Dieser Darts-Abend war der helle Wahnsinn.
Price meldet sich nach 9-Darter-Irrsinn
„Iceman“ Gerwyn Price legte am 3. Spieltag der Cazoo Darts Premier League gleich zwei 9-Darter hin - den ersten im Halbfinale gegen Michael van Gerwen, mit dem zweiten krönte er seinen 6:4-Finalsieg gegen James Wade. (NEWS: Alles Wichtige zum Darts)
Gerwyn Price: „Was für eine Nacht!“
Beim Stand von 1:1 zauberte der „Iceman“ zum zweiten Mal an diesem Abend neun perfekte Darts ins Board und ging damit 2:1 in Führung (alle Spiele der Darts Premier League LIVE auf SPORT1). Die Zuschauer feierten den einstigen Bad Boy lautstark mit „Gerwyn Price“-Chören für diese Leistung.
„Wow, was für eine Nacht. Danke, Belfast, es war großartig“, reagierte Price am Ende der Nacht von seinem Hotelbett aus in einer Instagram-Story.
Der Weltmeister von 2021 wandelt auf den Spuren von Darts-Legende Phil Taylor. Dem Rekordweltmeister waren beim Finale der Premier League im Jahr 2010 gleich zwei 9-Darter in einem Spiel gelungen.
James Wade machte es lange spannend
Wade hatte Price trotz allem lange Paroli geboten: Mit einem 3-Darts-Average von knapp unter 100 hielt er das Spiel bis zum Ende offen. Selbst das 5:4 von Price war noch keine Vorentscheidung an diesem spektakulären Darts-Abend.
Bei eigenem Anwurf hatte „The Machine“ die Chance, den Decider zu erzwingen. Gegen Ende verließ ihn jedoch die Präzision. 40-Rest konnte er nicht zum Leggewinn nutzen und gab so Price die Gelegenheit, das Spiel zu beenden - und die aktuelle Nummer eins der PDC Order of Merit ließ sich nicht zweimal bitten. (PDC Order of Merit: Aktuelle Weltrangliste im Darts)
Er checkte 82-Rest aus und holte sich seinen ersten Tagessieg in der laufenden Premier League of Darts. Damit rückt der „Iceman“ in der Tabelle mit fünf Punkten auf Rang drei vor. an der Spitze bleibt Jonny Clayton, Peter Wright liegt mit sieben Punkten einen Zähler hinter dem Walsier.
Price mit 9-Darter im Gigantenduell
Zuvor hatte Price das Gigantenduell gegen Michael van Gerwen mit 6:5 gewonnen und Teil 1 seiner 9-Darter-Story geschrieben.
Im fünften Leg beim Stand von 2:2 brachte der Waliser die SSE Arena in Belfast mit seinen neun perfekten Darts zum Kochen und ging damit 3:2 in Führung.
MvG stemmte sich zu diesem Zeitpunkt mit einem 3-Dart-Average von 105,79 Punkten gegen den furios aufspielenden Waliser, der allerdings 109,12 Punkte auflegt und auf 4:2 erhöhte.
Aber der Niederländer kämpfte sich zurück ins Spiel und schraubte seinen 3-Darts-Average auf über 107 Punkte. Der Lohn war der Decider - wo Price allerdings wieder aufdrehte.
Erneut schrammte er nur knapp am zweiten 9-Darter des Spiels vorbei, brachte das Leg und damit das Spiel aber souverän nach Hause. Sein 3-Darts-Average lag nach dem Match bei 108,9 Punkten, was sein höchster Average in einem TV-Match darstellt.
Aber auch MvG spielte starke 106,48 Punkte mit drei Pfeilen - der vierthöchste Losing-Average in der Geschichte der Darts Premier League.
Wade übersteht Match-Dart-Trouble
James Wade besiegte Peter Wright mit 6:4 und folgte damit Price ins Finale von Belfast.
In einem spannenden Match stellte der Engländer beim Stand von 3:3 die Weichen auf Sieg. Mit einem 122-Highfinish holte sich „The Machine“ die 4:3-Führung und zog bei eigenem Anwurf auf 5:3 davon.
Danach machte es der Mann aus Aldershot aber nochmal spannend. Insgesamt vergab er sechs (!) Match-Darts. „Snakebite“ verkürzte so nochmal auf 4:5 und stand auch im zehnten Leg kurz davor, den Decider zu erzwingen.
Am Ende brachte es Wade per Doppel-9 aber zu Ende und stand somit in seinem ersten Premier-League-Finale in dieser Saison.
Zweimal am 9-Darter vorbeigeschrammt und trotzdem verloren
So liest sich die bittere Bilanz von Gary Anderson. Bei der 4:6-Niederlage gegen seinen Landsmann Peter Wright lag „The Flying Scotsman“ sowohl im zweiten als auch im elften Leg nach sechs Pfeilen auf Kurs 9-Darter.
