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Positionen im Eishockey: Was machen Goalie, Center, Winger und Co.?

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Positionen im Eishockey: Was machen Goalie, Center, Winger und Co.?

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Wie funktioniert ein Eishockey-Team?

Wie in jedem Teamsport hat auch Eishockey mehrere Spielerpositionen. SPORT1 zeigt, was Center und Winger unterscheidet und warum es mehr Stürmer als Verteidiger gibt.
Die Torhüter-Position im Eishockey ist besonders
Die Torhüter-Position im Eishockey ist besonders
© Imago
Wie in jedem Teamsport hat auch Eishockey mehrere Spielerpositionen. SPORT1 zeigt, was Center und Winger unterscheidet und warum es mehr Stürmer als Verteidiger gibt.

Mit seiner Geschwindigkeit und Härte gehört Eishockey zu den spektakulärsten Mannschaftssportarten der Welt. Allerdings macht es das Tempo den Zuschauern nicht immer leicht, dem Spiel zu folgen. Oft wirken die Aktionen zufällig und aus der Situation heraus geboren.

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Wer allerdings genauer hinschaut, sieht, dass die Spieler wie im Fußball oder Handball als Team agieren. Raumaufteilung und Aufgabenverteilung sind in diesem Sport genauso wichtig für den Erfolg wie schnelles Skating und Schlägerbeherrschung (Weltmeisterschaft 2024 in Tschechien vom 10. bis 26. Mai (im LIVETICKER bei SPORT1).

SPORT1 erklärt die verschiedenen Spielertypen in einer Mannschaft und deren Aufgaben.

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Bei einem Eishockeyspiel stehen in der Regel sechs Spieler pro Team auf dem Eis. Diese teilen sich auf in einen Torhüter (im Eishockey Goalie genannt), zwei Verteidiger und drei Stürmer. Die Stürmer werden weiter unterschieden in Flügelstürmer (Winger) und Mittelstürmer (Center).

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Der Goalie - Sieg oder Niederlage?

Die Hauptaufgabe des Goalies ist, wie bei allen Sportarten, die Verhinderung eines gegnerischen Torerfolgs. Im Gegensatz zu Fußball oder Handball hat er beim Eishockey ein viel kleineres Tor zu beschützen. Allerdings ist der Puck auch viel kleiner und mit höherer Geschwindigkeit unterwegs.

Daher muss der Torhüter über eine hohe Reaktionsfähigkeit verfügen. Zusätzlich erschwert wird ihm seine Arbeit durch die nötige Schutzausrüstung. Zwar sind Helm und Polster wichtig, um schwere Verletzungen durch den Puck zu vermeiden, allerdings behindern sie ihn auch in seiner Bewegungsfreiheit.

In den letzten Jahren hat sich die Aufgabenbeschreibung des Torwarts aber grundlegend verändert. Die reine Torverhinderung steht nicht mehr im Fokus. Heutzutage muss sich ein guter Torhüter auch aktiv am Spielgeschehen beteiligen. Er muss weite Pässe hinter dem eigenen Tor abfangen und blitzschnell entscheiden, ob er einen Puck festhält und das Spiel somit unterbricht oder durch einen Pass einen schnellen Konter einleiten kann.

Mit diesen Aufgaben kann er heute maßgeblich für Sieg oder Niederlage verantwortlich sein. Ein guter Goalie ist ein sicherer Rückhalt für sein Team und ermöglicht eine offensivere Spielweise. Dazu ist er eine wichtige mentale Stütze für seine Mitspieler, da er die mit Abstand meiste Zeit auf der Spielfläche verbringt.

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Gene Ubriaco (spielte von 1958 bis zu seinem Karriere-Ende 1970 bei neun NHL-Teams in der National Hockey League) fasste die Wichtigkeit des Goalies so zusammen: "Im Eishockey macht der Goalie 75 Prozent des Spiels aus. Es sei denn, er ist ein schlechter Torhüter. Dann sind es 100 Prozent."

Der Goalie im Überblick:

- Reaktionsschnelligkeit und Beweglichkeit - schnelles Erfassen von Spielsituationen - Fangsicherheit - mentale Stärke und Furchtlosigkeit

Die Verteidiger - ein eingespieltes Team

Das Abwehr-Duo teilt sich in einen linken und rechten Verteidiger auf. Sie unterstützen den Torhüter bei der Torverhinderung, indem sie versuchen, die gegnerische Mannschaft vom eigenen Tor fernzuhalten. Dazu sollen sie den Puck schnellstmöglich erobern, um eigene Angriffsaktionen einzuleiten.

