Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft schöpft trotz der 3:5-Niederlage zum WM-Auftakt in Helsinki gegen Titelverteidiger und Rekordweltmeister Kanada Mut und will im zweiten Gruppenspiel am Samstag gegen den Olympia-Dritten Slowakei (ab 19.20 Uhr LIVE auf SPORT1 im Free-TV und Livestream) an das starke Schlussdrittel anknüpfen.
Zwei deutsche Top-Talente machen Mut
„Wir werden gegen die Slowakei besser aus den Startlöchern kommen. Wenn wir an einigen Stellschrauben drehen, sind wir auf einem guten Weg“, sagte NHL-Youngster Moritz Seider, der an allen drei deutschen Treffern direkt beteiligt war. (NEWS: Alles Wichtige zur Eishockey-WM)
NHL-Youngster Seider und Stützle überzeugen
Die Mannschaft werde das Spiel „kritisch analysieren, aber zum Schluss war viel Positives dabei“, ergänzte der 21 Jahre alte Verteidiger von den Detroit Red Wings. „Im letzten Drittel haben wir nochmal Gas gegeben und das nehmen wir mit ins nächste Spiel“, ergänzte Goalie Philipp Grubauer, der ein gutes Spiel machte und mehrere Paraden zeigte - eine davon bereits nach sechs Sekunden.
Seider hatte in doppelter Überzahl das dritte Tor für die Mannschaft von Bundestrainer Toni Söderholm erzielt und noch kurz Hoffnung aufkommen lassen. Zudem bereitete er die beiden Treffer von Marc Michaelis (28.) und Matthias Plachta (42.), ebenfalls in doppelter Überzahl, vor.
Nicht nur Seider, auch der ein Jahr jüngere, in der NHL ebenfalls aufstrebende Tim Stützle von den Ottawa Senators drückte dem Spiel mit zwei Assists seinen Stempel auf - der prägende Einfluss der beiden Youngster weckt Hoffnung, dass das deutsche Team auch ohne den nicht verfügbaren Leon Draisaitl mit genug NHL-Power gerüstet ist.
Cole Sillinger (9.), Pierre-Luc Dubois (18., 32.) Kent Johnson (34.) und Noah Gregor (38.) hatten den 27-maligen Weltmeister zwischenzeitlich 5:1 in Führung geschossen - Erinnerungen an das Auftaktspiel beim Olympia-Debakel im Februar in Peking wurden wach, als die DEB-Auswahl zum Auftakt 1:5 gegen den Weltranglistenzweiten verloren hatte.
Deutschland heute gegen Slowakei
Vor allem der Doppelschlag von Dubois und Johnson im zweiten Drittel ärgerte Söderholm, nachdem die deutsche Mannschaft sich kurz zuvor für starke zehn Minuten durch den Treffer von Michaelis zum 1:2 belohnt hatte. "Wir kassieren zwei Tore in Unterzahl, da müssen und werden wir uns noch steigern", meinte der Finne und blickte positiv voraus: "Das letzte Drittel hat uns einen Push gegeben."
Diesen Push benötigt das DEB-Team für das Spiel am Samstag auch, um sich bei den Slowaken für das krachende Olympia-Aus im Februar zu revanchieren. In Peking hatte Deutschland, das mit Gold-Ambitionen angereist war, die Runde der letzten Acht durch ein 0:4 gegen die Slowakei verpasst - und durch die böse Frust-Attacke von David Wolf noch für einen bitteren Nachgeschmack gesorgt.
Ein weiterer Faktor, der den deutschen Spielern Rückenwind gab: Dass die Fans nach den Corona-Geisterturnieren wieder Stimmung machen dürfen. „Das war super“, freute sich Seider: „Das hat richtig gut getan auch international wieder mit Fans zu spielen. Das macht den Sport aus und ist unheimlich schön, wenn man die Gesänge und Schreie auf dem Eis hört. Das gibt einem den Extra-Push. Es ist natürlich schade, dass wir den Fans keinen Sieg geben konnten. Da müssen wir für morgen auf Wiedergutmachung hoffen.“
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Mit Sportinformationsdienst (SID)