Vor allem der letzte vergebene 9-Darter sollte sich bitter rächen: Nachdem Anderson von 141-Rest nur auf 76-Rest stellen konnte, sagte „Snakebite“ Danke und brachte seinerseits seine 41-Rest ins Ziel.
Überhaupt sahen die Fans ein spannendes Match, bei dem beide Spieler Highfinishes ans Oche zauberten. Zudem gelang Anderson mit vier von vier Leg-Darts eine perfekte Checkout-Quote - er kam lediglich zu selten in die Position, auszumachen, da Wright mit einem 3-Darts-Average von 100,35 Punkten stark scorte.
Bestes Beispiel dafür war besagtes Leg Nummer elf: Während Anderson seinen 9-Darter vergab, schlich sich Wright fast schon unbemerkt ebenfalls mit neun Darts in den Checkout-Bereich und nutzte dies gnadenlos aus.
Damit meldet sich die aktuelle Nummer zwei der PDC Order of Merit nach seinem Erstrundenaus am 2. Spieltag in Liverpool eindrucksvoll zurück.
Es läuft einfach nicht bei Michael Smith
Auch im dritten Anlauf ist für Michael Smith an einem Premier-League-Spieltag nach einem Spiel schon wieder Schluss. Damit ist jetzt schon klar: Der „Bully Boy“ steht nach diesem Spieltag weiterhin als einziger Spieler ohne Punkte da.
Allerdings kann sich die aktuelle Nummer fünf der PDC Order of Merit nichts vorwerfen. Bei der 3:6-Pleite gegen Gerwyn Price warf der Engländer einen starken 3-Darts-Average von 103,55 Punkten. Dazu verwandelte er die Hälfte seiner Leg-Darts.
Allerdings hatte sein Kontrahent einen noch besseren Tag erwischt und zauberte mit drei Darts im Schnitt 108,54 Punkte ans Board - der zweitbeste TV-Average des Walisers überhaupt. Auch bei den Checkouts war er mit 85 Prozent (6/7) auf absolutem Weltklasseniveau unterwegs.
Bezeichnend war das letzte Leg: Smith stellte seine 150 auf 15-Rest. Aber Price checkte die 170 souverän übers Bulls Eye aus und stürmte ins Halbfinale.
MvG trotzt Match-Darts-Schwäche
Der achte (!) Match-Darts brachte die Erlösung für Michael van Gerwen. Danach stand der 6:3-Sieg des Niederländers gegen Joe Cullen und der damit verbundene Einzug ins Halbfinale fest.
Bis dahin hatte „Mighty Mike“ bei diesem Break-Festival - gleich sechsmal ging der eigene Anwurf in diesem Match verloren - die ein oder andere schwierige Situation zu bestehen. Gerade einmal sechs seiner 23 Checkout-Möglichkeiten konnte MvG nutzen. Allein im fünften Leg vergab er vier Leg-Darts, ehe er mit 3:2 in Führung gehen konnte.
Zuerst vergab er mit dem dritten Darts bei 8-Rest, ehe er danach gleich alle drei Darts an der Doppel-4 vorbeiwarf. Da Cullen aber ebenfalls seine Chance vergab, konnte MvG das Leg noch für sich entscheiden.
Im neunten Leg beim Stand von 5:2 verpasste er dann bei 109-Rest einen Match-Dart, um danach auch noch 40-Rest und 30-Rest zu vergeben. Aber Cullen konnte nur noch auf 3:5 verkürzen.
- „Checkout - Der Darts-Podcast powered by SPORT1″ - bei SPORT1, Spotify, Apple Podcast und überall, wo es Podcasts gibt
Wade stoppt Claytons Erfolgslauf
An den ersten beiden Spieltagen stand Jonny Clayton jeweils im Finale, in Liverpool konnte er am vergangenen Donnerstag gegen Joe Cullen sogar den Tagessieg feiern.
In Belfast zeigte ihm James Wade jedoch die Grenzen auf. Mit 6:3 schickte der Engländer seinen Kontrahenten vom Board. Zwar konnte der Waliser das Spiel bis zum 2:2 noch offen gestalten, dann kam es aber zu einem Bruch.
„The Machine“ zog auf 4:2 davon und sollte diesen Vorsprung nicht mehr hergeben.
Alle Ergebnisse des 3. Spieltags:
Finale
Gerwyn Price - James Wade 6:4
Halbfinale
Gerwyn Price - Michael van Gerwen 6:5
Peter Wright - James Wade 4:6
Viertelfinale
Michael Smith - Gerwan Price 3:6
Joe Cullen - Michael van Gerwen 3:6
Gary Anderson - Peter Wright 4:6
James Wade - Jonny Clayton 6:3