu kommen. Sie hat gezeigt, dass sie mehr will. Und, dass sie mehr kann. Sie hat sich weiterentwickelt- spielerisch, wie mental.

Und vielleicht wird daraus, aus den Silberhelden 2.0, irgendwann das ganz große Ding.

Eishockey-Deutschland, ihr könnt stolz auf diese Mannschaft sein,

Euer Rick

Rick Goldmann stand in seiner Karriere 128-mal für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Eis und nahm dabei u.a. zwei Mal an Olympischen Spielen und sieben Mal an Weltmeisterschaften teil. In der NHL kam der Verteidiger für die Ottawa Senators zum Einsatz, außerdem absolvierte er 500 DEL-Spiele u.a. für die Adler Mannheim, den ERC Ingolstadt und die Iserlohn Roosters. Nach seiner Profi-Laufbahn wurde er 2011 in die Hall of Fame des deutschen Eishockeys aufgenommen. Bereits seit 2008 begleitet Goldmann die Eishockey-Übertragungen als Experte für SPORT1 (vormals DSF). In dieser Rolle absolviert er in diesem Jahr an der Seite von Kommentator Basti Schwele und Moderatorin Jana Wosnitza damit bereits seine 15. Weltmeisterschaft in Folge.