Großer Kampf, aber wieder kein Sieg. Deutschlands Eishockey-Nationalmannschaft hat bei der WM die nächste bittere Pleite kassiert.
Besonderer Rat ans DEB-Team
Die DEB-Auswahl hatte gegen die USA bei der Eishockey-Weltmeisterschaft lange alle Chancen auf den Sieg, doch am Ende unterlag das Team von Bundestrainer Harold Kreis.
Mit 2:3 (0:0, 2:1, 0:2) behielten die favorisierten US-Boys die Oberhand, obwohl das deutsche Team zwischenzeitlich einen Rückstand gedreht hatte und sich verdient auf der Siegerstraße befand.
DEB-Team ohne Punkte - aber dennoch „stolz“
Erstmals seit dem Abstieg 2005 steht Deutschland vor dem vierten WM-Spieltag ohne Punkte da - und hofft jetzt auf Superstar Leon Draisaitl.
„Für mich hatte Deutschland die besseren Chancen und war über knapp 60 Minuten die bessere Mannschaft“, befand SPORT1-Experte Rick Goldmann.
Angesichts der gezeigten Leistung „können wir stolz auf uns sein“, sagte auch Maximilian Kastner bei SPORT1. „Wenn wir so weiterspielen, bin ich überzeugt, dass wir die Spiele gewinnen können.“
Kapitän Moritz Müller haderte im SPORT1-Interview derweil über „brutale Kleinigkeiten, die den Ausschlag gegeben haben“.
Mit einem Doppelschlag durch Samuel Soramies (31.) und Justin Schütz (40.) hatte Deutschland im zweiten Drittel aufgedreht, nachdem die USA kurz zuvor durch Ronnie Attard (26.) in Führung gegangen war.
Erst im Schlussabschnitt gelang den USA durch Sean Farrell (46.) der Ausgleich und in Überzahl das 3:2 durch Matt Coronato (55.).
Nach zwei knappen Niederlagen zum Auftakt gegen Schweden (0:1) und Finnland (3:4) hätte die Aufgabe für das Kreis-Team kaum schwieriger sein können.
Die US-Amerikaner waren mit ordentlich Rückenwind ins Spiel gegangen und hatten die ersten beiden Partien gewonnen. Zuletzt gegen Ungarn feierte die USA eine 7:1-Gala, zum Auftakt hatten sie Titelverteidiger Finnland mit 4:1 entzaubert.
Doch die deutsche Mannschaft trotzte den ungünstigen Vorzeichen und sorgte für ein ausgeglichenes Spiel. Das DEB-Team hätte seine Führung vor dem 2:2-Ausgleich sogar noch erhöhen können.
Rettet Draisaitl Deutschland?
Auch nach dem 3:2 der USA hatte die deutschen Mannschaft große Möglichkeiten auf den Ausgleich. „Es ist spielerisch teilweise überragend. Aber was lässt Deutschland hier liegen?“, fragte sich SPORT1-Experte Goldmann in der Schlussphase angesichts des DEB-Chancenwuchers.
Nach den Niederlagen gegen die drei stärksten Gegner steht das deutsche Team unter Druck: Am Donnerstag (19.20 Uhr - LIVE bei SPORT1) gegen Dänemark beginnen die vermeintlich leichteren Aufgaben. Dann sind Ausrutscher verboten, wenn es noch ins Viertelfinale gehen soll.
Hoffnungsträger könnte nun Leon Draisaitl werden. Der deutsche Superstar war in der Nacht zuvor mit den Edmonton Oilers in den NHL-Playoffs ausgeschieden. DEB-Sportdirektor Christian Künast hatte angekündigt, mit Draisaitl nach dem Aus Kontakt aufzunehmen.
Die Versicherungsfrage sei geklärt, ein paar Tage Wartezeit wären zu verschmerzen: „Leon Draisaitl würde sich auch für ein Spiel lohnen.“ Die Frage ist, ob der 27-Jährige fit genug ist und ob er den Frust über den erneut geplatzten Stanley-Cup-Traum bei der WM verarbeiten will.
Das rät Goldmann jetzt
Goldmann hat für den Ruhetag einen besonderen Rat ans DEB-Team: „Ab in die Sauna, nicht aufs Eis!“
Ohnehin würde der SPORT1-Experte trotz der drei bitteren Niederlagen jetzt die Lockerheit und gute Laune in den Vordergrund stellen.
„Ich glaube, dass jetzt eine gute Stimmung entscheidend ist. Klingt blöd, aber: Lieber mal lachen als über das Spiel nachdenken. Das ist vielleicht der bessere Ansatz, wenn du drei Spiele gegen Top-Nationen mit einem Tor verlierst“, sagte Goldmann.