Bei der Darts-WM (täglich LIVE im TV auf SPORT1, im LIVESTREAM auf SPORT1.de und auf YouTube) sind von 96 gestarteten Spielern acht übrig. Fünf Engländer sind noch vertreten, dazu ein Niederländer, ein Schotte und ein Waliser. Einige Favoriten hat es erwischt, darunter Titelverteidiger Luke Humphries.
Wem gelingt der große Wurf?
Entsprechend sind auch Überraschungen noch dabei. Wer hat die größten Chancen auf den Titel? Die Viertelfinalisten im Vergleich.
Michael van Gerwen (3): Titelchance 20 Prozent
Spätestens mit seinem beeindruckenden 4:2-Sieg gegen Jeffrey de Graaf im Achtelfinale hat MvG, bei dieser WM an Position 3 gesetzt, seine Titelambitionen untermauert. Lediglich elf triple-lose Aufnahmen unterliefen dem dreimaligen Weltmeister in diesem Match - ein brutal starker Wert. Auch die vorherigen zwei Auftritte waren überwiegend souverän. Die Frage ist nun: Wie sehr kann Callan Rydz im Viertelfinale MvG fordern?
Luke Littler (4): Titelchance 25 Prozent
100,88 als Turnier-Average, 38 Prozent auf die Doppel – das Supertalent ist auf Kurs. „The Nuke“ wurde in jedem Spiel extrem gefordert, meisterte aber jede Hürde. Der unfassbare Druck ist ihm anzusehen, doch er kann offensichtlich damit umgehen. Klarer Favorit im Viertelfinale gegen Nathan Aspinall und durch das Aus von Humphries auch auf den Titel.
Stephen Bunting (8): Titelchance 10 Prozent
Gegen Kai Gotthardt wäre „The Bullet“ beinahe 0:2 in Rückstand geraten, doch letztlich hatte er keine Probleme mit dem Deutschen. Auch Madars Razma und Luke Woodhouse forderten den Engländer kaum. Der Turnier-Average von 96,62 Punkten ist solide, gegen Wright dürfte es so schwer werden. Bunting tönt dennoch: „Ich bin in der besten Position, in der ich jemals war, um dieses Turnier zu gewinnen.“
Gerwyn Price (10): Titelchance 10 Prozent
Startete in jede seiner Partien fulminant und verlor dann den Faden. Überstand gegen Joe Cullen und Kumpel Jonny Clayton jeweils einen Krimi auf hohem Level. Es scheint, als hätte er seinen Punch wiedergefunden, der ihm dieses Jahr oft gefehlt hat. Wie man Weltmeister wird, weiß der „Iceman“. Das Viertelfinale gegen Chris Dobey dürfte auf Augenhöhe stattfinden, der Waliser sollte die Nase vorne haben.
Nathan Aspinall (12): Titelchance 5 Prozent
„The Asp“ hat erst einen Satz verloren und steigerte sich von Runde zu Runde. Im Achtelfinale schickte der Engländer Ricardo Pietreczko mit 4:0 nach Hause. Vor allem gegen Leonard Gates hatte er mehr zu kämpfen. Gegen Littler ist eine klare Steigerung nötig, will Aspinall um den Titel mitspielen, denn höchstes Niveau lieferte er bisher nicht.
Chris Dobey (15): Titelchance 5 Prozent
Hatte im Achtelfinale gegen Kevin Doets massive Schwierigkeiten auf Doppel und musste alles aufbieten, um die Partie auf seine Seite zu ziehen. Aus diesem Holz sind Champions geschnitzt. Auf das Scoring kann sich der Engländer eigentlich immer verlassen. Gegen Price darf sich „Hollywood“ keine Fehler erlauben. Für einen großen Coup fehlt dem Engländer wohl das gewisse Etwas.
Peter Wright (17): Titelchance 15 Prozent
Wer hätte das gedacht! Der Altmeister ist noch für Großtaten gut. Dank Wright wird es erneut ein Weltmeister nicht schaffen, den Titel zu verteidigen. Viele sahen den Schotten noch früher scheitern, doch „Snakebite“ belehrte seine Kritiker eines Besseren und schlug nacheinander Wesley Plaisier, Jermaine Wattimena und Luke Humphries. Jetzt muss man dem 54-Jährigen alles zutrauen, schließlich hat er angekündigt, auch Luke Littler besiegen zu können. Gegen Bunting ist Wright jedenfalls leicht favorisiert.
Callan Rydz: Titelchance 10 Prozent
Der bei dieser WM ungesetzte Engländer gehört definitiv zu den Überraschungen im Viertelfinale. Insbesondere das außergewöhnliche Niveau, auf dem „The Riot“ Romeo Grbavac, Martin Schindler, Dimitri Van den Bergh und Robert Owen aus dem Turnier beförderte, ist erstaunlich. Auch wenn Kampfgeist gefragt war, lieferte der 26-Jährige. Wenn er so weitermacht, ist Rydz alles zuzutrauen – sogar ein Sieg gegen van Gerwen. Laut Wright Titelfavorit Nummer eins. MvG weiß: „Unterschätzt Callan nicht, er hat den höchsten Turnier-Average von allen.“ Nach seinem Achtelfinale hatte Littler Rydz in dieser Statistik jedoch auf Platz zwei verdrängt.
Die Viertelfinalisten im statistischen Vergleich:
Spieler | Average | Doppelquote | 180er | Highfinishes (100+) |
---|---|---|---|---|
Michael van Gerwen | 98,26 | 44% | 21 | 6 |
Luke Littler | 100,88 | 38% | 36 | 2 |
Stephen Bunting | 96,62 | 40% | 14 | 4 |
Gerwyn Price | 92,29 | 34% | 19 | 4 |
Nathan Aspinall | 91,22 | 47% | 15 | 3 |
Chris Dobey | 94,39 | 31% | 24 | 2 |
Peter Wright | 95,87 | 52% | 19 | 4 |
Callan Rydz | 99,43 | 40% | 26 | 2 |