Wenn Niko Springer nicht am Oche steht, zieht es ihn häufig in die Kurve. Als glühender Anhänger von Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 verbringt der Darts-Newcomer viel Zeit im Stadion. „Wenn ich nicht auf Turnieren bin, bin ich sehr, sehr gerne im Q-Block, direkt in der Kurve und genieße es“, sagt Springer im SID-Gespräch vor seinem WM-Debüt in London (LIVE im TV auf SPORT1, im LIVESTREAM auf SPORT1.de und auf YouTube).
Deutscher Darts-Profi in drei Welten
"Ich habe eigentlich zur Halbzeit keine Stimme mehr, das ist schon Standard mittlerweile, aber ansonsten, wenn ich mal nicht im Stadion sein kann, dann sehe ich es mir immer vor dem Fernseher an, ich bin da wirklich Fan durch und durch", so der 24-Jährige mit dem Spitznamen "Meenzer Bub" weiter.
Darts-WM: Es wird ernst für Springer
Am Donnerstag (ab 20 Uhr/SPORT1) wird es ernst. In der ersten Runde der Weltmeisterschaft im berühmten Alexandra Palace bekommt es Springer mit dem Engländer Scott Williams zu tun, der bei der vergangenen Ausgabe überraschend bis ins Halbfinale marschiert war. „Ich gehe ganz klar als Underdog in das Spiel“, meint Springer.
Verstecken muss sich der gebürtige Mainzer aber nicht. Als Zweiter der Development Tour sicherte sich Springer erstmals das Ticket für den Jahreshöhepunkt sowie die Tourkarte ab Januar, mit der er die meisten Turniere der PDC für die kommenden beiden Jahre spielen darf.
Der Schritt auf die PDC-Tour und anschließend zum Profi ist dabei wahrlich kein einfacher. Nur wenige Spieler schaffen es, sich zu etablieren und genügend Preisgeld einzuspielen, um davon leben zu können. Das weiß auch Springer, der im vergangenen Jahr seine Ausbildung abschloss und seitdem als Kostenbeamter beim Landgericht Wiesbaden arbeitet.
Debütant will „nicht All-in gehen“
Zwar will Springer "nicht All-in gehen", einen Versuch startet er aber trotzdem. "Ich bin immer Typ Sicherheit. Ich will aber auch nicht nur die Hälfte spielen, das bringt mir auch nichts", sagt Springer: "Deswegen werde ich in Teilzeit gehen, werde nur noch 40 Prozent arbeiten und kann so die ganze Tour spielen. Wenn nicht jetzt, wann dann?"
Regelmäßige Stadionbesuche dürften dann aber der Vergangenheit angehören.