Im eigenen Angriff unterstützen sie die Stürmer bei ihrem Versuch, ein Tor zu erzielen. Meist lauern sie an der gegnerischen blauen Linie auf Abpraller und Rückpässe, um den Puck per Schlagschuss aufs Tor zu bringen.

Dabei bilden die Verteidiger oft ein festes Team über die gesamte Saison, das immer zusammen auf dem Eis steht. Dies hat den Vorteil, dass sich beide genau kennen und die Eigenheiten des Partners einschätzen können. Da es in einem Spiel meist sehr schnell zugeht, muss sich das Duo blind verstehen. Gerade der non-verbalen Kommunikation kommt hier eine entscheidende Rolle zu.

Die spezielle Herausforderung dieser Position erkennt man meist erst, wenn ein neu zusammengestelltes Pärchen miteinander spielt.

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Neben dem blinden Verständnis der Beiden ist auch ein hohes schlittschuhläuferisches Vermögen wichtig, da sich die Verteidiger oft mit dem Gesicht zum angreifenden Spieler rückwärts Richtung eigenes Tor bewegen müssen. Auch eine gute Einschätzung der Bewegung im Raum ist für diese Position unabdingbar.

Der Verteidiger im Überblick:

- gute Schlittschuhläufer - Eingespieltheit mit dem Partner - Bewegung im Raum - starker Schlagschuss

Die Stürmer - der Center und die Winger

Im Gegensatz zu den Verteidigern unterscheiden sich die Stürmer nochmal zusätzlich in den Center und die Winger. Diese Positionen haben unterschiedliche Aufgabenbereiche und verlangen daher auch verschiedene Fähigkeiten.

Die Winger - schnell und beweglich

Die Flügelstürmer bewegen sich zumeist auf den Seiten der Eisfläche in der Nähe der Banden. Sie sind die schnellsten Spieler auf dem Eis, da sie schnell weite Strecken zurücklegen müssen. Egal, ob sie bei Kontern weite Diagonalpässe durch die neutrale Zone erlaufen oder bei Puckverlust schnell ins eigene Verteidigungsdrittel müssen, Winger sind eigentlich immer mit Vollspeed unterwegs.

Zusätzlich zu den Seitenbereichen des Spielfelds gehört auch der Raum hinter den Toren zu ihrem Terrain. Sie sind also auf der kompletten Eisfläche zuhause. Im Angriff sollen sie den Puck im gegnerischen Drittel festmachen und so den Mitspielern die Gelegenheit geben, sich auf ihre Positionen zu begeben.

Aber auch der Torabschluss gehört zu ihrem Aufgabenbereich. Dabei haben sie vier Möglichkeiten. Entweder können sie selbst aus spitzem Winkel den Schuss wagen, den Center vor dem Tor mit einem Pass bedienen oder Schlagschüsse der Verteidiger von der blauen Linie abfälschen. Die vierte Möglichkeit besteht darin, eventuelle Abpraller vom Goalie im Nachschuss zu verwerten.

In der Verteidigung sind sie die erste Verteidigungslinie, die den gegnerischen Spieler am geordneten Spielaufbau stört. Ist der Puck im eigenen Drittel, müssen sie entweder hinter dem Tor den Puck erobern oder die gegnerischen Verteidiger an der blauen Linie abdecken, um Schlagschüsse aufs Tor zu verhindern oder abzublocken.

Die Winger im Überblick:

- schnelle Schlittschuhläufer - flink und beweglich - Durchsetzungsfähigkeit an der Bande - gute Puckbeherrschung mit dem Schläger

Die Center - das Bollwerk an vorderster Front

Das Revier des Mittelstürmers ist direkt vor den Toren und an der Bande hinter dem Tor. In der Verteidigung sollen sie dafür sorgen, dass der eigene Goalie möglichst uneingeschränkte Sicht auf den Puck hat. Dazu sollen sie verhindern, dass der gegnerische Center oder die Winger Schüsse aufs Tor mit dem Schläger abfälschen können. Wenn doch einmal ein Schuss durchkommt, ist es die Aufgabe des Centers eventuelle Nachschüsse zu verhindern. Dafür muss er den Puck so schnell wie möglich vom Tor wegbefördern.

