Nervenkitzel, Spektakel - aber direkt das Aus für Noa-Lynn van Leuven. Die Niederländerin, als erste Transfrau bei einer Darts-WM (täglich LIVE im TV auf SPORT1, im LIVESTREAM auf SPORT1.de und auf YouTube) am Start, hat ihr Erstrundenmatch gegen Landsmann Kevin Doets mit 1:3 verloren.
Spektakel beim historischen WM-Debüt
Darts-WM: Van Leuven schnuppert am 9-Darter
Van Leuven war gut ins Match gekommen, ging unter anderem durch ein Shanghai-Finish mit 1:0 nach Sätzen in Führung. Obwohl die Niederländerin aber ein weiteres Mal die 120 checkte, glich „Hawk Eye“ zum 1:1 aus. Ein entscheidender Moment: In einem dramatischen dritten Leg, bei dem beide Kontrahenten im Madhouse landeten, behielt Doets die Nerven, checkte die Doppel 1 und ging mit 2:1 im Satz in Führung.
Ab da lief es für den 26-Jährigen, der auch nach Sätzen mit 2:1 in Führung ging - aber noch einmal zittern musste. Denn im vierten Satz lag van Leuven plötzlich auf 9-Darter-Kurs! Sechs perfekte Würfe setzte die Niederländerin in die Scheibe - doch Nummer sieben verfehlte die Triple 20. Danach übernahm wieder Doets und machte das Match zu.
Superstars stärken van Leuven den Rücken
Van Leuven spielt als erste Transfrau bei der Darts-WM in London und hat im Vorfeld neben viel Gegenwind auch reichlich Unterstützung erfahren.
Während die Niederländerin von einigen weiblichen Konkurrentinnen angeblich zu „100 Prozent“ abgelehnt wird, stärken ihr Superstars wie Michael van Gerwen vor ihrem Debüt im „Ally Pally“ den Rücken.
Die 28-Jährige selbst betonte im SPORT1-Podcast „Checkout“, dass es ihr völlig egal sei, gegen wen sie an der Dartscheibe antreten muss. „Du spielst gegen niemanden. Es sind du und das Board. Du musst so schnell wie möglich fertig werden“, so van Leuven.
Mit der Transition zur Frau begann van Leuven im Jahr 2022 - etwa zur gleichen Zeit, als sie in die Women‘s Series einstieg. Vor ihrer Geschlechtsumwandlung dachte sie sogar daran, den Dartsport aufzugeben. Der Grund dafür waren Depressionen.
Hurrell fordert MvG
Im ersten Match des Tages hatte James Hurrell mit Jim Long kaum Probleme. Der Engländer gewann mit 3:0 in den Sätzen und trifft in der nächsten Runde auf den an Position drei gesetzten Michael van Gerwen.
Auch Ryan Joyce wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Gegen Darius Labanauskas musste Joyce zwar den zweiten Satz abgeben, fuhr aber einen über weite Strecken ungefährdeten Sieg ein (3:1). Joyce konnte mit einem Drei-Darts-Average von 92,97 Punkten überzeugen, bei Labanauskas waren es 89,62 Punkte.
Die Ergebnisse der Nachmittagssession | |
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James Hurrell - Jim Long | 3:0 |
Kevin Doets - Noa-Lynn van Leuven | 3:1 |
Ryan Joyce - Darius Labanauskas | 3:1 |
Mike De Decker - Luke Woodhouse | 1:3 |