Fußball-Star Cristiano Ronaldo hat seinen eigenen Schuh, Tennis-Legende Roger Federer hatte bis zu seinem Karriereende seinen eigens entwickelten Schläger und auch die Darts-Profis haben selbstverständlich ihr eigenes „Werkzeug“.

Doch welche Vorlieben haben die Stars, wie schwer sind die Wurfgeschosse und aus welchem Material bestehen sie?

SPORT1 erklärt, welches Equipment „The Machine“, MvG und Co. bei der PDC-WM (ab 15. Dezember LIVE auf SPORT1) dabei haben.

So ist das Arbeitsgerät aufgebaut:

SPORT1 hat die grundlegenden Informationen zum Aufbau eines Dartpfeils:

Bei den Dartpfeilen der Profiliga gibt es strenge Vorschriften. Der gesamte Pfeil darf eine Länge von 30,5 Zentimetern nicht überschreiten. Auch beim Gewicht gibt es Vorgaben.

Mit Wolfram und Nickel zum ganz großen Sport

Kein Wurfgerät darf mehr als 50 Gramm wiegen - die meisten Pfeile bestehen aus einer Nickel-Wolfram-Legierung.

Am vorderen Ende des Pfeils befindet sich die Spitze, auch Steeltip genannt, da sie aus Edelstahl (Stainless Steel) besteht. Die Spitze ist am so genannten Barrel befestigt. Dort hält der Spieler den Pfeil.

Steeldarts als Voraussetzung

Nach einem kleinen Gummiring folgt der Schaft, der meist aus Nylon oder Aluminium besteht. In diesem steckt der Flight. Der Flight sorgt dafür, dass das Sportgerät überhaupt fliegen kann, um die Distanz zum Dartboard in gewünschter Flugmanier zu überwinden.

Auf den meisten Flights sind die Logos oder die Namen der Profis zu sehen.

Hoher Einzelpreis

Profi-Spieler benutzen alle Steeldarts, welche mit einer Metallspitze versehen sind. Ohne diese Spitze, auch Tip oder Point genannt, würden sie nicht in der Dartscheibe stecken bleiben.

Der Preis der originalen Turnier-Dartpfeile variiert zwischen den Modellen. Gute Pfeile beginnen bei ungefähr 80 Euro, können aber auch, je nach Modell, weit jenseits der 100 Euro liegen.

Luke Littler:

Der Shooting Star und Gewinner der Grand Slam of Darts 2024 steht bei Branchengigant Target unter Vertrag und hat mittlerweile seine eigene Kollektion. Die Luke Littler Gen1 Darts hat er selbst mitentwickelt. Sie wiegen 23 Gramm.

Sie bestehen zu 90 Prozent aus Wolfram, der vordere Teil des Barrels soll einen guten Griff ermöglichen, der hintere Teil ist deutlich schlanker gestaltet. Als Flight benutzt „The Nuke“ den sogenannten Shape oder Nummer 6 Flight. Der Unterschied zu Standard-Flights besteht an den leicht gekrümmten Seiten. Dadurch fliegen die Darts schneller und man verändert die Position, wie die Darts im Board stecken.

Michael van Gerwen:

Die aktuelle Nummer drei der Welt und Mitfavorit auf den Titel in diesem Jahr trat jahrelang mit Pfeilen der Marke XQMax Darts an. Der Rechtshänder bevorzugte das Modell mit 23 Gramm. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Spielern wirft MVG Pfeile mit einem schmalen Schaft.

2020 wechselte MvG zu Branchenführer Winmau – und damit auch seine Pfeile. Die neuen Darts waren den alten nachempfunden, es gab keine erkennbaren Unterschiede.

Allerdings konnte „Mighty Mike“ mit den Pfeilen nicht an seine alten Leistungen anknüpfen und zog nach dem vorzeitigen Aus in der Premier League 2020 die Notbremse. Am 12. September packte er seine alten Darts wieder aus. Möglich machte das eine Klausel im Vertrag mit Winmau, die ihm eine Rückkehr zum alten Modell erlaubt.

Mittlerweile geht er mit Winmau Exakt Darts ans Oche, die 21,5 Gramm wiegen.

Michael Smith:

Michael Smith konnte sich bei der Darts-WM 2023 seinen ersten Titel sichern. Bei der WM spielte er noch mit Pfeilen seines jahrelangen Partners Unicorn. Trotz der gemeinsamen Erfolgsgeschichte wechselte Smith im Sommer 2023 seinen Ausrüster.

Aktuell vertraut er auf Pfeile der Marke Shots - genauer gesagt auf Achieve Steel Tip, die 24 Gramm auf die Waage bringen.

Über das komplette Barrel ziehen sich Querrillen, die eine perfekte Kontrolle über den Pfeil beim Wurf garantieren. Die Flights sind in Smiths Farben Rot und schwarz gehalten und tragen seinen Namen.