Vor dem gegnerischen Tor sollen sie den Goalie so gut behindern, wie es nur geht. Sobald ein Teamkollege schießt, versucht der Center, den Puck abzufälschen. Prallt er vom Torhüter ab, ist er wieder der Mann fürs Grobe. Diesmal versucht er aber, den Puck irgendwie ins Tor zu befördern oder zu einem eigenen Mitspieler weiterzubefördern, damit der eine erneute Schusschance bekommt.

Bei Kontermöglichkeiten begibt sich der Center schnellstmöglich vor das gegnerische Tor, um auf Querpässe der Winger zu lauern. Eine andere Variante ist, dass der Center den Puck im Angriffsdrittel sichert und dann auf die Winger oder Verteidiger zurücklegt.

Die Center im Überblick:

- körperliche Robustheit - gute Schlägerkontrolle - schnelle Reaktionsfähigkeit bei Schüssen - gutes Umschalten von Angriff auf Verteidigung (Backchecking)

Der Enforcer - der Wadenbeißer des Eishockeys

Der Enforcer (oft auch als Goon bezeichnet) nimmt eine Sonderrolle auf dem Eis ein, auch wenn er keine eigene Position im Team darstellt. Seine einzige Aufgabe ist es, besonders gute Spieler des Gegners aus dem Spiel zu nehmen. Im Fußball würde man von einem Manndecker wie dem Wadenbeißer Berti Vogts sprechen.

Für diese Spezialaufgabe ist keine besondere Eishockeyfähigkeit nötig. Daher übernehmen oft schwächere Spieler diese Aufgabe. Sie müssen lediglich groß sein und hart spielen können. Oft fallen diese Spieler durch harte Checks oder Schlägereien auf.

Der Enforcer im Überblick:

- körperliche Robustheit - Behinderung des gegnerischen Topspielers - keine Scheu vor Prügeleien - zumeist schwächere Spieler

Warum gibt es mehr Stürmer als Verteidiger?

Ein Kader besteht aus 22 Spielern. Diese teilen sich auf zwei Goalies und in der Regel acht Verteidiger und zwölf Angreifern auf. Diese Aufteilung ergibt sich aus der bewährten Aufteilung in je vier Verteidigungs- und Sturmreihen. Während die Verteidigungsreihen meist fest zusammenspielen (siehe oben), können die Sturmreihen auch durchgemischt werden.

Die Verteidigungs- und Sturmreihen können während der Spielzeit beliebig miteinander kombiniert werden. Sind Verteidigungs- und Sturmreihen fest zusammen, spricht man von Blöcken.

Das personelle Übergewicht der Stürmer ergibt sich aus der Entwicklungsgeschichte des Eishockeys. Während die heute gültigen IIHF-Regeln von sechs Spielern pro Team auf dem Eis ausgehen, waren zur Anfangszeit des Eishockeys sieben Spieler üblich. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Positionen gab es noch den sogenannten Rover.

Der Rover hatte keine feste Position auf dem Eis und wäre in etwa mit dem Libero im Fußball zu vergleichen. Da er meist der beste Spieler eines Teams war, war er normalerweise auch der Topscorer seines Teams. Diese Position ging allerdings zulasten eines weiteren festen Verteidigers.

Da sich die spielerischen Fähigkeiten aller Spieler aber stetig verbesserten, verlor der Rover zunehmend an Bedeutung. Daher verzichtete die National Hockey Association bereits 1909 bei ihrer Gründung auf den Rover. Die Nachfolgeorganisation NHL behielt diese Regelung bei. Endgültig verschwand die Position 1923, als auch die Western Canada Hockey League auf das NHL-System umstellte. Seitdem gilt die bis heute gültige Mannschaftsstärke von sechs Spielern.

Zusätzlich zum Wegfall des Rovers trug auch die taktische Entwicklung zum Übergewicht der Stürmer bei. Während in den ersten 100 Jahren des Eishockeys vor allem körperlicher Einsatz und Schnelligkeit auf dem Eis gefragt war, etablierte sich in den 1950er Jahren in Osteuropa und der Sowjetunion ein festes Spielsystem.

Erst durch das feste Spielsystem bekamen die einzelnen Positionen unterschiedliche Aufgaben. Im Rahmen dieser stetigen Weiterentwicklung verfestigten sich die bestehenden Positionen derart, dass die nummerische Überlegenheit der Stürmer heute nicht mehr in Frage gestellt wird.