Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) beklagt zu Beginn der noch jungen Saison einen starken Zuschauerrückgang. Nach den ersten Heimspielen gingen die Zahlen der 15 Klubs gegenüber der letzten coronafreien Spielzeit 2019/20 um rund zehn Prozent von durchschnittlich 5489 Besuchern pro Spiel auf 5000 zurück. Einzig Aufsteiger Löwen Frankfurt verzeichnete laut der Erhebung des Internetportals Puck ma‘s ein Zuschauer-Plus von 4098 aus der DEL 2 auf 5423 (plus 32,4 Prozent).
DEL beklagt starken Zuschauerrückgang
Die meisten Vereine haben bereits fünf Heimspiele absolviert, die anderen drei oder vier. Den größten Rückgang verzeichnete das Trio Adler Mannheim (5 Spiele/Schnitt 8506/minus 23,7 Prozent), Düsseldorfer EG (3/5315/23,2) und Fischtown Pinguins Bremerhaven (5/3414/20,9). Auch sportliche Erfolge sind keine Garantie für eine volle Halle. So kamen zu den Heimspielen von DEL-Spitzenreiter Red Bull München 13,9 Prozent weniger Fans (5/3509).
Die DEL sieht aber derzeit noch keinen Grund zur Sorge. "Die Vereine haben vorsichtig kalkuliert. Es war uns bewusst, dass wir noch nicht wieder normale Verhältnisse haben", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke dem SID am Mittwoch.
Es werde noch "zwei, drei Jahre" dauern, bis die Liga bei den Zuschauerzahlen wieder zu "alter Stärke" komme, führte Tripcke aus. Dennoch sei man wachsam. "Der Rückgang ist ein Faktor, den wir beobachten", so der Ligachef. Die Begründung für die abnehmenden Zahlen komme nicht überraschend, mit Corona und den wirtschaftlichen Sorgen angesichts des Ukraine-Krieges sei damit zu rechnen gewesen.
"Bei vielen Menschen sitzen deshalb auch die Euros nicht so locker", sagte Tripcke. Die Bereiche VIP, Business und Dauerkarten würden funktionieren, nun müsse man um "die Laufkundschaft kämpfen", sagte Tripcke, der aber darauf verwies, dass die TV-Zahlen "doppelt und dreifach so hoch" seien.