Gary Anderson:

Der zweimalige PDC-Weltmeister legt ebenfalls Wert auf dünne Pfeile, mit 26 Gramm entschied er sich aber lange Zeit für etwas schwerere Pfeile. Mittlerweile vertraut der schottische Dartsspieler aber dem etwas leichteren Modell. Seine Unicorn Maestro Phase 3 kommen nur noch auf 23 Gramm.

Ein kleines Detail fällt dabei besonders auf: Am vorderen Ende der Anderson-Torpedos blitzt ein kleiner, runder, blauer Kreis – das typische Markenzeichen des Spielgeräts.

James Wade:

„The Machine“ spielt wie der Schotte Darts von Unicorn, bevorzugt allerdings die „Unicorn James Wade″. Mit 20 Gramm sind sie sogar noch ein Stück leichter als die Pfeile von MvG oder Anderson.

Adrian Lewis:

Der zweimalige Weltmeister spielt mit Darts von Target. Mit „Jackpot“ konnte der aufstrebende Hersteller einen großen Namen gewinnen und greift damit die etablierten Marken Winmau und Unicorn an. Dafür bekam der Engländer sogar seine eigene Linie von Target.

Der Target Adrian Lewis Gen 4 wiegt 21 Gramm und verlagert den Schwerpunkt durch den verkürzten Schwerpunkt nach hinten. Allerdings hatte sich Lewis im April 2023 eine Auszeit vom Darts genommen. Ob er auf die PDC-Tour zurückkehrt, ist aktuell fraglich.

Gerwyn Price:

Das Enfant terrible der Darts-Szene vertraut auf Darts der Marke Red Dragon. Seine 23 Gramm schweren Pfeile haben einen zentralen Schwerpunkt und ein rundes Frontprofil.

Die Grifffläche geht über den gesamten vorderen Teil des Darts und erlaubt einen aggressiven Wurfstil - perfekt für den „Iceman“.

Peter Wright:

Der Paradiesvogel unter den Darts-Stars nimmt auch bei der Wahl seiner Pfeile eine Sonderrolle ein.

Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten wechselt „Snakebite“ seine Darts immer wieder - manchmal sogar täglich oder mehrfach während eines Matches. Allerdings bleibt der Weltmeister dabei immer der Marke Red Dragon treu. Beim Gewicht variiert er zwischen 20 und 26 Gramm.

Rob Cross:

„The Voltage“ stieg mit seinem WM-Titel 2018 kometenhaft in die Weltspitze auf und spielt seitdem mehr oder weniger kontant oben mit.

Als Pfeile seiner Wahl entpuppten sich seine Special Edition Target Voltage Rob Cross 21g. Diese wurde nach seinen Vorgaben entwickelt und spiegeln seine Vorliebe für kürzere Pfeile wider.

Daryl Gurney:

„Superchin“ verlässt sich bei seinen Wettbewerben auf 24 Gramm schwere Winmau Darts, die ebenfalls seinen Namen tragen.

Auch bei ihm liegt der Schwerpunkt zentral und wird von einem kegelförmigen Endprofil abgerundet.

Martin Schindler:

Der Strausberger ist schon seit Jahren eines der heißesten Eisen im Feuer des deutschen Dartsports. Seinen Durchbruch schaffte er aber erst 2022, als er mit konstant starken Leistungen in die Top 32 der Welt vorstieß.

Der Deutsche setzt auf Pfeile der Marke „DPULS“ mit einem Gewicht von 23 Gramm.

Gabriel Clemens:

Der erste WM-Halbfinalist der Darts-Historie aus Deutschland tritt mit Darts der Marke Target ans Oche.

Das Design wurde dabei vom Griff-Stil des „German Giant“ vorgegeben. Die konische Form mit feinen Querrillen im vorderen Bereich wird ergänzt durch gröbere Rillen am Ende des Barrels und präziser Nano-Grip Technologie. Seine Pfeile kommen auf 23 Gramm.

Phil Taylor:

Auch wenn er nicht mehr an Weltmeisterschaften teilnimmt, ist er immer noch die lebende Legende des Darts-Sports: Phil „The Power“ Taylor. Der 16-malige Weltmeister der PDC, der mittlerweile auch seinen Rücktritt von der Senior Tour verkündet hat, hat natürlich personalisierte und an sein Spiel angepasste Darts - die „180″ mit dem Darts-Modell „Target Power 9Five 95%“ der Marke Target.

Sie wiegen 26 Gramm, die Barrels bestehen aus 95% Tungsten. Der Schwerpunkt der Darts liegt weit vorne am Pfeil - anscheinend ein probates Mittel, um so viele WM-Titel zu gewinnen.