Chance verpasst - und dennoch Historisches erreicht! (NEWS: Alles Wichtige zur Eishockey-WM)
Penalty-Krimi: DEB-Team historisch
Im seinem letzten Gruppenspiel bei der WM hat die deutsche Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm mit 3:4 (2:1, 0:2, 1:0, 0:0, 0:1) im Penalty-Shootout verloren.
Damit verpasste das DEB-Team die Möglichkeit, erstmals in seiner Geschichte einen WM-Gruppensieg zu feiern. Dafür wäre bereits ein Sieg in der regulären Spielzeit notwendig gewesen. (DATEN: Spielplan der Eishockey-WM)
DEB-Team auf Rang zwei
Historisch war es dennoch für Deutschland: Noch nie zuvor hatte es 16 Punkte nach der Gruppenphase gegeben.
Damit beenden Kapitän Moritz Müller und Co. die Vorrunde auf Rang zwei hinter den Schweizern. Für das Viertelfinale war das DEB-Team bereits vor dem Spiel qualifiziert.
Dort trifft Deutschland am Donnerstag in Helsinki auf den zwölfmaligen Weltmeister Tschechien, der am Abend gegen Finnland 0:3 verlor.
Die Schweizer waren durch den neuen WM-Rekordspieler Andres Ambühl (2.) früh in Führung gegangen. Deutschland drehte das Spiel durch Kai Wissmann (12.) und Stefan Loibl (16.) noch im ersten Drittel.
Die Schweiz glich durch Pius Suter im zweiten Drittel aus (22.), ehe Denis Malgin sogar die Führung für die Eidgenossen erzielte (39.).
Matthias Plachta brachte Deutschland im dritten Drittel durch einen Geniestreich zum Ausgleich (48.). Der 31-Jährige hatte sich durch die halbe Schweizer Abwehr getankt. (VIDEO: Alle Highlights der Eishockey-WM)
In der Overtime fiel kein Tor, deshalb folgte das Penalty-Shootout. Nico Hischier und Damien Riat trafen für die Schweizer, auf DEB-Seite verschossen alle vier Schützen. „Die Spannung war abgefallen“, bewertete SPORT1-Experte Rick Goldmann das letztlich bedeutungslose Penalty-Duell.
Die Schweizer fielen insbesondere durch eine überharte Spielweise auf. Das drückte sich in zwei Aktionen aus, bei denen deutsche Spieler hart angegangen wurden, ohne dass es eine härtere Strafe zur Folge hatte - zum Ärger von Söderholm.
Söderholm empört
„Katastrophale Entscheidung, da brauchen wir gar nicht diskutieren. Wir reden über genau diese Szenen vor jeder WM. Es ist komplett unverständlich. Ich bin damit überhaupt nicht einverstanden. Man kann es nicht ändern, sie haben ihre Entscheidung getroffen“, erklärte der Bundestrainer nach der Partie bei SPORT1.
Bei der ersten Aktion in Minute 35 stieß Fabrice Herzog seinen Gegenspieler Samuel Soramies hart in die Bande, zog mit dem rechten Oberarm noch einmal böse nach.
Soramies schlug mit dem Gesicht gegen die obere Kante der Bande und begann an der Oberlippe zu bluten.
Zur Verwunderung von SPORT1-Experte Goldmann gaben die Referees nach Video-Studium nur eine Zweiminutenstrafe.
Bei der zweiten Aktion ging es ähnlich blutig zu - diesmal im dritten Drittel. Der Schweizer Denis Malgin rammte DEB-Star Leon Gawanke in der 46. Minute den Ellenbogen ins Gesicht, der Puck war lange weg.
Gawanke lag benommen auf dem Eis, musste direkt runtergenommen werden. Erneut schauten sich die Referees die Szene an, die Entscheidung: Nicht einmal eine Zweiminutenstrafe.
„Unverständlich. Eine Unverschämtheit“, erklärte Goldmann am SPORT1-Mikofron.