Die Fischtown Pinguins Bremerhaven haben Titelverteidiger Red Bull München ausgeschaltet und erstmals die Endspiele der Deutschen Eishockey Liga (DEL) erreicht. Der Überraschungs-Hauptrundensieger gewann am Dienstag das fünfte Spiel im Play-off-Halbfinale gegen den Meister mit 3:0 (0:0, 1:0, 2:0) und entschied damit die umkämpfte Best-of-seven-Serie mit 4:1 für sich.
Meister München scheitert krachend
Jan Urbas (32.) und Phillip Bruggisser (51./59.) schossen die Pinguins in der hochintensiven Partie ins Finale. Dort warten die Eisbären Berlin oder die Straubing Tigers, in der Serie führen die Hauptstädter vor dem fünften Duell am Donnerstag (19.30 Uhr/MagentaSport) mit 3:1.
„Wir haben es verdient“, sagte Urbas am MagentaSport-Mikrofon, „wir haben eine großartige Serie gespielt. Jeder hat alles gegeben. Nun holen wir es uns.“ Der langjährige Manager Alfred Prey konnte es kaum glauben: „Ich weiß nicht, wie ich das in Worte fassen soll. Diese Stadt atmet und lebt Eishockey. Es wird eine Wahnsinns-Finalserie.“
Physisches und temporeiches Duell
Beide Teams setzten ihr physisches und temporeiches Spiel aus den vergangenen vier Duellen fort. Großchancen sprangen zunächst nicht heraus, die Münchner verteidigten vor allem das so gefürchtete Powerplay der Bremerhavener deutlich besser als zuletzt.
Auch eine vierminütige Unterzahl überstand der EHC schadlos, ehe Urbas die Mannschaft von Trainer Thomas Popiesch wenig später dennoch in Führung brachte.
Im Schlussdrittel riskierten die Red Bulls mehr, sie handelten sich aber auch zwei vermeidbare Strafen ein. Die doppelte Überzahl nutzten die Pinguins eiskalt aus: Bruggissers Distanzschuss schlug im rechten Winkel ein.
DEL: Erstes Münchner Aus im Halbfinale
Die Gäste bäumten sich nochmal auf, Markus Eisenschmid traf in Überzahl aber nur den Pfosten (58.). Fast im Gegenzug schoss Bruggisser ins leere Tor zur Entscheidung.
München schied erstmals im Halbfinale aus. Ein weiteres Heimspiel der Mannschaft des ehemaligen Bundestrainers Toni Söderholm im altehrwürdigen Münchner Olympia-Eisstadion wird es somit nicht mehr geben. Das Eis wird Ende des Monats abgetaut.
Die Finalserie beginnt am 17. April. Bremerhaven genießt im ersten, dritten und im möglichen fünften und siebten Spiel als Hauptrundensieger Heimrecht.