Was für ein Auftritt vom DEB-Team!

Bei der Eishockey-WM 2023 (LIVE auf SPORT1) unterliegt das deutsche Team nach hartem Kampf Finnland mit 3:4. Aber die Auswahl von Bundestrainer Harold Kreis zeigt eine starke Reaktion nach der bitteren Auftaktniederlage gegen Schweden.

Dennoch überwog direkt nach dem Spiel die Bitterkeit der Niederlage. „Innerhalb 24 Stunden zweimal so zu verlieren ist bitter. Wir haben uns für unseren Aufwand nicht belohnt“, haderte Marcel Noebels bei SPORT1.

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Das deutsche Team musste durch eine schwierige Anfangsphase, in der Joel Armia die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung (10.) für den Gastgebers erzielte.

Dieser Gegentreffer wirkte jedoch wie eine Art Dosenöffner für das deutsche Spiel. Danach agierte die Bundesauswahl auf Augenhöhe mit dem aktuellen Weltmeister und belohnte sich in Form von Noebels mit dem ersten WM-Treffer zum Ausgleich (18.).

Irrer Schlagabtausch im zweiten Drittel

Im zweiten Drittel wurde es dann teils spektakulär. In Überzahl schnürte das deutsche Team den Gastgeber in das eigene Verteidigungsdrittel. Zwar fiel in diesen zwei Minuten erneut kein deutscher Treffer, aber auch mit fünf Spielern konnte Finnland den deutschen Angriffsschwung nicht bremsen. Folgerichtig brachte Kai Wissman Deutschland erstmals bei diesen Titelkämpfen in Führung (33.).

„Das tut dem Selbstvertrauen für das Powerplay gut“, erklärte der Torschütze in der Drittelpause bei SPORT1 und fügte hinzu: „Wir hatten auch schon im letzten Spiel paar Chancen. Hoffentlich ist jetzt der Knoten geplatzt.“

Aber dann schlug das Pendel wieder in Richtung des Weltmeisters. Sakari Manninen schockte das DEB-Team mit einem Doppelschlag. Lediglich 107 Sekunden lagen zwischen seinen Treffern (35./36.), die das Spiel zum 3:2 für Finnland drehten. Doch kein Grund für die Männer in Schwarz-Rot-Gold, die Köpfe hängen zu lassen.

Erneut war es eine Überzahlsituation, die Deutschland für einen erneuten Sturmlauf nutzte. Und diesmal belohnte man sich. 19 Sekunden vor Drittelende gelang JJ Peterka der Treffer zum 3:3 (39.). Der wurde im Anschluss auch als Man of the Match aus dem deutschen Team gewählt. Für die Finnen wurde Doppeltorschütze Manninen geehrt.

Überraschender Taktik-Kniff mit Nico Sturm

Vor Peterkas Überzahltor hatte der Bundestrainer mit einem Taktik-Kniff überrascht. Nico Sturm kam lediglich für das Bully aufs Eis. Nach dem gewonnen Face-off verließ der 28-Jährige wieder die Spielfläche. Seine Teamkollegen nutzten den Puckbesitz zum ersten deutschen Powerplay-Tor in diesem Turnier.

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„Nico Sturm ist einer unserer besten Bully-Spieler, auch in der NHL“, erklärte Kreis die Entscheidung. „Das war wichtig für uns, den Bully zu gewinnen. Das hat Nico getan und dann konnten wir uns festsetzen.“

Mikko Lehtonen wird zum Spielverderber

Ein Happy End war für das deutsche Team an diesem Abend jedoch nicht vorgesehen. In einem hart umkämpften Schlussdrittel mit Chancen auf beiden Seiten blieb es Mikko Lehtonen vorbehalten, den finnischen Siegtreffer (53.) zu erzielen.

Entsprechend erleichtert war der Siegtorschütze nach dem Match. „Es fühlt sich großartig an. Es ist eine Erleichterung nach dem holprigen Start. Aber wir haben den Sieg und das zählt am Ende“, sagte der 29-Jährige nach dem Match am IIHF-Mikrofon.

Damit bleibt Deutschland auch nach zwei Spielen in der Gruppe A ohne Punkte. Am Montag geht es für Peterka und Co. gegen die USA (ab 15.20 Uhr auf SPORT1 im Free-TV und Stream) im dritten Anlauf um die ernste Punkte.